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Einpflegung von Brief 292.
This commit is contained in:
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<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="4" annotation="Am linken Rand, vertikal">Unbeschwert bitte doch Einlage Hn. Sarasin in Basel zukommen zu lassen und wenn er antworten sollte (worauf aber doch
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<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="4" annotation="Am linken Rand, vertikal">Unbeschwert bitte doch Einlage Hn. Sarasin in Basel zukommen zu lassen und wenn er antworten sollte (worauf aber doch
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über 2 Posttage nicht zu warten bitte) seinen Brief gütigst dem Ihrigen an Landamman Meyer beyzuschliessen.</sidenote></letterText>
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über 2 Posttage nicht zu warten bitte) seinen Brief gütigst dem Ihrigen an Landamman Meyer beyzuschliessen.</sidenote></letterText>
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<letterText letter="292"><line tab="1"/>Theurester Freund und Freundinn, nur Augenblicke die mir noch dazu zugemessen sind, darf ich
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anwenden lhnen zu sagen, daß wir nach Italien reisen, von da wir gegen den September erst über den
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Gotthard nach Zürich zurückzukommen denken. Was uns zu dem Entschluß bewogen wäre für diesen Brief
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und Zeit zu weitläuftig ich darf nichts weiter bitten, als daß Sie diese Reise noch in Ihrer Gegend
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wegen des Barons als ein Geheimniß halten, auch wegen meiner und verschiedener meiner Freunde, die
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sich denn immer allerley Gedanken machen, wenn sie weit von den Sachen sind. Haben Sie einige Bekanntschaften
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in Italien, die uns nicht wegen Geldes – denn damit ist der Baron versehen – – sondern sonst wie ich
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versichert bin, ausserordentlich zu Statten kommen werden, um das Land kennen zu lernen – und wollten Sie uns
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mit Ihrer Gütigkeit bis über die Alpen hinaus verfolgen – so seyn Sie nur so freundschaftlich das was Sie an
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einen und andern Ihrer Freunde in Mayland, Rom, Florenz u. s. f. auch wol Neapel zu bestellen haben, Herrn Füeßli
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in Zürich zuzuschicken, aber <page index="2"/> mit <ul>ehester Post</ul> – dem wir unsere Adresse am Fuß des Gotthards gegeben haben.
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Den feurigsten Dank in Herzen die schon längst Ihre sind, bringen wir Ihnen wieder, vielleicht, wollte Gott! – in
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Zürich! Ach wenn zu Basel sich Ihre Reise nach Baden bis dahin aufschieben, oder wenigstens Ihr Aufenthalt bis dahin
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verlängern könnten. Der Himmel füge es so bey dem wir uns auch Ihrer Fürbitte empfehlen, daß uns die Witterung in so
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verschiedenen Klimas als die Schweitz u. Italien sind, günstig seyn wolle. O die Freude des Wiedersehens – wenn diese
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nicht wären, niemand würde schwerer zum Reisen zu bringen seyn, mit verzagterem Herzen dran gehen als ich – aber, ich
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sehe Sie wieder und in Zürich, mein Herz sagt mirs. Da wollen wir Ihnen recht erzählen, auch von Ihren alten Freunden
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und Bekannten in Italien. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ihr Vorschlag einer Frauenzimmerschule hat mir zeither immer aufgelegen, je mehr ich ihm nachdenke, je schöner finde ich
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ihn, doch auch <page index="3"/> seine Ausführung desto schwerer. Vielleicht eröfne ich der Gesellschaft auch einmal schriftlich
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meine Gedanken darüber, wenn ich wiederkomme; mit der Bitte mich zu einem unwürdigen Mitglied anzunehmen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ihrer Frau Gemalinn küssen Sie in meinem Namen tausend tausendmal die Hände, so Ihren herzigen Kleinen Empfehlen Sie mich
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doch auch Herrn Rathschreiber Iselin aufs schönste, auch Mecheln und andern Freunden. Unsere Komödie soll dessen ungeachtet
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gespielt werden. Mein Baron versichert Ihnen allen gleichfalls seine wärmste Hochachtung und Ergebenheit. Ihr Haus ist der
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Hauptgegenstand unserer meisten Unterhaltungen im Wagen gewesen. Nochmals tausend Grüsse Ihrer lieben Frau – und der Himmel
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führe Sie nach Zürich in die Umarmungen <line type="empty"/>
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<align pos="center">Ihres</align> <line type="empty"/>
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<align pos="right">mit Herz und Seele Ihnen zugewandten Lenz</align> <line type="empty"/>
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Neuburg den 10. Julius. 1777. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Sie können sich vorstellen wie viel Ursach wir haben unsere Reise zu beschleunigen. Wenn sonst noch ein Freund von Ihnen uns
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Bestellungen an gute Leute mitgeben wollte, würd er uns sehr verbinden. aber bald! –<line type="break"/>
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<page index="4"/><line type="break"/>
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<note>Adresse</note><line type="break"/>
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Herrn<line type="break"/>
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Herrn Gerichtsherr<line type="break"/>
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<ul>Sarasi</ul><line type="break"/>
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zu <ul>Basel.</ul> <line type="empty"/>
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durch Einschlag mit Bitte gütigstbaldiger Beförderung</letterText>
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</opus>
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<letterDesc letter="292">
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<date value="Neuenburg, 10. Juli 1777" />
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<sort value="1777-07-10" />
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<letterTradition letter="292">
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<app ref="4">
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Basel, Staatsarchiv, PA 212 F 11, 27, 10, Nr. 5
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