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index c83750a..def76b2 100644
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@@ -20329,6 +20329,10 @@ Brief Nr. 199
Daentler nicht ermittelt
+
+Bibliotheque de Gesner vmtl.
+
+
Mr. M. vmtl. ; wohl bezogen auf Hamanns satirische Polemik gegen diesen in der Wortfügung
@@ -24054,10 +24058,22 @@ Brief Nr. 218 [Vielleicht handelt es sich um Trescho, 124,36f]
comme St. Paul 1 Kor 12,22f.
+
+L’Hercule Vgl. zu ‚Hercule‘ , § 6, zu ‚Enigme‘ und ‚Sphinge‘ ebd. § 7, zu ‚enseigner‘ ebd. § 11.
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+
feuille volante Hi 13,25
+
+toms vmtl. falsche Lesung für „termes“
+
+
+
+Dictionnaire
+
+
pour les Fous … wiederholt die Widmung im Untertitel von
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index 364ed19..0a4d030 100644
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@@ -3361,6 +3361,12 @@ Dangeuil verwandte sehr frei J. Tuckers Pierre François Guyot Desfontaines
1685–1745. Journalist, Übersetzer. Biographie universelle, ancienne et moderne (Bd. 11, 1814), S. 169–171.
+
+Desfontaines (Hg.), Le Nouvelliste du Parnasse
+
+ Dictionnaire neologique à l’usage des beaux esprits du siécle. Avec l’Eloge historique de Pantalon-Phoebus. Par un avocat de province. (Paris 1726). Digitalisat: Bibliothèque nationale de France, département Littérature et art, X-19749.
+
+Desfontaines (Hg.), Le Nouvelliste du Parnasse
@@ -4908,6 +4914,11 @@ der Litteratur, Th. I. Schlesw. 767“]. Digitalisat: Mähly: Gesner, Konrad, in: ADB 9 (1879), S. 107–120.
+
+Gesner, Bibliotheca Univervalis
+
+Bibliotheca Vniuersalis, siue Catalogus omnium scriptorum locupletissimus, in tribus linguis, Latina, Græca, & Hebraica […] (Zürich: Froschouerus 1545). Digitalisat: BSB München: Res/2 N.libr. 8.
+
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index fe4589f..bf1a46d 100644
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@@ -2249,6 +2249,21 @@ ZH II 52–56, Nr. 198.
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2553 [Gildemeisters Hamanniana], I 43 (1).
ZH II 57, Nr. 199.
+
+
+Verehrter Herr,
+es stimmt, mein Herr, Ihre Büchse der Pandora setzt mich ins Unrecht, aber ich wette, dass Sie mich nicht wegen meines Schweigens schelten werden, nachdem Sie Entschuldigungen für das Ihrige vorgetragen haben; die Freundschaft, mit der Sie mich beehren, ist für mich zu kostbar, um nach weiteren zu suchen. Ich werde Ihnen als Freund, der sich über sein Unglück beschwert, sagen, dass ich krank gewesen bin. Ich bin vor drei Wochen nach Goldingen gereist und erst seitdem geht es mir besser, und auch, wenn ich nicht ganz genesen bin, tröste ich mich mit Ihrem: Nur Mut, mein Herz, der Frühling wird kommen.
+Nachdem ich Ihre Büchse geleert habe, weiß ich nicht, was ich Ihnen anlässlich des neuen Jahres sagen soll; leben Sie zumindest glücklich und zufrieden, mein Herr; das hoffe ich, weil Sie die Mittel dazu haben.
+Ich bin Ihnen für die Bücher, die Sie mir geschickt haben, sehr verbunden, aber ich bitte Sie inständigst, Herrn Daentler den Preis der Bücher zu nennen und er wird ihn bezahlen. Tun Sie das nicht, erkläre ich Ihnen den Krieg. Falls sich die Gelegenheit ergibt, Gesners Bibliothek zu erwerben, würden Sie mir mit diesem Kauf eine große Freude bereiten.
+Meine Frau lässt Sie grüßen; sie hat vor zehn Wochen einen Jungen zur Welt gebracht, dem es gut geht. Ich bitte Sie, mein Herr, Ihren liebenswürdigen Alten von mir ebenso zu grüßen wie Ihren Herrn Bruder und versichere Sie meiner zärtlichen Hochachtung.
