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@@ -5595,7 +5595,7 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<line tab="1"/>Herr Bause, Lehrer an der Petri-Schule
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<page index="2"/>möchte eine Reise nach Deutschland thun, um alle den Kakochymischen Spleen, der sich bei gleichförmigen Arbeiten, die in die Welt keinen Einfluß haben, anzusetzen pflegt abzulegen und mit erneuter Munterkeit und vermehrter Kraft seine Lautbahn wieder anzutreten. Der Hypochonder, der gewöhnliche Feind der Schullehrer, besonders, wo ausländische Verhältnisse sie drücken (ein Verdienst, daß die Philanthropine um unsere Schulen haben) wird, durch den Anblick des Vaterlandes vielleicht, durch die Unterhaltung mit würdigen und verdienstvollen Gelehrten und durch Verbindungen mit ihnen verschwinden. Alles Wissenswürdige und Schöne wird dazu beytragen, das ist es was ihn hauptsächlich nach <ul>Weymar</ul> – und auf meinen Rath an Sie
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<page index="3"/>führt. Sollten Sie noch einigen Zusammenhang mit Dessau haben, so werden Sie ihn und vielleicht mehrere Personen verbinden wenn Sie ihm ein Verhältniß mit den dasigen Lehrern befestigen helfen. Sie brauchen einen Mitarbeiter an ihr Erziehungsjournal, der gesammelte und bewährte Erfahrungen aus derselben Laufbahn, wiewohl von einem andern Klima her, zu der ihrigen gesellte. Ein Mann der in dieser Absicht zu ihnen reist giebt ihnen Ehre, indem er von ihnen Ehre annehmen will und mich dünkt, es wäre einmal Zeit, daß sich die Philanthropine, auch wegen ihres Kredits in Rußland – an die Schule anzuschließen anfiengen. Herr Bause wird hier allgemein geschätzt – und einem Mann seines Schlages würde der Professor Titel bey ihnen, unter dem er an unsrer Schule fort arbeitete, statt aller Honorarien
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<page index="4"/>seyn. Man trug mir einmal auf, Schriftsteller beißym Philanthropin zu werden; ich kann mich nicht besser rächen als durch Empfehlung eines Tüchtigern.
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<page index="4"/>seyn. Man trug mir einmal auf, Schriftsteller beym Philanthropin zu werden; ich kann mich nicht besser rächen als durch Empfehlung eines Tüchtigern.
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<line tab="1"/>Dem Triumvirat in W. darf ich nicht bitten, mich zu empfehlen. Sie haben zu viel zu thun, um an mich zu denken. Auch wär’s ihnen zu verargen, wenn sie die Gunst des freundlichsten der Fürsten minder beschäftigte. Ihnen darum keinen Vorwurf gemacht, wenn Sie auch mir einige Ihrer Neuigkeiten mittheilen. Der den Vorzug hat von einer Nation zu seyn, die vielleicht in der Krise der unverdorbensten Originalität steht. Eine Nation bey der Werther, der mißverstandne Werther in 24 Stunden vielleicht mehr <ul>Verwüstungen</ul> anrichtet, als an den geschwätzigen Ufern des Rheins u. der Donau in soviel Jahren wo aber auch die stummen Scenen Ihrer Elfride auf eine Art ausgeführt und <ul>sentirt</ul> werden, von der Sie vielleicht (so grosse Hochachtung ich für manche lndividua Ihrer Gegend habe) sich bey dem Gros der dasigen Karaktere keine Vorstellung machen können. Mit dieser Achtung nenne mich, nach verbindlichstem Empfehl an Ihre lebende Elfride
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<line type="break"/><align pos="right">Ihren
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<line type="break"/>ergebensten Fr. und Diener
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