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Einpflegung von Brief 122.
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Grüsse sie. – die einzige. Und küß Dein Söhnlein <line type="empty"/>
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Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?
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Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?</letterText>
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<letterText letter="122"><line tab="1"/>Ich habe Deine Manus. ewiglieber Freund durch Schloßern erhalten und was <ul>kann</ul> was darf ich
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sagen? wie will ich was sagen? Du mir die Sachen schenken mir das Glück das ich noch vor einem Jahr
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kaum wähnen dürfte – daß Glück Dein Freund zu seyn, vor der Welt mich nennen zu dürfen? –
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<ul>Herausgeber</ul> Deiner Sachen – – Warlich warlich ich muß schweigen! Ich kann nichts sagen – fühle
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mich! – <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Du weißt Theurer wie Du in meinem Herzen stehst, aber darf, kann ich das wollen, daß Du mir <ul>die
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Sachen gibst?–</ul> – <line type="empty"/>
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</letterText>
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<line tab="1"/>Die Wolken sind unterdrückt. Verlaß Dich auf mein <ul>Blut</ul> wenn’s nöthig ist, ists Dein! Diese flüchtige
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Aufsäzze hoff ich noch auf Ostern herauszubringen. Doch allenfalls schreib mir, <ul>wer</ul> Dir
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Anträge gethan hat, wenn ja mein Buchhändler Mäuse machen solte. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Schreib mir’s gewiß. Papier, Druck etc. wird werden; <ul>wie Petrarch?</ul> Korektur <ul>ich selbst</ul>!! Nur bitt ich
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Dich um alles berichtige mir folgendes: <line type="empty"/>
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1) Im Matz Höcker von der Stelle: <ul>D’ Bücher <del>un</del> nu’ und die Gesellschaften heuer</ul> bis zu dieser:
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<page index="2"/> <ul>Sagt man sie sollen Schuld dran seyn.</ul> <line type="empty"/>
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2) Diese Stelle ebend: Und die Moral Aesthetik u. Tatik. Ist Tatik recht? Ich versteh das Wort nicht! <line type="empty"/>
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3) <ul>In den beeden Reden über die deutsche Sprache, all die französischen Stellen sauber u. korekt geschrieben.</ul> <line type="empty"/>
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Du siehst selbst Schaz daß das nöthig ist, wenn ich was guts liefern will thu’s also! <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Was anlangt den innern Werth der Stücke selbst, so schweig ich. Von <ul>Dir Dir!</ul> Dessen Werth ich kaum
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(wie Goethe auch nicht) kaum in den Augenblicken der trunkensten Phantasey aussprechen kann! –
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laß mich. Ich weiß was die Welt an Dir hat. Fluch ihr! weil sie fähig ist Dich zu verkennen. Lieber laß
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Dir genügen an uns Deinen Treuen! O unser hiesiger kleiner Hauf, der <ul>Gott in Menschengestalt unser
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Lavater</ul> – da bist Du oft mitten inne. Wir wißen was Du bist! Amen! <line type="empty"/>
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<align pos="center">×<!-- Markiert dieses Zeichen einen bestimmten Auszeichnungsfall? --> <ul>Klinger</ul></align> <line type="empty"/>
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<page index="3"/>
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<line tab="1"/>Das Drama ist ein Meisterstück. Aber die Musik war nicht dabey. Sende sie mir lieber – ob ich gleich
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nicht weiß ob sie mit darzu kan gedruckt werden. Die Vertheidigung der Wolken wird hier unter uns
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circulieren. Schloßer schrieb drunter: <aq>Helas tais toi Jean Jaq. ils ne t’entendront pas</aq> – und das ist
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herrlich wahr! Darf ich mich unterstehen Dir aufzutragen eine Empfehl. vor meines Goethes herrliche
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Schwester zu bringen. O! o! Kl. dankt Dir 1000 mal für <note>Textverlust</note> Petrarch. Er hat an Petrarch
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diesen <note>Textverlust</note> ter sein ganzes Labsal gefunden <note>Textverlust</note> die <aq>Canzonette sorella</aq> übersetzt
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die Du einmal sehen sollst. Steiner wird Dir Expl. zugeschickt haben. Er <insertion pos="top">×</insertion> grüßt Dich und ist Dein
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wie ich! Kaufm. macht mir viel Freude denn er ist eine kostbare Seele. Lavater wird immer mehr mein! O
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was er von seinen Feinden gepeinigt wird! Gut u. wohl Dir daß Du’s nicht so weißt. Du würdest Höllenangst
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für ihn leiden wie wir alle. Ich will was für ihn thun u. wär’s mein Blut und Leben, das ich ihm willig
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darbringe weil er ein <ul>Heiliger</ul> ist. Harre es wird werden!!! <line type="empty"/>
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<align pos="center">Leb wohl ewiglieber Bruder. K <line type="empty"/>
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Zürch 3 Merz 76.</align> <line type="empty"/>
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<page index="4"/>
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<note>Adresse</note>
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<ul>Herrn Lenz</ul><line type="break"/>
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abzugeben bey M. Röderer an der neuen Kirch<line type="break"/>
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zu <ul>Strasburg</ul></letterText>
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</document>
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</opus>
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@@ -1830,6 +1830,22 @@
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="122">
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<date value="Zürich, 3. März 1776" />
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<sort value="1776-03-03" />
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@@ -751,6 +751,11 @@
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="122">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 21
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