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@@ -1996,9 +1996,9 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line type="empty"/>
<align pos="center"><note>zwei horizontale Striche</note></align>
<line tab="1"/>Was anlangt den innern Werth der Stücke selbst, so schweig ich. Von <ul>Dir Dir!</ul> Dessen Werth ich kaum (wie Goethe auch nicht) kaum in den Augenblicken der trunkensten Phantasey aussprechen kann! laß mich. Ich weiß was die Welt an Dir hat. Fluch ihr! weil sie fähig ist Dich zu verkennen. Lieber laß Dir genügen an uns Deinen Treuen! O unser hiesiger kleiner Hauf, der <ul>Gott in Menschengestalt unser Lavater</ul> da bist Du oft mitten inne. Wir wißen was Du bist! Amen!
<line type="break" /><align pos="center"><fn index="8"><anchor>×</anchor></fn><!-- Verweiszeichen? --> <ul>Klinger</ul></align>
<line type="break" /><align pos="center"><fn index="8"><anchor></anchor></fn><!-- Verweiszeichen? --> <ul>Klinger</ul></align>
<page index="3"/>
<line tab="1"/>Das Drama ist ein Meisterstück. Aber die Musik war nicht dabey. Sende sie mir lieber ob ich gleich nicht weiß ob sie mit darzu kan gedruckt werden. Die Vertheidigung der Wolken wird hier unter uns circulieren. Schloßer schrieb drunter: <aq>Helas tais toi Jean Jaq. ils ne tentendront pas</aq> und das ist herrlich wahr! Darf ich mich unterstehen Dir aufzutragen eine Empfehl. vor meines Goethes herrliche Schwester zu bringen. O! o! Kl. dankt Dir 1000 mal für <tl></tl> Petrarch. Er hat an Petrarch diesen <tl></tl> ter sein ganzes Labsal gefunden <tl></tl> die <aq>Canzonette sorella</aq> übersetzt die Du einmal sehen sollst. Steiner wird Dir Expl. zugeschickt haben. Er <insertion pos="top"><fn index="8"><anchor>×</anchor></fn></insertion> grüßt Dich und ist Dein wie ich! Kaufm. macht mir viel Freude denn er ist eine kostbare Seele. Lavater wird immer mehr mein! O was er von seinen Feinden gepeinigt wird! Gut u. wohl Dir daß Dus nicht so weißt. Du würdest Höllenangst für ihn leiden wie wir alle. Ich will was für ihn thun u. wärs mein Blut und Leben, das ich ihm willig darbringe weil er ein <ul>Heiliger</ul> ist. Harre es wird werden!!!
<line tab="1"/>Das Drama ist ein Meisterstück. Aber die Musik war nicht dabey. Sende sie mir lieber ob ich gleich nicht weiß ob sie mit darzu kan gedruckt werden. Die Vertheidigung der Wolken wird hier unter uns circulieren. Schloßer schrieb drunter: <aq>Helas tais toi Jean Jaq. ils ne tentendront pas</aq> und das ist herrlich wahr! Darf ich mich unterstehen Dir aufzutragen eine Empfehl. vor meines Goethes herrliche Schwester zu bringen. O! o! Kl. dankt Dir 1000 mal für <tl></tl> Petrarch. Er hat an Petrarch diesen <tl></tl> ter sein ganzes Labsal gefunden <tl></tl> die <aq>Canzonette sorella</aq> übersetzt die Du einmal sehen sollst. Steiner wird Dir Expl. zugeschickt haben. Er <insertion pos="top"><fn index="8"><anchor></anchor></fn></insertion> grüßt Dich und ist Dein wie ich! Kaufm. macht mir viel Freude denn er ist eine kostbare Seele. Lavater wird immer mehr mein! O was er von seinen Feinden gepeinigt wird! Gut u. wohl Dir daß Dus nicht so weißt. Du würdest Höllenangst für ihn leiden wie wir alle. Ich will was für ihn thun u. wärs mein Blut und Leben, das ich ihm willig darbringe weil er ein <ul>Heiliger</ul> ist. Harre es wird werden!!!
<line type="break" /><align pos="center">Leb wohl ewiglieber Bruder. K
<line type="break" />Zürch 3 Merz 76.</align>
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@@ -2693,6 +2693,8 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
<line type="break" /><align pos="center"><ul>Urtheile.</ul></align>
<line tab="1"/>Briefwechsel dreyer akademischer Freunde. (Ulm bey Wohler) fließend; doch etwas matt fließend; Bisweilen süßlicht, und etwas fade. Übrigens voll Gutherzigkeit und für Studenten eine treffliche Lektüre. Sehr selten Geniespuren, desto mehr nüzliche Erinnerungen. Über die vielen Urtheile über lebende Personen urhteilen wir nicht, nur kann hierüber allen Jünglingen in öffentlichen Schriften die überlegteste Behutsamkeit nicht genug angerathen werden.
