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Einpflegung von Brief 184.
This commit is contained in:
@@ -6920,6 +6920,223 @@
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Herrn Archivarius <ul>Gotter</ul><line type="break"/>
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Herrn Archivarius <ul>Gotter</ul><line type="break"/>
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in Gotha.</letterText>
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in Gotha.</letterText>
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<letterText letter="184"><line tab="1"/>Liebster Bruder. Was denkst Du über mein Zögern? Es konnte aber alles auch Deinetwegen nicht eher
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geschehen, und wann ich den Pack von Zürich abwarten wollte so könnt ich so wenig den <del>diesen</del>
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<insertion pos="top">hiesigen</insertion> Pack abschicken und der erstere in dem unter andem auch die Siena eingepackt ist, würde
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auch noch hier seyn vor ongefähr 4 Wochen that ich ihn auf den Wagen. Hastu ihn dann noch nicht
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erhalten, schreib mirs doch. Den Pack von Zürich soll ich erhalten haben wie Du mir schreibst
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daß Dir Lavater gesagt hätte, und ich habe keinen Staub davon gesehen. Hat ihn etwa der unstäte
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Kaufmann mit gekriegt der von Winterthur nach Strasburg abreiste und nach seiner Manier eher
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noch einmal nach Zürich zurück kommt. Sobald ich den Pack bekomme, soll ich ihn unerbrochen Dir
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zuschicken, unerbrochen? und soll doch 2 Exemplare an <aq>Mslle König</aq> und 1 an <aq>Mslle Schoell</aq> und so
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fort abgeben? ich muß Deinen letzten Willen gelten machen, und mich auf Deinen Glauben an meine
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<ul>religiöse</ul> Verschwiegenheit verlassen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Theuerster Bruder ich schwöre Dir bey dem einzigen Gran von gutem Herzen den Du bey mir vermuthest
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daß ich nicht spasse mit dem ersten April O Lenz wie kannstu das von mir glauben? Warlich warlich
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mit all Deiner großen Menschenkenntnis Du kennst mich kaum halb wann Du so was wähnen kannst, aber
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ach theure liebe Seele wer kann Dir auch das zumuthen zu glauben, laß mich mit Dir weinen mit Dir
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– ach – verstummen. Kennstu beyliegende Silhouette wovon an Lavater auch eines abgeschickt wurde,
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<del>und</del> ich hab den Schattenriß selbst genommen und ihn ins kleine gebracht, und mich aufs sorgfältigste
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dabey bemüht. – wie gesagt es war am ersten April in der neuen Kirche mittags um 12 Uhr. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Die gnädige Frau hat wirklich das bewußte Portrait selbst gemalt aber Sie sagt es sey nach Potsdam
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und nicht nach Weymar geschickt worden. Diese Woche wird sie nach Bußweiler abreisen mit dem gnädigen
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Herrn und von da auf ihre Güther und so den ganzen Sommer über nicht zu Strasburg seyn. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Lenz Lenz von der Vocation ins Philanthropin sag ich kein Wort, aber warum nimmst Du die zu Weimar
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nicht an? Warum? gieb Acht wo die Ursache her kommt und wo sie hin führt. Lenz mein theuerster, Liebster
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sey Lenz und vergieb meiner Liebe zu Dir, ich sage kein Wort mehr hievon, bin kein Redner für Dich.
