Übersetzungen 199 und 218

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@@ -20329,6 +20329,10 @@ Brief Nr. 199
<bzg>Daentler</bzg> nicht ermittelt
</marginal>
<marginal letter="199" page="57" line="15">
<bzg>Bibliotheque de Gesner</bzg> vmtl. <link ref="gesner-k" subref="gesner-bibliotheca" linktext="true" />
</marginal>
<marginal letter="199" page="57" line="29">
<bzg>Mr. M.</bzg> vmtl. <link ref="moser" linktext="true" />; wohl bezogen auf Hamanns satirische Polemik gegen diesen in der <link ref="hamann" subref="hamann-anmerkungen" linktext="false"><titel>Wortfügung</titel></link>
</marginal>
@@ -24054,10 +24058,22 @@ Brief Nr. 218 [Vielleicht handelt es sich um Trescho, 124,36f]
<bzg>comme St. Paul</bzg> <link ref="nt-kor1" subref="nt-kor1-12" linktext="false">1 Kor 12,22f.</link>
</marginal>
<marginal letter="218" page="126" line="19">
<bzg>LHercule</bzg> Vgl. zu Hercule <link ref="hamann" subref="hamann-lettre" linktext="true" />, § 6, zu Enigme und Sphinge ebd. § 7, zu enseigner ebd. § 11.
</marginal>
<marginal letter="218" page="127" line="3">
<bzg>feuille volante</bzg> <link ref="at-hi" subref="at-hi13" linktext="false">Hi 13,25</link>
</marginal>
<marginal letter="218" page="127" line="3">
<bzg>toms</bzg> vmtl. falsche Lesung für „termes“
</marginal>
<marginal letter="218" page="127" line="8">
<bzg>Dictionnaire</bzg> <link ref="desfontaines" subref="desfontaines-dictionnaire" linktext="true" />
</marginal>
<marginal letter="218" page="127" line="17">
<bzg>pour les Fous&#x202F;</bzg> wiederholt die Widmung im Untertitel von <link ref="hamann" subref="hamann-lettre" linktext="true" />
</marginal>

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@@ -3361,6 +3361,12 @@ Dangeuil verwandte sehr frei J. Tuckers <link ref="tucker" subref="tucker-essay"
<lemma>Pierre François Guyot Desfontaines</lemma>
<eintrag>16851745. Journalist, Übersetzer. <titel>Biographie universelle, ancienne et moderne</titel> (Bd.&#x202F;11, 1814), S.&#x202F;169171.
</eintrag>
<subsection id="desfontaines-dictionnaire" type="neuzeit" sort="5">
<lemma>Desfontaines (Hg.), <titel>Le Nouvelliste du Parnasse</titel></lemma>
<eintrag>
<titel> Dictionnaire neologique à lusage des beaux esprits du siécle. Avec lEloge historique de Pantalon-Phoebus. Par un avocat de province.</titel> (Paris 1726). Digitalisat: <wwwlink address="https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k82618t"> Bibliothèque nationale de France, département Littérature et art, X-19749</wwwlink>.
</eintrag>
</subsection>
<subsection id="desfontaines-parnasse" type="neuzeit" sort="10">
<lemma>Desfontaines (Hg.), <titel>Le Nouvelliste du Parnasse</titel></lemma>
<eintrag>
@@ -4908,6 +4914,11 @@ der Litteratur, Th. I. Schlesw. 767“]. Digitalisat: <wwwlink address="https://
<lemma>Konrad Gesner</lemma>
<eintrag>15161565. Prof. der Philosophie in Zürich; siehe <wwwlink address="https://www.deutsche-biographie.de/pnd118694413.html#adbcontent">Mähly: Gesner, Konrad, in: <titel>ADB</titel>&#x202F;9 (1879), S.&#x202F;107120</wwwlink>.
</eintrag>
<subsection id="gesner-bibliotheca" type="neuzeit" sort="10">
<lemma>Gesner, <titel>Bibliotheca Univervalis</titel></lemma>
<eintrag>
<titel>Bibliotheca Vniuersalis, siue Catalogus omnium scriptorum locupletissimus, in tribus linguis, Latina, Græca, &#x26; Hebraica</titel> […] (Zürich: Froschouerus 1545). Digitalisat: <wwwlink address="https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10148113-0">BSB München: Res/2 N.libr. 8</wwwlink>.</eintrag>
</subsection>
</kommentar>
<kommentar id="gesner-jm" type="neuzeit">

