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180-185
This commit is contained in:
@@ -2747,7 +2747,7 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<align pos="center"><note>vertikal geschriebene, intentinal durch Streichung unlesbar gemachte Zeile von Lenz’ Hand:</note></align>
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<align pos="center"><note>vertikal geschriebene, intentional durch Streichung unlesbar gemachte Zeile von Lenz’ Hand:</note></align>
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<line type="break" /><hand ref="1"><del><nr extent="30"></nr></del></hand>
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@@ -2785,60 +2785,44 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<letterText letter="181">
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<line tab="1"/>Wenn Du die himmliche Freude u: Blüthe dieses Gesichts mit Farben in die Phy: übertragen kannst, so will ich Dir gern beyde noch lange laßen, aber das erste muß ich einmal wiederhaben – oder ich endige schröklich, meine Vorsäzte sind hierinn ganz kaltblütig u: m: Entschluß unveränderlich. Aber welchen Künstler wirst Du mit diesem Gesicht beschäftigen? Wenn Du den Schlüßel zu allen den Zügen hättest! Ach wo ist die Meisterhand – u: ein ganz himmelheitrer Augenblik für Dein Urtheil – Du verstehst mich, alles was Erziehung, glükliche Umstände von außen u: eigenthümliches Genie vereingen konnten.
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<line tab="1"/>Nur daß ich das Bild wieder habe u: bald – Was wirst Du darüber sagen! Kann ich’s Voraus wißen u: insgeheime? Lieber mein Leben, tausend Leben, als das Bild. –
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<line tab="1"/>Nim mir mein Geschwärm nicht übel, Du bist auf der Welt der Einzige gegen den ich so schwärmen darf. Und doch bin ich des in mich Hineinschließens an den Leuten hier so gewohnt, daß ich selbst gegen Dich –
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<line type="break" />Wo Du aber gegen sie von alledem was merken läßest, bist Du nie mein Freund gewesen.
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<line tab="1"/>Wo Du aber gegen sie von alledem was merken läßest, bist Du nie mein Freund gewesen.
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<letterText letter="182">Hannover. Den 19ten May. 76.
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<letterText letter="182"><page index="1"/><align pos="center">Hannover. Den 19ten May. 76.</align>
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<line tab="1"/>Ich war im Begriff Ihnen zu schreiben, und Ihnen das zu schicken, worum Sie mich gebethen hatten, als ich Ihren Brief vom 12ten erhielt. Diesen Brief von <ul>Ihnen an mich!</ul> – wo mir was in meinem Leben unerwartet gewesen ist, so war’s dieser Brief. Ich habe gewartet, bis ich kalt geworden bin, und will Ihnen nun auch von meiner Seite das lezte Wort in dieser Sache sagen, die mir wahrlich! von Anfang an keine Freude gemacht hat. Was hab ich davon gehabt? Mühe, Kosten, Verdruß, Plackerey! Und warum? Weil ich Sie schätzte, Sie liebte! Es war Uebereilung von mir, von Einer Seite nicht zu verzeihende Uebereilung, daß ich mich mit den W. einließ. Hernach hab ich mir nichts mehr vorzuwerfen. Wenn Sie in irgend einem Vorfall Ihres Lebens einen treuern, wärmern, uneigennützigem Freund finden, so wünsch ich Ihnen Glück. Mich hat mein Herz wieder zu weit geführt. Ich wills künftig fester halten.
