Einpflegung von Brief 367.

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GregorMichalski
2025-02-11 09:47:50 +01:00
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<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal"><ru>Kapny IfnaHOBH'Ib r Eypuepb</ru></sidenote></letterText>
<letterText letter="367"><align pos="center">P.p. Werthgeschätzter lieber Kranker</align> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Hier ist das Gestrige ein wenig besser abgeschrieben, haben Sie die Güte es wo es sich thun läßt dem
Innhalt nach auch Herrn Rüdiger mitzutheilen <line type="empty"/>
<align pos="center">Dero</align><line type="break"/>
<align pos="right">allezeitergebenster<line type="break"/>
Diener JMRLenz</align> <line type="empty"/>
<adress>
<aq><ru>Bb ,D,Bopt HHKI!Ta nannona I focnO,D,IIHY 8npura6epb I y<line type="break"/>
focno.nHna En6epa I .na peMaHb</ru></aq></adress> <line type="empty"/>
<note>Seite 2 und 3, Sprachenklaviatur ABBILDUNG</note> <line type="empty"/>
<page index="4"/> <line type="empty"/>
<align pos="center">Auf das <insertion pos="top">kleine</insertion> Kraut Reinefarth an die Rosengesellschaft</align> <line type="empty"/>
<note>linke Spalte</note> <line type="empty"/>
<line tab="5"/>Kleines Kraut der bösen Geister
<line tab="5"/>Gegengift, der treuen Meister
<line tab="5"/>Einzig ächte Panazee
<line tab="5"/>Bei dem fremde Sprachenlesen
<line tab="5"/>Von dem reinsten aller Wesen
<line tab="5"/>Eingesetzt zum Frauen Thee
<line tab="5"/>Pharisäer Sadducäer (die Theologen und Juristen der alten Juden)
<line tab="5"/>Pfarrensäer Seide dreher
<line tab="5"/>Brauten auch mit dir Caffée! <line type="empty"/>
<line tab="5"/>Laß die Wortverdreher rathen
<line tab="5"/>Welche Fee dich mir geschenkt
<line tab="5"/>Welcher Magd der Hydrastarten,
<line tab="5"/>Sie dich in den Kranz gehenkt
<line tab="5"/>Besser nicht dis Lied gelesen
<line tab="5"/>Als mir seinen Sinn verdreht
<line tab="5"/>Das ist Folter feinrer Wesen
<line tab="5"/>Das sind Pfeile von dem Bösen
<line tab="5"/>Wenn man Scherze mißversteht. <line type="empty"/>
<line tab="5"/>Fand einst Satan nicht Satyre
<line tab="5"/>Von der Scheitel bis zum Fuß
<line tab="5"/>An dem Hiob? Rezensire!
<line tab="5"/>Wenn der Märtrer scherzen muß
<line tab="5"/>Ihn befragt ein Weib sehr witzig
<line tab="5"/>Trägt man <note>Textverlust</note> das Haupt die Magd
<line tab="5"/>Oder auf dem Haupt und hitzig
<line tab="5"/>Frägt er: Hab ich was gesagt? <line type="empty"/>
<line tab="5"/>Laßts so gut seyn, werthe Frauen
<line tab="5"/>Was wir nicht so gleich verstehn
<line tab="5"/>Da zu trauen, nicht zu trauen
<line tab="5"/>Ist gleich mißlich und gleich schön
<line tab="5"/>Alle Stacheln einzuwickeln
<line tab="5"/>Alle Netzgen alle Zwickeln
<line tab="5"/>Alle Spitzgen, alle Kanten
<line tab="5"/>Prätendenten, Agremanten
<line tab="5"/>Esklavagen und Brillanten
<line tab="5"/>Aller Heilgen aller Seelen
<line tab="5"/>Kann der Weise Salmen fehlen
<line tab="5"/>Nachor Thara Abraham
<line tab="5"/>Müssen, knütet ihr die Ehen
<line tab="5"/>Wieder in die Schule gehen
<line tab="5"/>Wie ein junger Bräutigam
<line tab="5"/>Unser Herr Gott muß am Schopfe
<line tab="5"/>Denn sie fassen und beym Kopfe
<line tab="5"/>Zu dem Isch und Ischa fiihren
<line tab="5"/>Daß sie nennen, was er ist
<line tab="5"/>Heyde Tartar oder Christ. <line type="empty"/>
<line tab="5"/>Ja wer scherzt muß Scherz verstehen
<line tab="5"/>Oder in die Schule gehen
<line tab="5"/>Aber es giebt eine Schule
<line tab="5"/>Die kommt aus dem Höllenpfule
<line tab="5"/>Des Apostels Moliere
<line tab="5"/>Und da fällt man liebe Fraun
<line tab="5"/>Und da ists nicht hübsch zu traun
<line tab="5"/>Und bringt Nasen keine Ehre <line type="empty"/>
<note>rechte Spalte</note><line type="break"/>
<line tab="5"/>Kleider Speisen und Getränke
<line tab="5"/>Alles hat der Witz in Pacht
<line tab="5"/>Zupft an jeglichem Gelenke
<line tab="5"/>Zupft offt in die Grabesnacht
<line tab="5"/>Wenigstens zum Gotteskasten
<line tab="5"/>Bringet ihr ein Schärfgen Witz
<line tab="5"/>So gebietet nicht zu fasten
<line tab="5"/>Das Verbot ist gar zu spitz
<line tab="5"/>Schadewitz und <aq>ma.lle</aq> Witz
<line tab="5"/>Sind zwei Dinge lieber Fritz
<line tab="5"/>Die Versucher und Sophisten
<line tab="5"/>Die mit Sokrates und Christen
<line tab="5"/>Nicht sehr brüderlich gescherzt
<line tab="5"/>Hatten einen Witz der schmerzt
<line tab="5"/><insertion pos="right">Schon genug daß auf mein Conto
<line tab="5"/>Jemand seinen Witz beweist
<line tab="5"/>Aber bester König Ponto
<line tab="5"/>Und so wird der Talosmonto
<line tab="5"/>Mit Satyren abgespeist.
