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@@ -684,14 +684,14 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line type="break" /><address>Herrn <aq>Lenz</aq> durch Herrn <aq>Candid. Röderer</aq>, neben der Neu Kirch in Straßburg.</address>
</letterText>
<letterText letter="39"><note>gedrucktes Rundschreiben:</note>
<letterText letter="39"><align pos="center"><note>gedrucktes Rundschreiben:</note></align>
<line tab="1"/>Ich muß, ich muß es allen meinen nahen und fernen Freunden und Gönnern sagen, daß ich nicht mehr im Stande bin, nebst meinen übrigen, ohne dieß sich täglich häufenden Geschäften, eine weitläufige Correspondenz fortzusetzen. Weder meine Zeit, noch meine Gesundheit, noch meine Vermögensumstände gestatten es. Zu dem kommen itzt besonders noch neue Hinderniße Ohne alle Verletzung also der Menschenliebe glaub ich, mir wenigstens ein halbes Jahr alle Briefe von meinen bisherigen und etwa neuen Correspondenten, <it>sehr dringende Fälle ausgenommen</it> brüderlich verbitten zu dürfen. Helfet mir, liebe Freunde, und alle die mir wol wollen, wieder zu der Ruhe, ohne welche ich weder mich, noch die mich hören ober lesen, selig machen kann. Wenn ich gar zu vieles sen soll, so bin ich keinem Etwas, und mir selber nichts. Am allermeisten bitt ich jeden, dem dieß zu Gesichte kommen mag, zuzusehen, daß mir mit Buchhändlerischen Aufträgen, Subscriptions-Sammlungen und dergleichen durchaus für ein allemal, und mit Zusendung aller Manuskripten zur Lesung und Beurtheilung — wenigstens bis Ostern 1775. gütigst verschont werde. Gott wirds denen, die aus Liebe zu mir, mir diese Gefälligkeit erzeigen, gewiß nicht unvergolten lassen.
<line type="empty" />
<line type="break" />Zürich,
<line type="break"/>den 1. des Herbstmonats. 1774.
<line type="break"/><align pos="right"><aq>Johann Caspar Lavater.</aq></align>
<line type="empty" />
<line type="break" /><note>Lavaters Hand:</note>
<line type="break" /><align pos="center"><note>Lavaters Hand:</note></align>
<line tab="1"/>Nur ein Zeichelchen, daß ich an Dich, und Röderer, als liebe Brüder denke! Ich kann, ich kann nicht schreiben! Nicht danken! Ich habe nicht einmal Zeit, Arbeiten zusammen zu suchen, dich ich Euch auftragen möchte, für mich zu thun. Verzeihet mir, glaubet an meine Liebe, obgleich Ihr wenig oder nichts sehet. Schreibet mir viel, aber erwartet keine Antwort. Macht Ihr physiognomische Beobachtungen; theilt sie mir <aq>Sans ápropos</aq> halb, quart, <aq>octav</aq> wie Ihr sie macht nur auf <aq>octav</aq>blätchen mit. Auch Monatgedanken hab ich keine mehr gemacht. Liebet einander Brüder, und mich, und grüßt alle und entschuldigt mich bey allen, daß ich Ruhe suche, nicht die Ruhe der Trägheit.
<line type="empty" />
<line type="break" /><address>An Herrn Lenze im Finkweiler, in <it>Straßburg.</it></address>
@@ -719,6 +719,7 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line tab="5"/>Zu lieben und geliebt zu seyn
<line tab="5"/>So kannst du hier auf Erden
<line tab="5"/>Schon ewig seelig werden. </align>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Und nun lebt wohl lieben Kinder! und laßt mich euch um den Hals fallen und mein Gesicht zwischen euren verbergen. Laßt mich eure Küsse euch zubringen und indem ich so euch beyde zwischen meine Arme an mein Herz drücke und Gott um Unsterblichkeit bitte für euch so schickt eure warmen brüderlichen Seufzer auch für mich empor, daß auch mir es so gut werde oder wenn ich dies Glück nicht verdiene daß ich müd von des Tages Hitze einst am Abend <insertion pos="left">meines Lebens</insertion> in euren Armen ausruhe und sterbe. Ich behalte mir den Platz aus mein Bruder! willigen Sie drin meine Schwester? So seegne sie Gott für den guten Willen Amen.