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– Freilich sollst Du wieder einmal herkommen und ohn den Gedanken wäre mir Deine Entfernung sehr hart,
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aber fixiren kannstu Dich hier wohl schwerlich. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Viel politische Neuigkeiten kann ich Dir wirklich noch keine von hier melden. Von Krieg wird nicht gesprochen,
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der Hof ist noch immer zu viel mit sich selbst beschäftigt und scheint alle auswärtigen Angelegenheiten von
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sich ablehnen zu wollen. <aq>Mr. Turgot</aq> hat seine Dimission bekommen, vermuthlich daß er sich durch verschiedene
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Edicte viel Hasser gemacht denen seine ökonomischen Projekte (die an den meisten Orten bis zur Ausführung
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reif waren) – für ihre besondere Ökonomie nicht anständig waren. Der König selbst soll, wie man mich
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zuverlässig versichert hat, sein letztes <aq>Lit de justice</aq> bereuen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Beym Franzosen bin ich gewesen und hab die Interessen mit 24 Sous besorgt, so bald es sein kann will ich der
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Relation ein Ende machen, seh aber noch nicht wann. <line type="empty"/>
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<tabs><!-- Bezieht sich die Tabelle auf die Auflistung mitsamt dem Abschluss der Rechnung? -->
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Unsere Besatzung. 1 Regiment schwere <aq>Kavalerie</aq> von 350 Mann.<!-- Welche Formatierung kann für die folgenden Zeilen gewählt werden? -->
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1 – Dragoner<line type="break"/>
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1 Regiment Schweitzer-Salis<line type="break"/>
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Elsaß<line type="break"/>
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Anhalt<line type="break"/>
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Quercy<line type="break"/>
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Lyonnais in der Zitadelle<line type="break"/>
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350 Mann<line type="break"/>
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350 Mann<line type="break"/>
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1032<line type="break"/>
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1032<line type="break"/>
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1032<line type="break"/>
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1000<line type="break"/>
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1000<line type="empty"/>
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Das Artillerie-Corps nicht mitgerechnet #5796. <aq>Verte</aq></tabs> <line type="empty"/>
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<note>am linken Rand, vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<page index="2"/>
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<line tab="1"/>Zu Flies werd ich nächstens gehen. Worinn besteht das Schletweinische Ursystem? ists theologisch? – hier
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wird nichts Neues von der Art eingeführt, den Theologen hier ist die Ruhe lieb und zu dem verstehn sie
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das alte System noch lange nicht genug, ich denke sie würdens alsdann noch eifriger beibehalten wann sies
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nach seiner ganzen Spinnigkeit kennten. – ist’s politisch? bestehts in neuen Exercitien? so kann ich Dir sagen
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daß die Sache nicht interessant seyn kann, denn es wird bald wieder ein Ende haben, sobald eines erlernt
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ist kommt immer wieder ein neues auf. – ist’s ökonomisch? bestehts in der Vertheilung der Almenplätze und
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in der Bearbeitung derselben zum Ackerbau, so kann ich Dir sagen daß man hier fast alletage fortfährt dieselben
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zu versteigern. Unser Magistrat hatte bei jedem Viertel Frucht das in die Stadt kam ein gewisses Stück
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Geld abzufordern das jährlich ein Einkommen von 40–50000 Gulden ausmachte und da nun dies auf Königsbefehl
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wegfällt, so suchen sie sich durch Versteigerung der almen Plätze Ersatz. Wie sich alles das bey der Veränderung
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des Herrn <aq>Turgot</aq> entwickeln werde? – mag Zeit lehren. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Das Geld für die Brief Porto bey Schönfeld ist 6 l. Er grüßt Dich. Türkheim, Blessig grüssen Dich und von
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allen Orten her habe ich Grüsse an Dich. Das Monument ist zum Theil schon angekommen, die Pyramide steht
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schon aufgerichtet in einer Mauer <aq>á vue perdue</aq> beydes in schwarzem Marmor, die Statuen aber werden noch erwartet.
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Unsere Esel von Dumherrn machen immer Difficultäten, sonst wäre Pikal schon längst hier und eher werden die
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Statuen nicht kommen. Der Graf von Artois soll freilich auch herkommen aber bey gegenwärtiger Hofunruhe solls
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noch ungewiß seyn. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Das 2te und 1te Stockwerk des Lauthischen Hauses hat Freunde wahre Freunde von Dir die Dich grüßen, im 2ten
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hören sie das Ablehnen Deiner Vokation zu W nicht gern, im ersten wissen sie nichts davon und sind ruhig.
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Sie grüßen Dich beyde recht herzlich. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Laß Dich erbitten mir Verzeichnisse von Deinen und Herrn D.Göthens neuen Stücken zu schicken. Claudine?