<line tab="5"/>Leib und Seele wird zum Geist.</insertion> <!-- Einfügung rechts? -->
<line tab="5"/>Witz ist wie ein scharfes Messer
<line tab="5"/>Ey je schärfer desto besser
<line tab="5"/>Doch der Teuffel hattauch Witz
<line tab="5"/>Hätt er können Brod aus Steinen
<line tab="5"/>Machen, würde der nicht weinen
<line tab="5"/>Den er ohne Noth versucht
<line tab="5"/>Ohne Witz giebts keine Kunst
<line tab="5"/><insertion pos="left">Ohne Witz giebts keine Frucht</insertion> <!-- Einfügung links? -->
<line tab="5"/><insertion pos="right">Ohne Witz geht alles unter
<line tab="5"/>Das Geschik erhält er munter
<line tab="5"/>Aber böser Witz ist Dunst</insertion>
<line tab="5"/>Im Pallast des Wunderthäters
<line tab="5"/>Ohne Kunst und Hexerey
<line tab="5"/>Im Pallast des alten Peters
<line tab="5"/>Da vergeßt die Zauberey
<line tab="5"/>Laßt euch seine Bauart rühren
<line tab="5"/>Und wo Mauren noch die Türen
<line tab="5"/>Stehen, wird er Sinn bethüren
<line tab="5"/>Daß ein Haus drey Häuser wär.
<line tab="5"/>Denn man mag den Kopf verbinden
<line tab="5"/>Wie man will den Fuß zu schinden
<line tab="5"/>Ist damm nicht angenehm
<line tab="5"/>Buchstabieren und klawieren
<line tab="5"/>Fällt im Alter nicht bequem
<line tab="5"/>Und ein Wortanatomiren
<line tab="5"/>Appliziren dividiren
<line tab="5"/>Erst vertiren, dann halbiren
<line tab="5"/><insertion pos="right">Macht den Salamanda frieren
<line tab="5"/>Vögel schreyn: ist nicht an denen</insertion>
<line tab="5"/>Also Göttinnen der Erde
<line tab="5"/>Und Herr Götte oben drein
<line tab="5"/>Macht daß Raum am Tische werde
<line tab="5"/>Richtet euren Witz so ein
<line tab="5"/>Daß man leben kann und freye seyn
<line tab="5"/>Ich will lieber nicht verstehen
<line tab="5"/>Nicht verstehn ist aber dumm
<line tab="5"/>Laßts so gut seyn nur verdrehen
<line tab="5"/>Das ist Antimonium.
<line tab="5"/>Luthrisch Kaifisch und Catholisch
<line tab="5"/>Paulisch Kephisch Apostolisch
<line tab="5"/>Seyd nur bieder gut und rein
<line tab="5"/>Laßt den Rheinfall immer fallen
<line tab="5"/>Und das h, das unter allen
<line tab="5"/>Keinem Drechsler von Latein
<line tab="5"/>Jemals ist gefallen ein
<line tab="5"/>Aber liebe Fraun! seyd rein
<line tab="5"/>Ohne Arglist, Freundschaftschein
<line tab="5"/>Als gewönnet ihr, falsch zu seyn.
<line tab="5"/>Seyd die vier Evangelisten
<line tab="5"/>Liebe Frauen! küßt mich nichtLaßts
<line tab="5"/>so gut seyn Wenn sie küßten!
<line tab="5"/> Ich hab Schwären im Gesicht
<line tab="5"/>Horchet Judas nicht ihr Frälen
<line tab="5"/>Laßt den armen Jonas seyn
<line tab="5"/>Den spricht * * kann nicht vermählen
<line tab="5"/>Das kann Sündfluth Witz allein.</letterText>
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<date when="1789-07-01">Moskau, um 1790</date>
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 31, Nr. 31
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 1, II, Nr. 5
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