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@@ -2834,7 +2834,9 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<line index="9"/><tab value="3-8">Das Artillerie-Corps nicht mitgerechnet</tab> <tab value="7-8"><fn index="5"><anchor>#</anchor></fn><!-- Handelt es sich hier um ein Verweiszeichen? -->5796.</tab>
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<line index="10"/><tab value="7-8"><aq>5796 Verte</aq></tab></tabs>
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<align pos="center"><note>am linken Rand der ersten Seite vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note></align><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<line tab="1"/>Zu Flies werd ich nächstens gehen. Worinn besteht das Schletweinische Ursystem? ists theologisch? – hier wird nichts Neues von der Art eingeführt, den Theologen hier ist die Ruhe lieb und zu dem verstehn sie das alte System noch lange nicht genug, ich denke sie würdens alsdann noch eifriger beibehalten wann sies nach seiner ganzen Spinnigkeit kennten. – ist’s politisch? bestehts in neuen Exercitien? so kann ich Dir sagen daß die Sache nicht interessant seyn kann, denn es wird bald wieder ein Ende haben, sobald eines erlernt ist kommt immer wieder ein neues auf. – ist’s ökonomisch? bestehts in der Vertheilung der Almenplätze und in der Bearbeitung derselben zum Ackerbau, so kann ich Dir sagen daß man hier fast alletage fortfährt dieselben zu versteigern. Unser Magistrat hatte bei jedem Viertel Frucht das in die Stadt kam ein gewisses Stück Geld abzufordern das jährlich ein Einkommen von 40–50000 Gulden ausmachte und da nun dies auf Königsbefehl wegfällt, so suchen sie sich durch Versteigerung der almen Plätze Ersatz. Wie sich alles das bey der Veränderung des Herrn <aq>Turgot</aq> entwickeln werde? – mag Zeit lehren.
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<line tab="1"/>Das Geld für die Brief Porto bey Schönfeld ist 6 l. Er grüßt Dich. Türkheim, Blessig grüssen Dich und von allen Orten her habe ich Grüsse an Dich. Das Monument ist zum Theil schon angekommen, die Pyramide steht schon aufgerichtet in einer Mauer <aq>á vue perdue</aq> beydes in schwarzem Marmor, die Statuen aber werden noch erwartet. Unsere Esel von Dumherrn machen immer Difficultäten, sonst wäre Pikal schon längst hier und eher werden die Statuen nicht kommen. Der Graf von Artois soll freilich auch herkommen aber bey gegenwärtiger Hofunruhe solls noch ungewiß seyn.
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@@ -2845,7 +2847,10 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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davon eine Compagnie aus Grenadirs besteht, die 4 andern aus Gemeinen. Das zweite Bat. hat statt Grenad. eine Comp. Jäger. Dann kommt noch eine <aq>Compagnie auxiliaire</aq> zu jedem Regiment, diese eilfte besteht aus <aq>Recrues</aq> die unter dem Kommando von 6 Officiers exerciert werden und allemal die abgehenden Leute ersetzen. Aus Ursach dessen ist auch die Land Milize abgeschafft worden. Jede Compagnie hat 2 Capitaine und 4 Officiere. Auch wird der jährliche Sold der Officiere vermehrt so daß statt 500 l. die ein gemeiner Officier jährlich bekam er 700 bekömmt. Jedes Regiment wird also um 600 Mann ungefähr verstärkt, dann 160 Mann in der Comp. X 11 = 1760 Mann und itzt hat ein Regiment ongefähr 1000 bis 1200 Mann.
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<line tab="1"/>Ich bin beym H v Flies gewesen traf ihn nicht an, morgen. Hr v. Kleist sagt Dir ein Kompliment ich komm itzt. täglich zu ihm. Zimmermann grüßt Dich, dankt Dir herzlich für den Brief, bittet um Frist zu antworten, hatte das Fieber und eine <aq>recidive</aq>. liegt noch! und ich kann ihn kaum besuchen. – Alle Schweizer grüßen Dich auch. Hafner grüßt Dich auch, predigt itzt zuweilen, aber nur französisch, sehr fließend über MoraJen <aq>sur la charité, sur la médisance</aq> Völlig im französischen Geist. Man hört ihm seine Lektür und die Wendung die <aq>polie</aq> die sie seinem Geist gab an. Was willstu für Akten?
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<line tab="1"/>Die Iris wie Du itzt wissen mußt hat Hr Spener zu Berlin in Verlag genommen und sein Comissionair in Strasburg ist Bauer & Treitel. Kann also nichts mit machen, nicht Dir zeigen daß Du nicht schreiben sollst <ul>„was du draus hebst nimmst du zu erst für dich, denn</ul> etc“ Lenz laß mich machen so lang ich machen kann
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<line type="break" /><align pos="center"><note>am linken Rand der zweiten Seite vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note></align><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<align pos="center"><note>am linken Rand der zweiten Seite vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note></align>
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<line type="empty" /><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<page index="3"/><line tab="1"/>Wohl bekomm Dir Dein <aq>Bucephalus!</aq> Bücher schick ich Dir keine, der Porto kommt Dich höher als sie werth sind. Shakespear und mein Homer sind hier geblieben, ich hab dem Hr. Schlosser geschrieben daß er sie haben kann, ich warte auf Antwort. Er ist aber zu Anfang des Monds nach Helvetien gereist. Die Frau Hofräthin ist allein, vielleicht komm ich hin ich werd ohn das in die Gegend kommen. Wenn’s möglich ist so abonire mich für den Merkur auf dies Jahr. Hier ist alles voll Sehnsucht.