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Von wo muß man’s kommen lassen? Dein Engländer? Was ist das? wer verlegts? Ist <aq>Dr.</aq> Faust fertig gedruckt? <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Wegen den Bauren auf dem Land muß ich erst noch nachfragen. Den Guibert hab ich empfangen, ich glaubte er
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sey im Getümmel von Schlachten herum getragen worden – doch habe ich ihn dermaßen zurecht legen· und ausheilen
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lassen daß man ihm nicht einmal die Wunde ansah die er vom Leser bekam und der Hr. Pr. Koch machte gar ein
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freundliches Gesicht als er ihn sah und Deinen Brief bekam und läßt Dir ein höflich Compliment sagen. <line type="empty"/>
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<note>am linken Rand, vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<line tab="1"/>Die Veränderung die man mit den Regimentern vornehmen wird. Jedes wird aus zwey Bataillons bestehen. Das erste
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Bataillon kriegt 5 Compagnien. Jede zu 160 Mann gerechnet, <page index="3"/>davon eine Compagnie aus Grenadirs besteht,
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die 4 andern aus Gemeinen. Das zweite Bat. hat statt Grenad. eine Comp. Jäger. Dann kommt noch eine <aq>Compagnie
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auxiliaire</aq> zu jedem Regiment, diese eilfte besteht aus <aq>Recrues</aq> die unter dem Kommando von 6 Officiers exerciert
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werden und allemal die abgehenden Leute ersetzen. Aus Ursach dessen ist auch die Land Milize abgeschafft worden.
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Jede Compagnie hat 2 Capitaine und 4 Officiere. Auch wird der jährliche Sold der Officiere vermehrt so daß statt
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500 l. die ein gemeiner Officier jährlich bekam er 700 bekömmt. Jedes Regiment wird also um 600 Mann ungefähr
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verstärkt, dann 160 Mann in der Comp. X 11 = 1760 Mann und itzt hat ein Regiment ongefähr 1000 bis 1200 Mann. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich bin beym H v Flies gewesen traf ihn nicht an, morgen. Hr v. Kleist sagt Dir ein Kompliment ich komm itzt.
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täglich zu ihm. Zimmermann grüßt Dich, dankt Dir herzlich für den Brief, bittet um Frist zu antworten, hatte das
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Fieber und eine <aq>recidive</aq>. liegt noch! und ich kann ihn kaum besuchen. – Alle Schweizer grüßen Dich auch. Hafner
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grüßt Dich auch, predigt itzt zuweilen, aber nur französisch, sehr fließend über MoraJen <aq>sur la charité, sur la
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médisance</aq> Völlig im französischen Geist. Man hört ihm seine Lektür und die Wendung die <aq>polie</aq> die sie seinem Geist
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gab an. Was willstu für Akten? <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Die Iris wie Du itzt wissen mußt hat Hr Spener zu Berlin in Verlag genommen und sein Comissionair in Strasburg
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ist Bauer & Treitel. Kann also nichts mit machen, nicht Dir zeigen daß Du nicht schreiben sollst <ul>„was du draus
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hebst nimmst du zu erst für dich, denn</ul> etc“ Lenz laß mich machen so lang ich machen kann <line type="empty"/>
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<page index="3"/> <!-- Die dritte Seite taucht hier ein zweites Mal auf. Soll hier fortlaufend mit der vierten Seite weitergezählt werden? -->
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<line tab="1"/>Wohl bekomm Dir Dein <aq>Bucephalus!</aq> Bücher schick ich Dir keine, der Porto kommt Dich höher als sie werth sind.
