Einpflegung von Brief 122.

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GregorMichalski
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Grüsse sie. die einzige. Und küß Dein Söhnlein <line type="empty"/>
Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?
Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?</letterText>
<letterText letter="122"><line tab="1"/>Ich habe Deine Manus. ewiglieber Freund durch Schloßern erhalten und was <ul>kann</ul> was darf ich
sagen? wie will ich was sagen? Du mir die Sachen schenken mir das Glück das ich noch vor einem Jahr
kaum wähnen dürfte daß Glück Dein Freund zu seyn, vor der Welt mich nennen zu dürfen?
<ul>Herausgeber</ul> Deiner Sachen Warlich warlich ich muß schweigen! Ich kann nichts sagen fühle
mich! <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Du weißt Theurer wie Du in meinem Herzen stehst, aber darf, kann ich das wollen, daß Du mir <ul>die
Sachen gibst?</ul> <line type="empty"/>
</letterText>
<line tab="1"/>Die Wolken sind unterdrückt. Verlaß Dich auf mein <ul>Blut</ul> wenns nöthig ist, ists Dein! Diese flüchtige
Aufsäzze hoff ich noch auf Ostern herauszubringen. Doch allenfalls schreib mir, <ul>wer</ul> Dir
Anträge gethan hat, wenn ja mein Buchhändler Mäuse machen solte. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Schreib mirs gewiß. Papier, Druck etc. wird werden; <ul>wie Petrarch?</ul> Korektur <ul>ich selbst</ul>!! Nur bitt ich
Dich um alles berichtige mir folgendes: <line type="empty"/>
1) Im Matz Höcker von der Stelle: <ul>D Bücher <del>un</del> nu und die Gesellschaften heuer</ul> bis zu dieser:
<page index="2"/> <ul>Sagt man sie sollen Schuld dran seyn.</ul> <line type="empty"/>
2) Diese Stelle ebend: Und die Moral Aesthetik u. Tatik. Ist Tatik recht? Ich versteh das Wort nicht! <line type="empty"/>
3) <ul>In den beeden Reden über die deutsche Sprache, all die französischen Stellen sauber u. korekt geschrieben.</ul> <line type="empty"/>
Du siehst selbst Schaz daß das nöthig ist, wenn ich was guts liefern will thus also! <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Was anlangt den innern Werth der Stücke selbst, so schweig ich. Von <ul>Dir Dir!</ul> Dessen Werth ich kaum
(wie Goethe auch nicht) kaum in den Augenblicken der trunkensten Phantasey aussprechen kann!
laß mich. Ich weiß was die Welt an Dir hat. Fluch ihr! weil sie fähig ist Dich zu verkennen. Lieber laß
Dir genügen an uns Deinen Treuen! O unser hiesiger kleiner Hauf, der <ul>Gott in Menschengestalt unser
Lavater</ul> da bist Du oft mitten inne. Wir wißen was Du bist! Amen! <line type="empty"/>
<align pos="center">×<!-- Markiert dieses Zeichen einen bestimmten Auszeichnungsfall? --> <ul>Klinger</ul></align> <line type="empty"/>
<page index="3"/>
<line tab="1"/>Das Drama ist ein Meisterstück. Aber die Musik war nicht dabey. Sende sie mir lieber ob ich gleich
nicht weiß ob sie mit darzu kan gedruckt werden. Die Vertheidigung der Wolken wird hier unter uns
circulieren. Schloßer schrieb drunter: <aq>Helas tais toi Jean Jaq. ils ne tentendront pas</aq> und das ist
herrlich wahr! Darf ich mich unterstehen Dir aufzutragen eine Empfehl. vor meines Goethes herrliche
Schwester zu bringen. O! o! Kl. dankt Dir 1000 mal für <note>Textverlust</note> Petrarch. Er hat an Petrarch
diesen <note>Textverlust</note> ter sein ganzes Labsal gefunden <note>Textverlust</note> die <aq>Canzonette sorella</aq> übersetzt
die Du einmal sehen sollst. Steiner wird Dir Expl. zugeschickt haben. Er <insertion pos="top">×</insertion> grüßt Dich und ist Dein
wie ich! Kaufm. macht mir viel Freude denn er ist eine kostbare Seele. Lavater wird immer mehr mein! O
was er von seinen Feinden gepeinigt wird! Gut u. wohl Dir daß Dus nicht so weißt. Du würdest Höllenangst
für ihn leiden wie wir alle. Ich will was für ihn thun u. wärs mein Blut und Leben, das ich ihm willig
darbringe weil er ein <ul>Heiliger</ul> ist. Harre es wird werden!!! <line type="empty"/>
<align pos="center">Leb wohl ewiglieber Bruder. K <line type="empty"/>
Zürch 3 Merz 76.</align> <line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<page index="4"/>
<note>Adresse</note>
<ul>Herrn Lenz</ul><line type="break"/>
abzugeben bey M. Röderer an der neuen Kirch<line type="break"/>
zu <ul>Strasburg</ul></letterText>
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<date value="Zürich, 3. März 1776" />
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 21
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