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<line tab="1"/>Mein Freund Helwing, wenn Sie wollen (aber nur durch Sie mein Freund! denn vorher kannt ich ihn nicht) ist ein ehrlicher Mann, und Sie haben von seiner Seite nichts zu befürchten, obgleich die gedruckten Exemplare der W. noch nicht in meinen
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<page index="2"/>Händen, und folglich noch nicht verbrannt sind. H. ist ein wohlhabender Mann, der um eines kleinen Vortheils willen, sein Wort nicht brechen wird; dabey bin ich ganz ruhig. Hier sind alle seine Briefe. Wenn ich vorausgesehen hätte, was nun geschieht, so hätt ich auch Abschriften von den Meinigen genommen, und sie ohne ein Wort weiter beygelegt. Bey kältern Blute würden Sie sich allein daraus Ihres Verdachts geschämt haben. Ich hab Ihnen längst geschrieben, daß er G. für den V. hielt, aber Sie haben nie darauf geantwortet. Daß G. im Meßkatalogus als V. der Comedie genannt ist, hat mich wie Sie bestürzt und geärgert. Wenn ich nicht endlich Sie ihm genannt hätte, hätte H. ihn auch auf dem Titel als Verfasser genannt. – Ich hatte H. geschrieben, mir die Exemplare der W. vor der Meße hieher zu schicken. Er war abgereist, eh ichs wuste, u. wir müßen nun warten bis er von der Messe zurück kommt. Da soll er sie mir gleich schicken, und sie sollen unter meinen u. Z.s Augen verbrannt werden, ohne daß Ein Exemplar übrig bleibe.
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<line tab="1"/>Ich habe mich wohl gehütet, H. Ihren Brief zu schicken, da er noch das Schwert in Händen hat. Er möchte nicht so kalt seyn können als ich. Daß ich nicht mehr von ihm habe bekommen können, ist mir leyd genug. Aber kann ich die Buchhändler uneigennüziger machen? Ich habe versprochen, daß ich mehr zu erhalten suchen würde, wenn ich ihn hier sähe, und das Versprechen halt ich, wie das erste, daß ich nicht eher ruhen will, als bis die Exemplare verbrannt sind, die Sache mag eine Wendung nehmen, welche sie will. Sie können mich sogar angreifen, wenn Sie wollen, und deßwegen soll doch keiner durch mich die W. zu sehen bekommen, wie sie keiner gesehn hat, als Z. der vorher davon wuste.
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<line tab="1"/>Ihre Drohungen will ich vergeßen. Es schmerzt mich nur, daß <ul>Sie</ul> sie gegen mich brauchen <ul>konnten.</ul> Ich habe keinen litterarischen Ruhm zu verlieren; also bin ich gleichgültig dabey. Das Bewustseyn als ein ehrlicher Mann gehandelt zu haben, können Sie nicht, kann mir keiner rauben.
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<line type="break" /><align pos="center">Boie</align>
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<letterText letter="183">
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<letterText letter="183"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Wenn Sie lieber Freund! die <ul>Algierer</ul> noch nicht weggegeben haben, so wollt’ ich Ihnen unmaßgeblich rathen sie Herrn Bode anzuvertrauen, der sie der Schröderschen Gesellschaft in Hamburg zu spielen giebt (die Ihnen gewiß reichlicher zahlen wird als keine andere) und sie sodann auch dort kann drucken lassen, woran mir am meisten gelegen da ich keine Abschrift davon habe und sie doch wieder einmal lesen möchte.
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<line type="break" />Meinen Empfehl der Demoiselle Schwester.
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<line tab="1"/>Meinen Empfehl der Demoiselle Schwester.
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<line type="break" />Weymar d. 20sten May 1776.
