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Einpflegung von Brief 305.
This commit is contained in:
@@ -11070,6 +11070,40 @@
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="Am linken Rand, vertikal">Verse künftig und viel Empfehlungen auch Pfeffeln u. Lersen</sidenote></letterText>
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<letterText letter="305">Mein Lieber Lentz <line type="empty"/>
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<line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ihr werthes kleines Briefgen hat mich aus vieler Unruh herausgerißen dan Ihre Berg Reiße und das
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kalte Wetter und daß ich dazu gerathen hat mir rechtschaffen bange gemacht Da Sie nun aber in
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Sicherheit ausert unserem gesegneten Land wider in der Christenheit sind so darf ich desto ehender
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frisch von der Leber weg mit Ihnen reden. Sie sind mir ein feiner Man. Sie haben Aufträge, Sie
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haben Absichten bey Ihrer Reise, und Sie sagen mir kein Worth davon. Etwas habe ich geargwohnt
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deswegen geargwohnt weil Sie mir von Ihrem Besuch bey dem Hn Bawier zu <page index="2"/> Chur nichts gesagt.
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geargwohnet weil mich die Verräthereyen vieler Halbfreunde besonders Grewens schreklicher Mißbrauch
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meines offen Herzens, gegen jederman mißtrauisch gemacht. Ich war denoch mehr als Zehen mahl auf dem
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Sprung mein Herz in Ihren Busen ganz auszuschütten dan ich leide unausstehliche Höllenpein, Höllenpein,
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bey der mir von Gott (kan ich das ohne Lästerung denken) oder von Menschen auferlegten Nothwendigkeit
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verschlossen seyn zu müssen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Genug – wir haben einander noch vieles zu gestehen und zu verzeihen. fangen Sie an mir zu sagen was <page index="3"/>
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Sie vor Absichten vor Aufträge bey Ihrer Reise gehabt haben mir zu erklären was die Vorwürfe bedeuten ich
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habe meine Undernemung bis dahin ohne Gott ausführen wollen und dan will ich mich Ihnen ganz zeigen so wie
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mich Gott kent und wie Sie mich am Tag des Hn. sehen werden. Biß wir so weit sind sende ich Ihnen keine Geschicht
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des Philanthropins, es würde ihr immer die unnachahmliche unauslöschliche Phisionomie der Wahrheit fehlen, dan
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wan ich Ihnen schon nichts gesagt habe das nicht wahr sey so hab ich Ihnen dennoch nicht alles was wahr ist gesagt.
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Ich umarme Sie mit wahrer Freundschafft <line type="empty"/>
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<align pos="right">Ihr. Salis</align> <line type="empty"/>
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Castion den 11 9bris 1777<line type="break"/>
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<page index="4"/><line type="break"/>
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<note>Adresse</note><line type="break"/>
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An Herrn<line type="break"/>
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Herrn Lenz<line type="break"/>
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bey Herrn Lavater<line type="break"/>
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in<line type="break"/>
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<ul>Zürich.</ul></letterText>
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</document>
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@@ -4568,7 +4568,7 @@
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<letterDesc letter="304">
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<date value="Zürich, Anfang November 1777" />
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<date value="Castion, 11. November 1777" />
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<letterTradition letter="305">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 53
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