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Shakespear und mein Homer sind hier geblieben, ich hab dem Hr. Schlosser geschrieben daß er sie haben kann,
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ich warte auf Antwort. Er ist aber zu Anfang des Monds nach Helvetien gereist. Die Frau Hofräthin ist allein,
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vielleicht komm ich hin ich werd ohn das in die Gegend kommen. Wenn’s möglich ist so abonire mich für den
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Merkur auf dies Jahr. Hier ist alles voll Sehnsucht. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Hastu Lenz die Verse gelesen die Lavater der Frau von Oberkirch auf ihre Copulation geschickt hat ohne
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Unterschrift des Namens, die sind herrlich ich will suchen eine Copie davon zu kriegen. Sie sagte sie könnten
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nicht an sie adresirt seyn. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Hastu mit dem Pack von hier nicht auch meine ersten demosthenischen Bögen erhalten, mache damit wie Du vor gut
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findest nur sage mir was draus wird, findets An und Aufnahme im Merkur oder Musäum so fahr ich fort. Mit der
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Zeit etwa eine Parallel zwischen Demosthenes und Isokrates, und von da eine Provinzialschrift für Prediger wo
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ich viel auf dem Herzen habe das alles kann aber nicht miteinander ziehen, man mögte das letzte sonst gar nicht
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fassen oder tragen können. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Liebster Bruder noch Nachrichten die ich Dir sagen will von der gnädigen Frau. Gleich nach der Hochzeit wurde
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sie auf ein paar Tage krank und bekam die Rötheln. Sie giengen drauf mit dem Herrn (der stark in den 40 ist, nicht
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besonders kultivirt, ihren großen Werth kaum ahnden kann, keine Lektur goutirt, sehr eigennützig seyn soll – wie er
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dann dieß vom alten Herrn Vater geerbt hat – doch soll er Ihr sehr attachirt seyn und schon bei 7 Jahren wie man
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sagt immer Reflection auf sie gemacht haben – sie ist von den reichsten adelichen Familien) nach ihren Güthern, von
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da kamen sie wieder in die Stadt, blieben einige Wochen bis diese hier, wo ich sie alle Sonntage in der Neuen Kirche
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sah und mich an ihrer Devotion erbaute. Vor ein paar Tagen empfieng ich von Mslle König der ich gesagt hatte daß ich
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mit Silhouetten umgehen könnte ein Billett, wo sie mich ersucht Lavatern und Dir zu Gefallen das Profil von einer
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Freundin zu nehmen welche beyder Verdienste sehr hoch schätzte, ich kam den Tag drauf auf bestimmte Zeit hin ’s war
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Sonnabend nach der Auffahrtsfeier zwischen 9 u. 10 Uhr morgens, Sie führte mich zur Gnädigen Frau die mich als Deinen
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Freund sehr gnädig aufnahm und in einem Zimmer wo man alle<page index="4"/> einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte
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machte ich den Schattenriß. Der Herr war um die Zeit an dem Rathauß dann er soll nichts davon wissen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich habe seit Deiner Abreise einige mal gepredigt und am letzten Himmelfahrtfest vor einer großen Versammlung,
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es gieng mir Gott sey Dank allemal gut, ich hatte nie die geringste Schüchternheit, u. schämte mich daß mir jemals
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für der Sache bang war, auch ist mir mein Gedächtnis getreu und nirgends habe ich mehr Lebhaftigkeit und
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Entgegenwallung des Herzens als auf der Kantzel. Das letzte macht mich oft mit allem Vorsatz extemporiren und dann
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komm ich immer mit <aq>présence d’esprit</aq> wieder aufs Conzept zurück. Ich glaub itzt mehr als jemals daß die Kanzeln nicht
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umsonst gebaut wurden und sie wichtige Bestimmung für den sind der sie würdig betritt, ich hoffe mit der Zeit unter
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die gezählt zu werden. Lebe wohl lieber Bruder! Gott tröste Dich! sey mit ihm Lenz wie er gewiß mit Dir ist mein lieber
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leidender Heiliger. Vergibe mir wann ich was sagte das in diesem Brief Dir widrigen Eindruck machen sollte entweder
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weils Misverstand wäre oder ich Deine <aq>Delicatesse</aq> nicht genug geschont haben sollte, ich schrieb in großer Unordnung,
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wie ich eine Seite Deiner lieben Briefe nach der andern wie sie mir vorfielen beantwortete. Vergieb das lange Zaudern
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und Zögern, wann ich Dich nicht kennte so würde ich glauben, daß deswegen ein fulminanter Brief auf dem Weg sey, aber
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liebe mich und glaube daß ich nicht sowohl Deine Freundschaft zu verdienen mit bestem Vermögen strebe als vielmehr
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meiner eigenen Liebe zu Dir Satisfaction zu geben bemüht bin Dein alter Röderer. <ul>Strasb. d. 23 May 1776.</ul><!-- Ist der Zeilenumbruch der Transkription zu übernehmen? --> <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Den Pack den ich Dir senden werde wird erst über 8 Tage von hier abgehen können, es mag alsdann das Paket aus der
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Schweitz da seyn oder nicht. <line type="empty"/>
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Meine Hochachtung an H <aq>Dr.</aq> Göthe und wann Du mich nennen magst an Herrn Hofr: Wieland. <line type="empty"/>
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<hand ref="1">
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<line tab="5"/>Quisqui ubique habitat
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<line tab="5"/>Maxime nusquam habitat</hand> <line type="empty"/>
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<hand ref="1"><pe><sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal Notate mit Bleistift von Lenz’ Hand">
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<line tab="5"/>schändliche kalte Tugend die uns
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<line tab="5"/>zwingt Aufopferungen gegen einen Freund
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<line tab="5"/>zu machen den wir hernach dafür nicht
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<line tab="5"/>lieben könnten.</sidenote></pe> <line type="empty"/>