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<line type="break" /><align pos="right">Lenz.</align>
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<line type="break" />Ich hoffe daß Bodens Bekanntschaft Sie so freuen wird als sie uns Freude gemacht hat
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<line tab="1"/>Ich hoffe daß Bodens Bekanntschaft Sie so freuen wird als sie uns Freude gemacht hat
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<line type="break"/><address>Herrn
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<line type="break"/>Herrn Archivarius <ul>Gotter</ul>
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<line type="break"/>in Gotha.</address>
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<letterText letter="184">
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<letterText letter="184"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Liebster Bruder. Was denkst Du über mein Zögern? Es konnte aber alles auch Deinetwegen nicht eher geschehen, und wann ich den Pack von Zürich abwarten wollte so könnt ich so wenig den <del>diesen</del> <insertion pos="top">hiesigen</insertion> Pack abschicken und der erstere in dem unter andem auch die Siena eingepackt ist, würde auch noch hier seyn vor ongefähr 4 Wochen that ich ihn auf den Wagen. Hastu ihn dann noch nicht erhalten, schreib mirs doch. Den Pack von Zürich soll ich erhalten haben wie Du mir schreibst daß Dir Lavater gesagt hätte, und ich habe keinen Staub davon gesehen. Hat ihn etwa der unstäte Kaufmann mit gekriegt der von Winterthur nach Strasburg abreiste und nach seiner Manier eher noch einmal nach Zürich zurück kommt. Sobald ich den Pack bekomme, soll ich ihn unerbrochen Dir zuschicken, unerbrochen? und soll doch 2 Exemplare an <aq>Mslle König</aq> und 1 an <aq>Mslle Schoell</aq> und so fort abgeben? ich muß Deinen letzten Willen gelten machen, und mich auf Deinen Glauben an meine <ul>religiöse</ul> Verschwiegenheit verlassen.
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<line tab="1"/>Theuerster Bruder ich schwöre Dir bey dem einzigen Gran von gutem Herzen den Du bey mir vermuthest daß ich nicht spasse mit dem ersten April O Lenz wie kannstu das von mir glauben? Warlich warlich mit all Deiner großen Menschenkenntnis Du kennst mich kaum halb wann Du so was wähnen kannst, aber ach theure liebe Seele wer kann Dir auch das zumuthen zu glauben, laß mich mit Dir weinen mit Dir – ach – verstummen. Kennstu beyliegende Silhouette wovon an Lavater auch eines abgeschickt wurde, <del>und</del> ich hab den Schattenriß selbst genommen und ihn ins kleine gebracht, und mich aufs sorgfältigste dabey bemüht. – wie gesagt es war am ersten April in der neuen Kirche mittags um 12 Uhr.
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<line tab="1"/>Die gnädige Frau hat wirklich das bewußte Portrait selbst gemalt aber Sie sagt es sey nach Potsdam und nicht nach Weymar geschickt worden. Diese Woche wird sie nach Bußweiler abreisen mit dem gnädigen Herrn und von da auf ihre Güther und so den ganzen Sommer über nicht zu Strasburg seyn.
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<line tab="1"/>Lenz Lenz von der Vocation ins Philanthropin sag ich kein Wort, aber warum nimmst Du die zu Weimar nicht an? Warum? gieb Acht wo die Ursache her kommt und wo sie hin führt. Lenz mein theuerster, Liebster sey Lenz und vergieb meiner Liebe zu Dir, ich sage kein Wort mehr hievon, bin kein Redner für Dich. – Freilich sollst Du wieder einmal herkommen und ohn den Gedanken wäre mir Deine Entfernung sehr hart, aber fixiren kannstu Dich hier wohl schwerlich.
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<line tab="1"/>Viel politische Neuigkeiten kann ich Dir wirklich noch keine von hier melden. Von Krieg wird nicht gesprochen, der Hof ist noch immer zu viel mit sich selbst beschäftigt und scheint alle auswärtigen Angelegenheiten von sich ablehnen zu wollen. <aq>Mr. Turgot</aq> hat seine Dimission bekommen, vermuthlich daß er sich durch verschiedene Edicte viel Hasser gemacht denen seine ökonomischen Projekte (die an den meisten Orten bis zur Ausführung reif waren) – für ihre besondere Ökonomie nicht anständig waren. Der König selbst soll, wie man mich zuverlässig versichert hat, sein letztes <aq>Lit de justice</aq> bereuen.
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<line tab="1"/>Beym Franzosen bin ich gewesen und hab die Interessen mit 24 Sous besorgt, so bald es sein kann will ich der Relation ein Ende machen, seh aber noch nicht wann.