<line type="break" /><align pos="center"><note>doppelter waagrechter Strich</note></align>
<line></line>
<line></line>
<line tab="1"/><ul>Ephemeriden der Menschheit</ul> oder Bibl. der <ul>Sittenlehre und Politik.</ul> Erstes Stück 76. Basel. Wirthschaft, Sitten, Freyheit der Gegenstand dieser Monatschrift. Dieß Stück enthält viel Merkwürdiges. Das Beste der Brief von <ul>Schloßer</ul> an <ul>lselin</ul> über die <ul>Philanthropinen.</ul>
<line type="break" /><align pos="center"><note>doppelter waagrechter Strich</note></align>
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@@ -5397,7 +5399,7 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
<page index="3"/>Hindernisse in den Weg legen, gesetzt auch daß ich von keinem Mitkompetenten, welche zu befürchten hätte. Se Erl. wissen besser, als ich es nöthig habe zu sagen, wieviel bey der Schätzung der Kenntnisse und Brauchbarkeit eines jungen Menschen auf den ersten Debüt ankommt und auf die Gelegenheit die man ihm macht, sie zu zeigen. Nicht die vollkommene Erfüllung dessen was man sich von ihm versprochen, sondern nur die Fähigkeit, sich diesem Ideal durch eigenen Fleiß künftig bis zur Vollkommenheit nähern zu
<page index="4"/>können, ist das was man zu seiner höchsten Empfehlung sagen kann. Geschichte, und Philosophie die den Staatsmann; Mathematick und Bekanntschaft mit den Erfahrungen der alten und neuen grossen Feldherrn, die sie in ihren Tagbüchern hinterlassen, die den künftigen Kriegshelden, bilden hoffe ich im Stande zu seyn, mit den dazu gehörigen alten und neuen Sprachen zu dociren: vielleicht können Sr. Erlaucht schon aus der übersetzten Schrift beurtheilen, mit welchem Glück in Ansehen Vortrages und Methode. … Eben kommen Freunde mich zu bewillkommnen. Verzeyhen Sie theurester Vater daß ich bey der Eilfertigkeit der Post mit abbrechen muß, eh ich Ihnen noch gesagt, mit welchen tausend Seegenswünschen und Grüssen Ihre sämtlichen lieben Kinder in Neuhau-
<sidenote pos="left" page="2" annotation="am linken Rand der zweiten Seite, vertikal">Ich lege das vom Hn. Gen. Gouverneur verlangte Blatt bey, worüber mir mit umlaufender Post aus Ihrer Gütigkeit nur mit zwo Zeilen Antwort bitte, wenigstens sobald es seyn kann, weil die Reise nun mehr als zu sehr pressirt. Ich werde noch acht Tage hier bleiben um die Briefe aus Riga zu erwarten. Theurster Papa! bedenken Sie gütigst, daß dieser Schritt für mein ganzes künftiges Leben entscheidet und alle übrige Aussichten schwankend und unsicher sind, auch immer bey dieser bestehen können.</sidenote>
<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand der vierten Seite, vertikal">x sen und Dorpat Ihnen beyderseits die Hände küssen. Ich hoffe das nächstemahl mehr und umständlicher zu schreiben, der Bruder hat Moritzens geschrieben, daß sie auch herüber kommen. Was für Grüsse hätt ich Ihnen nicht noch von den Herrn Pastor Frank und Pastor Saß zu überschicken die mich wie Bruder Schmidt mit Freundschaft überhäuft haben. Auch Herr Graf Manteufel empfiehlt sich nebst seiner vortrefflichen Gemalinn.</sidenote>
<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand der vierten Seite, vertikal"> sen und Dorpat Ihnen beyderseits die Hände küssen. Ich hoffe das nächstemahl mehr und umständlicher zu schreiben, der Bruder hat Moritzens geschrieben, daß sie auch herüber kommen. Was für Grüsse hätt ich Ihnen nicht noch von den Herrn Pastor Frank und Pastor Saß zu überschicken die mich wie Bruder Schmidt mit Freundschaft überhäuft haben. Auch Herr Graf Manteufel empfiehlt sich nebst seiner vortrefflichen Gemalinn.</sidenote>
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<line tab="1"/>Wollten Sie die Gütigkeit haben, gegenwärtige Punkte zu Sr Erl. mitzunehmen, um mit ihm darüber zu sprechen. Sollte er aber sie selbst zu sehen verlangen, bitte sie doch von Bruder Carl gütigst abschreiben zu lassen, weil ich dies hier nur in der Eil entworfen und es mir unmöglich ist, ins reine zu bringen, weil die Post abgeht..
<line tab="1"/>Noch eins mein theurester Vater! Die Hauptsache zu meiner Reise ist Geld ich habe mirs zum Gesetz gemacht, Ihnen damit nicht beschwerlich zu fallen; eins aber können Sie thun und um diese väterliche Barmherzigkeit muß ich Sie ansprechen; daß Sie so gütig sind und bey Hartknoch mit ein gut Wort für mich reden und für mich, wenn ers fordert kaviren. Ich hab ihm geschrieben, was ich