Einpflegung von Brief 314.

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GregorMichalski
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es doch bester Herr Sarasi, lieber Herr Sarasi es wird Sie nicht gereuen. Emmedingen, einige Tage vor es doch bester Herr Sarasi, lieber Herr Sarasi es wird Sie nicht gereuen. Emmedingen, einige Tage vor
Johanni, 1778. Ich könnte mich gewiß nicht wieder so an einen anderen gewöhnen, denn er ist mir wie ein Bruder.</letterText> Johanni, 1778. Ich könnte mich gewiß nicht wieder so an einen anderen gewöhnen, denn er ist mir wie ein Bruder.</letterText>
<letterText letter="314"><line tab="1"/>Lieber Herr Sarasi, ich habe ein grosses Anliegen ich weiß, daß Sie meine Bitte erhören werden. Es
betrift meinen Bruder Conrad, der für mich auf der Wanderschaft in der Fremde ist: daß Sie ihm dazu
verhelfen, daß er für Sie arbeiten kann. Er war schon fort als ich Ihr werthes Schreiben erhielt und
seine Abreise war so plötzlich und unvermuthet, daß ich ihm kein Briefgen an Sie mitgeben konnte.
Seitdem hab ich immer auf Nachricht von ihm gewartet, bis er endlich schrieb, daß er in Basel keine
Arbeit bekommen sondern in Arlesheim, einem katholischen Ort anderthalb Stunden von Basel. Nun hab ich
kein Anliegen auf der Welt das mich mehr bekümmert, als wenn ich nur so glücklich seyn könnte zu hören,
daß er bey Ihrem Schuhmacher wäre und Ihnen arbeiten thäte, das würde mich in kurzer Zeit gesund machen.
Erzeigen Sie mir diese Freundschaft und Güte, die Freude und der Trost den ich davon haben werde wird
unaussprechlich seyn, denn das Wasser allein hilft mir nicht, wenn meine Freunde nicht mit wollen dazu
beytragen. Ich kann Ihnen das nicht so beschreiben <page index="2"/> warum ich so ernstlich darum bitte, er ist auf
Mannsschuhe besprochen und ich hoffe, wenn er nur erst Ihre Gedanken weiß, wie Sies gern tragen, Sie werden
gewiß mit seiner Arbeit zufrieden seyn, wenn auch das erste Paar nicht gleich gerathen sollte. Herr Süß hat
mir versprochen, so bald Sie ihn unterbringen, soll er seinem Meister in Arlesheim aufkündigen und ich bin
versichert er wird es aus Liebe für mich thun und aus Liebe zu sich selber, welches einerley ist, denn ich
werde keine ruhige Stunde haben, wenn er an <ul>dem Katholischen Ort bleibt</ul> und wenn er jetzt schon weiter wandern
sollte in <ul>der grossen Hitze</ul> das würde mir auch keine Ruhe lassen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Es freut mich recht sehr, daß Sie wieder einen Hofmeister haben und Ihre Frau Gemalinn sich geseegnetes Leibes
befindet, Gott wolle ihr eine glückliche Entbindung schenken, daß Ihre Freude vollkommen werde und Sie auf dieser
Welt nichts mehr zu wünschen haben mögen. Dann werde ich auch gesund werden und wenn der Conrad für Sie arbeitet.<line type="break"/>
<page index="3"/><line type="break"/>
<line tab="1"/>Weiter weiß ich nichts zu schreiben, als ich gehe alle Morgen mit meinem <ul>lieben Herrn Süß</ul> spatzieren und bekomme
auch alle Tage den Herrn Hofrath zu sehen. Nun fehlt mir nichts als daß alles so bleibt und Gott meine Wünsche
erhört und Sie meine Bitte erfüllen, daß der arme Conrad wieder zu seinen Glaubensgenossen kommt. Und ich verharre
unaufhörlich und zu allen Zeiten <line type="empty"/>
<align pos="center">Ihr</align><line type="break"/>
<align pos="right">bereitwilligster Diener und gehorsamster Freund<line type="break"/>
J. M. R. Lenz.</align> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich trage Ihren Brief immer bey mir und überlese ihn offt er hat mir eine grosse Freude gemacht und daß Sie sich auch
meines Conrads so annehmen.<line type="break"/>
<page index="4"/><line type="break"/>
<note>Adresse</note><line type="break"/>
An Herrn<line type="break"/>
Herrn <ul>Jakob</ul> <dul>Sarasi.</dul><line type="break"/>
Gerichtsherrn in Basel.</letterText>
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<date value="Emmendingen, Juli 1778" />
<sort value="1778-07-15" />
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Basel, Staatsarchiv, PA 212 F 11, 27, 10, Nr. 16
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