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<line type="break" /><tabs> <note>Tabelle</note>
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<line index="1"/><tab value="1-8">Unsere Besatzung. 1 Regiment schwere <aq>Kavalerie</aq> von 350 Mann.</tab>
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<line index="2"/><tab value="3-8">1</tab> – <tab value="4-8">Dragoner</tab><tab value="7-8">350.</tab>
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<line index="3"/><tab value="3-8">1 Regiment Schweitzer-Salis</tab> <tab value="7-8">1032.</tab>
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@@ -2849,41 +2833,26 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<line index="8"/><tab value="7-8">
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<line/></tab>
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<line index="9"/><tab value="3-8">Das Artillerie-Corps nicht mitgerechnet</tab> <tab value="7-8"><fn index="5"><anchor>#</anchor></fn><!-- Handelt es sich hier um ein Verweiszeichen? -->5796.</tab>
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<line index="10"/><tab value="7-8"><aq>5796Verte</aq></tab></tabs>
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<line type="break" /><!-- Wie wird mit den horizontalen Linien in der Rechnung verfahren? --> <note>am linken Rand, vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<line index="10"/><tab value="7-8"><aq>5796 Verte</aq></tab></tabs>
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<align pos="center"><note>am linken Rand der ersten Seite vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note></align><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<line tab="1"/>Zu Flies werd ich nächstens gehen. Worinn besteht das Schletweinische Ursystem? ists theologisch? – hier wird nichts Neues von der Art eingeführt, den Theologen hier ist die Ruhe lieb und zu dem verstehn sie das alte System noch lange nicht genug, ich denke sie würdens alsdann noch eifriger beibehalten wann sies nach seiner ganzen Spinnigkeit kennten. – ist’s politisch? bestehts in neuen Exercitien? so kann ich Dir sagen daß die Sache nicht interessant seyn kann, denn es wird bald wieder ein Ende haben, sobald eines erlernt ist kommt immer wieder ein neues auf. – ist’s ökonomisch? bestehts in der Vertheilung der Almenplätze und in der Bearbeitung derselben zum Ackerbau, so kann ich Dir sagen daß man hier fast alletage fortfährt dieselben zu versteigern. Unser Magistrat hatte bei jedem Viertel Frucht das in die Stadt kam ein gewisses Stück Geld abzufordern das jährlich ein Einkommen von 40–50000 Gulden ausmachte und da nun dies auf Königsbefehl wegfällt, so suchen sie sich durch Versteigerung der almen Plätze Ersatz. Wie sich alles das bey der Veränderung des Herrn <aq>Turgot</aq> entwickeln werde? – mag Zeit lehren.
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<line tab="1"/>Das Geld für die Brief Porto bey Schönfeld ist 6 l. Er grüßt Dich. Türkheim, Blessig grüssen Dich und von allen Orten her habe ich Grüsse an Dich. Das Monument ist zum Theil schon angekommen, die Pyramide steht schon aufgerichtet in einer Mauer <aq>á vue perdue</aq> beydes in schwarzem Marmor, die Statuen aber werden noch erwartet. Unsere Esel von Dumherrn machen immer Difficultäten, sonst wäre Pikal schon längst hier und eher werden die Statuen nicht kommen. Der Graf von Artois soll freilich auch herkommen aber bey gegenwärtiger Hofunruhe solls noch ungewiß seyn.
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<line tab="1"/>Das 2te und 1te Stockwerk des Lauthischen Hauses hat Freunde wahre Freunde von Dir die Dich grüßen, im 2ten hören sie das Ablehnen Deiner Vokation zu W nicht gern, im ersten wissen sie nichts davon und sind ruhig. Sie grüßen Dich beyde recht herzlich.
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<line tab="1"/>Laß Dich erbitten mir Verzeichnisse von Deinen und Herrn D.Göthens neuen Stücken zu schicken. Claudine? Von wo muß man’s kommen lassen? Dein Engländer? Was ist das? wer verlegts? Ist <aq>Dr.</aq> Faust fertig gedruckt?