<line type="break"/><align pos="right">Jakob Michael Reinhold Lenz.</align>
</letterText>
@@ -1118,6 +1119,7 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
</letterText>
<letterText letter="55"><align pos="center"><note>Luise Königs Hand:</note></align>
<line type="empty" />
<align pos="right">Strass. d. 13t julii 75</align>
<line tab="1"/>Eben komme ich von Buchsweiler zurück. desswegen eine so späte Antwort auf Ihr liebes herrliches Briefehen ja wohl Briefchen! aber liegt nicht Dein gantzes, liebendes Herz darinne dies ersetzt mir alles meine ganze Seele umfaßt Dich dafür, u. seegnet laut Amen Amen! ich habe Freunde in Buchs. verlassen den würdigen Rathsemhausen verlassen, ländliche Freuden u doch ist mir wohl daß ich hier bin ich bin in, <it>meinem Eigenthum</it>. diess geht mir über alles Raths. will ich soll ihn in Ihr Andenken zurückrufen, es ist ihm kostbar, er verehrt Sie, dann er kennt Ihren ganzen Wert er hat es mir oft wiederholt ihn nicht bei Ihnen zu vergessen dieser liebe Mann! warum kann ich nicht immer um ihn leben! so einen Mann u ich heurate noch unsre Rehfeldin ist noch immer das muntre schwindliche Weib, aber dabei redlich u gut ich habe ihr die Stelle aus Ihrem Brief für sie gelesen u es hat ihr wohl gethan sie wollte mir einen Brief für Sie mitgeben, aber unter den Freuden u Herrlichkeiten des Lebens, vergass sie ihn. unsre beyden jüngern Printzen waren da, die haben alles froh gemacht hat Ihnen unsre Hessin die Stelle aus Lentzens Brief an mich, ausgeschrieben? hier ist noch einmahl „ich bitte sie sagen Sie doch der theuren Herderin viel Gutes von mir, u welche Aufmunterung u Erquickung mir ihr Beyfall ist. ich wünschte ich kennete ihren Geschmack u könnte für sie allein ein Stück schreiben, sie sollte mir so viel werth seyn als das ganze Publicum. sagen Sie ihr ich habe eine Lucretia geschrieben, vieleicht daß Götte sie drucken läßt, sie möge alsdann auf die Sceenen acht haben in welchen Flavia vorkommt, u mir ihre Meinung drüber wissen lassen. ihr Gefühl allein soll mir der Probierstein all der weiblichen Characktere sein die ich mir vorzüglich geglückt glaube“ u dencken Sie diessen neuen lieben Freund verliehre ich vielleicht bald u auf lange hier fühle ich mich wieder in der Welt, ob ich schon in Augenblicken von oben herunter auf sie blicke ich soll eine Fürbitte bey Ihnen für ihn einlegen Eurer beyden Schattenriß soll ihm Stärkung Trost u Freude auf seiner langen Reise seyn wären sie auch nur halb gut er will das übrige hinzusetzen u glücklich dabey seyn doch hier kommt er selbst, zu bitten zu flehen ich will ihm noch einmahl die Conditionen weisen unter welchen er sie haben soll aber dafür will <it>ich</it> davon frey sein selbst mein Gesicht das <it>Sie kennen,</it> sagt Ihnen warum u dazu habe ich es unsrer Fridericke abgeschlagen, sie hat die Ursachen gebilligt, sie mag sie Ihnen sagen kriechet immer mit Eurem Buben auf Teppichen herum da wo Agesilaus unter seinen Kindern auf einem Steckenpferde herum reitet, ist er mir am grössten
<line type="break" /><align pos="right">Luise.</align>

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<!-- Oder Arensburg Hier zwei Orte mit cert low angeben;
bald und kurz nach nur nach dem bekannten Datum eingeben; cert Attribute für Personen und
Datum ergänzen; Freitextfeld einfügen; erste 7 Briefe nochmal durchgehen; Adressenleerzeilen
ergänzen-->
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<date notBefore="1772-10-15" notAfter="1772-10-31">Landau, Zweite Oktoberhälfte Oktober 1772</date>
<date notBefore="1772-10-15" notAfter="1772-10-31">Landau, zweite Oktoberhälfte Oktober 1772</date>
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<date notBefore="1772-10-20" notAfter="1772-08-31">Landau, wahrscheinlich Ende Oktober 1772</date><!--
Was ist die für "Gegen Ende Oktober" konventionelle Zeitspanne? -->
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<date notBefore="1775-06-01" notAfter="1775-06-15">Vermutlich Emmendingen, wahrscheinlich
Anfang Juni 1775</date>
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<date notBefore="1775-09-01" notAfter="1775-09-30">Dorpat (Tartu), September 1775</date>
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<date notBefore="1775-10-01" notAfter="1775-10-31">Straßburg, wahrscheinlich Oktober 1775</date>
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Freye/Stammler I, S. 1317. Entwurf auf einem Foliobogen.
Freye/Stammler Bd. 1, S. 1317. Entwurf auf einem Foliobogen.
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August Stöber: Johann Gottfried Röderer, von Straßburg, und seine Freunde. Colmar 1874, S.
153. Nach FSt I, S. 294, hat Lenz auf der Außenseite notiert: „Hofrath Deinet in Frkfurt am Mayn“.
153. Nach Freye/Stammler Bd. 1, S. 294, hat Lenz auf der Außenseite notiert: „Hofrath Deinet in Frkfurt am Mayn“.
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Freye/Stammler I, S. 7577 (Röderers Hand); zu Lenz Anteil ist das Manuskript überliefert, nach dem hier zitiert wird: Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 21.
Freye/Stammler Bd. 1, S. 7577 (Röderers Hand); zu Lenz Anteil ist das Manuskript überliefert, nach dem hier zitiert wird: Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 21.
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Freye/Stammler I, S. 7881.
Freye/Stammler Bd. 1, S. 7881.
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Freye/Stammler I S. 81f. Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 572, Nr. 19: Abschrift von Lavaters oder anderer zg.
Freye/Stammler Bd. 1, S. 81f. Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 572, Nr. 19: Abschrift von Lavaters oder anderer zg.
Hand mit dem Zusatz „Z. den 2. Sept. 1774.“
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Freye/Stammler I, S. 99103.
Freye/Stammler Bd. 1, S. 99103.
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