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<line type="empty"/>
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<line tab="5"/>Schicksal des
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<line tab="5"/>Guten
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<line tab="5"/>Einer der alles hingiebt zuletzt das Leben und nichts thut weil er
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<line tab="5"/>nicht das Herz hat
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<line tab="5"/>eines <nr> </nr> X stumm der
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<line tab="5"/>Weg zum <ul>Vater.</ul></hand> <line type="empty"/><!-- Wie viele Freizeilen können hier ausgezeichnet werden? -->
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<line type="empty"/>
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<line type="empty"/>
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<line type="empty"/>
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<page index="4"/> <!-- Die Seitenzahl 4 erscheint hier zum zweiten Mal -->
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<hand ref="1">
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<line tab="5"/>hat sie mich davon vorher warnen lassen ˕durch ihn˕
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<line tab="5"/>und ich suchte das nicht zu hindern
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<line tab="5"/>nur wenn alles gethan ist den letzten Genuß
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<line tab="5"/>um ihr sagen daß ich sie erwarte <line type="empty"/></hand>
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<note>Röderers Hand</note><hand ref="11"> <!-- Ist es hier sinnvoll den Wechsel der Hand über <hand> auszuzeichnen? -->
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<note>Adresse</note><line type="break"/>
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An Herrn <aq>Lentz</aq><line type="break"/>
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bey Herrn <aq>Doctor Goethe</aq><line type="break"/>
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zu Weimar.</hand> <line type="empty"/>
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<hand ref="1"> <!-- Bezieht sich die Hand von Lentz hier auf den restlichen Teil des Briefs? -->
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Gusne<line type="break"/>
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Joka<line type="break"/>
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J <line type="empty"/>
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<line tab="5"/>Sobald <ul>meinen Platz ein anderer</ul><!-- Handelt es sich hier um Verse? -->
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<line tab="5"/>Ausfüllen kann, warum ihn nicht verlassen?
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<line tab="5"/>Sobald also dies gethan ist – geh ich. Es ist Gott der mich ruft.
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<line tab="5"/>Im Frieden ist auch im Mil. nichts zu thun für mich.
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1 Schnuptuch<line type="break"/>
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2 Hemden<line type="break"/>
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3 p. Strümpfe<line type="break"/>
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3 Binden</hand> <line type="empty"/>
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<note>zwei Profilskizzen</note></letterText>
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</document>
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</document>
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</opus>
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</opus>
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@@ -2747,5 +2747,35 @@
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<isDraft value="false" />
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="183">
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<date value="Weimar, 20. Mai 1776" />
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<sort value="1776-05-20" />
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<location ref="8" />
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<senders>
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<sender ref="1" />
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</senders>
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<receivers>
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<receiver ref="14" />
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</receivers>
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<hasOriginal value="true" />
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<isProofread value="true" />
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="184">
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<date value="Straßburg, 23. Mai 1776" />
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<sort value="1776-05-23" />
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<location ref="7" />
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<senders>
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<sender ref="11" />
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</senders>
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<receivers>
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<receiver ref="1" />
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</receivers>
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<hasOriginal value="true" />
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|
<isProofread value="true" />
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|
<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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</descriptions>
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</descriptions>
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</opus>
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@@ -1129,5 +1129,12 @@
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</app>
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</app>
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</letterTradition>
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</letterTradition>
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||||||
|
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|
<letterTradition letter="184">
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|
<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 43 (erstes Blatt) u. Ms. 1113, F. 25, V.
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|
32, Nr. 42 (zweites Blatt)
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</app>
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</letterTradition>
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</traditions>
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</traditions>
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</opus>
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</opus>
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Reference in New Issue
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