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<line tab="1"/>Wegen den Bauren auf dem Land muß ich erst noch nachfragen. Den Guibert hab ich empfangen, ich glaubte er sey im Getümmel von Schlachten herum getragen worden – doch habe ich ihn dermaßen zurecht legen· und ausheilen lassen daß man ihm nicht einmal die Wunde ansah die er vom Leser bekam und der Hr. Pr. Koch machte gar ein freundliches Gesicht als er ihn sah und Deinen Brief bekam und läßt Dir ein höflich Compliment sagen.
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<line type="break" /><note>am linken Rand, vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<line tab="1"/>Die Veränderung die man mit den Regimentern vornehmen wird. Jedes wird aus zwey Bataillons bestehen. Das erste Bataillon kriegt 5 Compagnien. Jede zu 160 Mann gerechnet,
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<page index="3"/>davon eine Compagnie aus Grenadirs besteht, die 4 andern aus Gemeinen. Das zweite Bat. hat statt Grenad. eine Comp. Jäger. Dann kommt noch eine <aq>Compagnie auxiliaire</aq> zu jedem Regiment, diese eilfte besteht aus <aq>Recrues</aq> die unter dem Kommando von 6 Officiers exerciert werden und allemal die abgehenden Leute ersetzen. Aus Ursach dessen ist auch die Land Milize abgeschafft worden. Jede Compagnie hat 2 Capitaine und 4 Officiere. Auch wird der jährliche Sold der Officiere vermehrt so daß statt 500 l. die ein gemeiner Officier jährlich bekam er 700 bekömmt. Jedes Regiment wird also um 600 Mann ungefähr verstärkt, dann 160 Mann in der Comp. X 11 = 1760 Mann und itzt hat ein Regiment ongefähr 1000 bis 1200 Mann.
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davon eine Compagnie aus Grenadirs besteht, die 4 andern aus Gemeinen. Das zweite Bat. hat statt Grenad. eine Comp. Jäger. Dann kommt noch eine <aq>Compagnie auxiliaire</aq> zu jedem Regiment, diese eilfte besteht aus <aq>Recrues</aq> die unter dem Kommando von 6 Officiers exerciert werden und allemal die abgehenden Leute ersetzen. Aus Ursach dessen ist auch die Land Milize abgeschafft worden. Jede Compagnie hat 2 Capitaine und 4 Officiere. Auch wird der jährliche Sold der Officiere vermehrt so daß statt 500 l. die ein gemeiner Officier jährlich bekam er 700 bekömmt. Jedes Regiment wird also um 600 Mann ungefähr verstärkt, dann 160 Mann in der Comp. X 11 = 1760 Mann und itzt hat ein Regiment ongefähr 1000 bis 1200 Mann.
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<line tab="1"/>Ich bin beym H v Flies gewesen traf ihn nicht an, morgen. Hr v. Kleist sagt Dir ein Kompliment ich komm itzt. täglich zu ihm. Zimmermann grüßt Dich, dankt Dir herzlich für den Brief, bittet um Frist zu antworten, hatte das Fieber und eine <aq>recidive</aq>. liegt noch! und ich kann ihn kaum besuchen. – Alle Schweizer grüßen Dich auch. Hafner grüßt Dich auch, predigt itzt zuweilen, aber nur französisch, sehr fließend über MoraJen <aq>sur la charité, sur la médisance</aq> Völlig im französischen Geist. Man hört ihm seine Lektür und die Wendung die <aq>polie</aq> die sie seinem Geist gab an. Was willstu für Akten?
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<line tab="1"/>Die Iris wie Du itzt wissen mußt hat Hr Spener zu Berlin in Verlag genommen und sein Comissionair in Strasburg ist Bauer & Treitel. Kann also nichts mit machen, nicht Dir zeigen daß Du nicht schreiben sollst <ul>„was du draus hebst nimmst du zu erst für dich, denn</ul> etc“ Lenz laß mich machen so lang ich machen kann
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<line tab="1"/>Wohl bekomm Dir Dein <aq>Bucephalus!</aq> Bücher schick ich Dir keine, der Porto kommt Dich höher als sie werth sind. Shakespear und mein Homer sind hier geblieben, ich hab dem Hr. Schlosser geschrieben daß er sie haben kann, ich warte auf Antwort. Er ist aber zu Anfang des Monds nach Helvetien gereist. Die Frau Hofräthin ist allein, vielleicht komm ich hin ich werd ohn das in die Gegend kommen. Wenn’s möglich ist so abonire mich für den Merkur auf dies Jahr. Hier ist alles voll Sehnsucht.