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@@ -2249,6 +2249,21 @@ ZH II 5256, Nr. 198.
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2553 [Gildemeisters Hamanniana], I 43 (1).<line type="break" />
ZH II 57, Nr. 199.
</app>
<app ref="11">
<text>
Verehrter Herr,<line type="break" />
es stimmt, mein Herr, Ihre Büchse der Pandora setzt mich ins Unrecht, aber ich wette, dass Sie mich nicht wegen meines Schweigens schelten werden, nachdem Sie Entschuldigungen für das Ihrige vorgetragen haben; die Freundschaft, mit der Sie mich beehren, ist für mich zu kostbar, um nach weiteren zu suchen. Ich werde Ihnen als Freund, der sich über sein Unglück beschwert, sagen, dass ich krank gewesen bin. Ich bin vor drei Wochen nach Goldingen gereist und erst seitdem geht es mir besser, und auch, wenn ich nicht ganz genesen bin, tröste ich mich mit Ihrem: Nur Mut, mein Herz, der Frühling wird kommen.<line type="break" />
Nachdem ich Ihre Büchse geleert habe, weiß ich nicht, was ich Ihnen anlässlich des neuen Jahres sagen soll; leben Sie zumindest glücklich und zufrieden, mein Herr; das hoffe ich, weil Sie die Mittel dazu haben.<line type="break" />
Ich bin Ihnen für die Bücher, die Sie mir geschickt haben, sehr verbunden, aber ich bitte Sie inständigst, Herrn Daentler den Preis der Bücher zu nennen und er wird ihn bezahlen. Tun Sie das nicht, erkläre ich Ihnen den Krieg. Falls sich die Gelegenheit ergibt, Gesners Bibliothek zu erwerben, würden Sie mir mit diesem Kauf eine große Freude bereiten.<line type="break" />
Meine Frau lässt Sie grüßen; sie hat vor zehn Wochen einen Jungen zur Welt gebracht, dem es gut geht. Ich bitte Sie, mein Herr, Ihren liebenswürdigen Alten von mir ebenso zu grüßen wie Ihren Herrn Bruder und versichere Sie meiner zärtlichen Hochachtung.<line type="break" />
Ich verbleibe Ihr ergebener und treuer Diener<line type="break" />
Chr. Ant. Tottien<line type="break" />
Mitau, den 15. Januar 1761<line type="break" />
Ich habe Ihre satirischen Texte mit Freuden gelesen und danke Ihnen für die Zusendung; es scheint mir jedoch, dass Sie Ihren Frieden mit Mr. M schließen sollten.
<line type="break" /><line type="break" />
<note>Übersetzung von Joscha Sörös</note>
</text>
</app>
</letterTradition>
@@ -2564,6 +2579,18 @@ Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letz
<app ref="5">
ZH II 126&#x2009;f., Nr. 218.
</app>
<app ref="11">
<text>
Auch wenn ich nicht die Ehre habe, Sie zu kennen, erkenne ich zumindest die Höflichkeit Ihrer Nation in der Gunst, die Sie mir durch Ihre Anmerkungen zu einem neologischen Brief aus der Provinz bezeugen.<line type="break" />
Ich bin von meinen Fehlern erniedrigt, verärgert und peinlich berührt; aber ich beglückwünsche mich stets zu ihrer Entdeckung Man muss nur die Fallen fürchten, die man nicht sieht; im Übrigen denke ich über den Stellenwert eines Werks des Geistes wie Paulus: Diejenigen, die am schwächsten erscheinen, sind die notwendigsten, und es ist richtig, die unserer Meinung nach unanständigsten und unansehnlichsten Körperteile mit größerer Sorgfalt zu kleiden.<line type="break" />
Der Herkules bereitet mir Kummer, das Geschlecht ist in den Worten angezeigt: Rätsel, Sphinx (umso mehr, weil die Schimäre meiner Komposition den Kopf eines Mannes trägt, wo die antike das Antlitz einer Frau zeigt) und Lernen unverzeihlicher Fehler! Nehmen Sie noch den Akkusativ des Verbs enseigner hinzu. Das sind Barbarismen, die französischen Ohren weh tun werden, und die sozusagen die Leichtfertigkeit des Autors verkünden. Wenigstens bin ich bereit, mich zu verteidigen, falls die Kritik sich zu einer Einmischung in diesen Tand herablässt. Was das Übrige betrifft, fühle ich mich ziemlich beruhigt, weil der Großteil meiner Ausschweifungen freiwillig und absichtlich geschieht. Nehmen Sie hiervon noch das Wort alloy [Feingehalt] aus, das ich mit alliage [Legierung] verwechselte, an das ich gedacht habe.<line type="break" />
Sie haben Recht, mein Herr, auf Seite 3 Zeile 4 wäre es besser gewesen zu sagen: je suis ou je me trouve [Ich bin da, wo ich mich befinde], aber me voici [Da bin ich] passt besser zum leidenschaftlichen und nachlässigen Ton, der für den ganzen Brief charakteristisch ist.<line type="break" />
Mir scheint, Sie sind über den Titel dieses fliegenden Blatts, der den zentralen Gedanken oder den springenden Punkt zeigt, hinweggegangen Wie soll man denn einen neologischen Brief schreiben, ohne sich Worten und Ausdrücken zu bedienen, die unerträglich, gekünstelt und, was auch immer Sie wollen, deplatziert sind; sie sind aber sehr gut an den neologischen Stil angepasst und für ihn unerlässlich; konsultieren Sie hierzu das Wörterbuch über das Kauderwelsch der Schöngeister in Frankreich, das ich vor acht Jahren durchgeblättert habe. Nach dem, was man mir gesagt hat, ist der Verfasser dieses kleinen Werks Herr Diderot, und er hat viele Wortfetzen aus den Werken von Fontenelle, Marivaux etc. zusammengeklaubt. Es wird also nötig sein, einen neologischen Brief nach den Prinzipien der neologischen Sprache zu beurteilen und nicht nach dem nüchternen Purismus der französischen Sprache.<line type="break" />
Zweitens, mein Herr, verzeihen Sie meine Offenheit, glaube ich nicht, dass Sie in der Lage sind, die Eleganz und Kraft der Gedanken zu schätzen, die nur für Verrückte, Engel und Teufel gemacht sind. Mir scheint, dass Sie diese andere Perspektive in Ihren Bemerkungen vernachlässigt haben.
<line type="break" /><line type="break" />
<note>Übersetzung von Joscha Sörös</note>
</text>
</app>
</letterTradition>