+Ich verbleibe Ihr ergebener und treuer Diener
+Chr. Ant. Tottien
+Mitau, den 15. Januar 1761
+Ich habe Ihre satirischen Texte mit Freuden gelesen und danke Ihnen für die Zusendung; es scheint mir jedoch, dass Sie Ihren Frieden mit Mr. M schließen sollten.
+
+Übersetzung von Joscha Sörös
+
+
@@ -2564,6 +2579,18 @@ Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letz
ZH II 126 f., Nr. 218.
+
+
+Auch wenn ich nicht die Ehre habe, Sie zu kennen, erkenne ich zumindest die Höflichkeit Ihrer Nation in der Gunst, die Sie mir durch Ihre Anmerkungen zu einem neologischen Brief aus der Provinz bezeugen.
+Ich bin von meinen Fehlern erniedrigt, verärgert und peinlich berührt; aber ich beglückwünsche mich stets zu ihrer Entdeckung – Man muss nur die Fallen fürchten, die man nicht sieht; im Übrigen denke ich über den Stellenwert eines Werks des Geistes wie Paulus: Diejenigen, die am schwächsten erscheinen, sind die notwendigsten, und es ist richtig, die unserer Meinung nach unanständigsten und unansehnlichsten Körperteile mit größerer Sorgfalt zu kleiden.
+Der ‚Herkules‘ bereitet mir Kummer, das Geschlecht ist in den Worten angezeigt: ‚Rätsel‘, ‚Sphinx‘ (umso mehr, weil die Schimäre meiner Komposition den Kopf eines Mannes trägt, wo die antike das Antlitz einer Frau zeigt) und ‚Lernen‘ unverzeihlicher Fehler! Nehmen Sie noch den Akkusativ des Verbs enseigner hinzu. Das sind Barbarismen, die französischen Ohren weh tun werden, und die sozusagen die Leichtfertigkeit des Autors verkünden. – – Wenigstens bin ich bereit, mich zu verteidigen, falls die Kritik sich zu einer Einmischung in diesen Tand herablässt. Was das Übrige betrifft, fühle ich mich ziemlich beruhigt, weil der Großteil meiner Ausschweifungen freiwillig und absichtlich geschieht. Nehmen Sie hiervon noch das Wort alloy [Feingehalt] aus, das ich mit alliage [Legierung] verwechselte, an das ich gedacht habe.
+Sie haben Recht, mein Herr, auf Seite 3 Zeile 4 wäre es besser gewesen zu sagen: je suis ou je me trouve [Ich bin da, wo ich mich befinde], aber me voici [Da bin ich] passt besser zum leidenschaftlichen und nachlässigen Ton, der für den ganzen Brief charakteristisch ist.
+Mir scheint, Sie sind über den Titel dieses fliegenden Blatts, der den zentralen Gedanken oder den springenden Punkt zeigt, hinweggegangen – – Wie soll man denn einen neologischen Brief schreiben, ohne sich Worten und Ausdrücken zu bedienen, die unerträglich, gekünstelt und, was auch immer Sie wollen, deplatziert sind; sie sind aber sehr gut an den neologischen Stil angepasst und für ihn unerlässlich; konsultieren Sie hierzu das Wörterbuch über das Kauderwelsch der Schöngeister in Frankreich, das ich vor acht Jahren durchgeblättert habe. Nach dem, was man mir gesagt hat, ist der Verfasser dieses kleinen Werks Herr Diderot, und er hat viele Wortfetzen aus den Werken von Fontenelle, Marivaux etc. zusammengeklaubt. Es wird also nötig sein, einen neologischen Brief nach den Prinzipien der neologischen Sprache zu beurteilen und nicht nach dem nüchternen Purismus der französischen Sprache.
+Zweitens, mein Herr, verzeihen Sie meine Offenheit, glaube ich nicht, dass Sie in der Lage sind, die Eleganz und Kraft der Gedanken zu schätzen, die nur für Verrückte, Engel und Teufel gemacht sind. Mir scheint, dass Sie diese andere Perspektive in Ihren Bemerkungen vernachlässigt haben.
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+Übersetzung von Joscha Sörös
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