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<line tab="1"/>Hastu Lenz die Verse gelesen die Lavater der Frau von Oberkirch auf ihre Copulation geschickt hat ohne Unterschrift des Namens, die sind herrlich ich will suchen eine Copie davon zu kriegen. Sie sagte sie könnten nicht an sie adresirt seyn.
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<line tab="1"/>Hastu mit dem Pack von hier nicht auch meine ersten demosthenischen Bögen erhalten, mache damit wie Du vor gut findest nur sage mir was draus wird, findets An und Aufnahme im Merkur oder Musäum so fahr ich fort. Mit der Zeit etwa eine Parallel zwischen Demosthenes und Isokrates, und von da eine Provinzialschrift für Prediger wo ich viel auf dem Herzen habe das alles kann aber nicht miteinander ziehen, man mögte das letzte sonst gar nicht fassen oder tragen können.
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@@ -2866,7 +2871,7 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<line tab="1"/>hat sie mich davon vorher warnen lassen <insertion pos="top">durch ihn</insertion> und ich suchte das nicht zu hindern
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<line tab="1"/>nur wenn alles gethan ist den letzten Genuß um ihr sagen daß ich sie erwarte</hand>
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<line type="break" /> <address>An Herrn <aq>Lentz</aq>
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<line type="break" /> <address>An Herrn <dul><aq>Lentz</aq></dul>
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<line type="break"/>bey Herrn <aq>Doctor Goethe</aq>
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<line type="break"/>zu Weimar.</address>
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@@ -2882,6 +2887,7 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<line index="2"/>2 Hemden
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<line index="3"/>3 p. Strümpfe
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<line index="4"/>3 Binden</hand>
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<align pos="center"><note>zwei Profilskizzen</note></align>
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@@ -2893,8 +2899,7 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<line tab="1"/>J’avais appris avec trop de peine, votre départ subit de Strasbourg, pour ne pas recevoir avec le plus grand intérêt de vos nouvelles; mon ami m’en a donné de bien satisfaisantes. vous êtes réuni à votre illustre ami M. Goéthé, sous les yeux et la protection d’un prince qui sait estimer les talens, et qui serait un grand homme quand même il ne serait pas Prince. je compare l’idée que je me forme de sa cour, à celle de ma triste demeure. aux talens il faut un théatre et je suis dans un desèrt, au milieu de mes chers concytoyens.
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<line tab="1"/>mon petit amourpropre est trop flatté, mon cher ami, de la manière agréable dont vous vous souvenéz de moi, pour ne pas accéder tout de Suite à votre demande; je charge mon ami, de vous
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<sidenote pos="bottom left" page="1" annotation="unten links am Rand der ersten Seite">M. Lenz à Weimar.</sidenote>
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<line tab="1"/>adoremer mon ouvrage; il est à vous à plusieurs égards. je vous dois des leçons, je vous en ai dû, avant même de vous connaître personnellement; pardonnéz à l’écolier l’hommage rendû au maître. Si j’étais plus libre et plus heureux, si je n‘etais pas invinciblement assujétti, j’aurais peutêtre formé le projèt de vous le porter moi-même; je vous aurais prié de me présenter à M. Goéthé; on doit ambitionner la connaissanee des genies que l’on admire, on gagne à leur commerce pour l’ esprit. on y gagne encore plus du côté du cœur. j’ose vous prier de lui présenter mon hommage, et le tribùtde louanges que l’on doit à ses écrits; mais je crains bien qu’il ne dédaigne mon suffrage; qu’est ce en effet que ma voix, après la voix de toute l’ allemagne et de tous les cœurs sensibles?
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<page index="2"/>adoremer mon ouvrage; il est à vous à plusieurs égards. je vous dois des leçons, je vous en ai dû, avant même de vous connaître personnellement; pardonnéz à l’écolier l’hommage rendû au maître. Si j’étais plus libre et plus heureux, si je n‘etais pas invinciblement assujétti, j’aurais peutêtre formé le projèt de vous le porter moi-même; je vous aurais prié de me présenter à M. Goéthé; on doit ambitionner la connaissanee des genies que l’on admire, on gagne à leur commerce pour l’ esprit. on y gagne encore plus du côté du cœur. j’ose vous prier de lui présenter mon hommage, et le tribùtde louanges que l’on doit à ses écrits; mais je crains bien qu’il ne dédaigne mon suffrage; qu’est ce en effet que ma voix, après la voix de toute l’ allemagne et de tous les cœurs sensibles?
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<line tab="1"/>M. Spehner de Berlin se charge de l’impression de mon drâme; je me hazarde. vous avéz bien voulû m’encourager à cet éssay; je me suis détérminé sur votre avis seul; il vaut tous les autres ensemble.
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<line tab="1"/>Depuis, j’ay entrepris un nouvel ouvrage; il sera d’haleîne. et je le croyais fait pour fixer un peu l’attention, au moins par son genre. Mais mille obstacles me font à chaque instant intérrompre mon Travail. Au milieu des orages de ma vie je n’ai que des eclairs d’espérance; bientôt viennent les peines d’esprit, les peines du cœur, la lassitude et le découragement, et adieu au monde imaginaire que l’on s’ était créé.
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