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<line type="break" /><align pos="center"><note>am linken Rand der zweiten Seite vertikal Berechnungen von Lenz’ Hand</note></align><!-- Die Berechnungen von Lenz sind hier nicht abgebildet -->
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<page index="3"/><line tab="1"/>Wohl bekomm Dir Dein <aq>Bucephalus!</aq> Bücher schick ich Dir keine, der Porto kommt Dich höher als sie werth sind. Shakespear und mein Homer sind hier geblieben, ich hab dem Hr. Schlosser geschrieben daß er sie haben kann, ich warte auf Antwort. Er ist aber zu Anfang des Monds nach Helvetien gereist. Die Frau Hofräthin ist allein, vielleicht komm ich hin ich werd ohn das in die Gegend kommen. Wenn’s möglich ist so abonire mich für den Merkur auf dies Jahr. Hier ist alles voll Sehnsucht.
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<line tab="1"/>Hastu Lenz die Verse gelesen die Lavater der Frau von Oberkirch auf ihre Copulation geschickt hat ohne Unterschrift des Namens, die sind herrlich ich will suchen eine Copie davon zu kriegen. Sie sagte sie könnten nicht an sie adresirt seyn.
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<line tab="1"/>Hastu mit dem Pack von hier nicht auch meine ersten demosthenischen Bögen erhalten, mache damit wie Du vor gut findest nur sage mir was draus wird, findets An und Aufnahme im Merkur oder Musäum so fahr ich fort. Mit der Zeit etwa eine Parallel zwischen Demosthenes und Isokrates, und von da eine Provinzialschrift für Prediger wo ich viel auf dem Herzen habe das alles kann aber nicht miteinander ziehen, man mögte das letzte sonst gar nicht fassen oder tragen können.
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<line tab="1"/>Liebster Bruder noch Nachrichten die ich Dir sagen will von der gnädigen Frau. Gleich nach der Hochzeit wurde sie auf ein paar Tage krank und bekam die Rötheln. Sie giengen drauf mit dem Herrn (der stark in den 40 ist, nicht besonders kultivirt, ihren großen Werth kaum ahnden kann, keine Lektur goutirt, sehr eigennützig seyn soll – wie er dann dieß vom alten Herrn Vater geerbt hat – doch soll er Ihr sehr attachirt seyn und schon bei 7 Jahren wie man sagt immer Reflection auf sie gemacht haben – sie ist von den reichsten adelichen Familien) nach ihren Güthern, von da kamen sie wieder in die Stadt, blieben einige Wochen bis diese hier, wo ich sie alle Sonntage in der Neuen Kirche sah und mich an ihrer Devotion erbaute. Vor ein paar Tagen empfieng ich von Mslle König der ich gesagt hatte daß ich mit Silhouetten umgehen könnte ein Billett, wo sie mich ersucht Lavatern und Dir zu Gefallen das Profil von einer Freundin zu nehmen welche beyder Verdienste sehr hoch schätzte, ich kam den Tag drauf auf bestimmte Zeit hin ’s war Sonnabend nach der Auffahrtsfeier zwischen 9 u. 10 Uhr morgens, Sie führte mich zur Gnädigen Frau die mich als Deinen Freund sehr gnädig aufnahm und in einem Zimmer wo man alle
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<page index="4"/>einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. Der Herr war um die Zeit an dem Rathauß dann er soll nichts davon wissen.
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einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. Der Herr war um die Zeit an dem Rathauß dann er soll nichts davon wissen.
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<line tab="1"/>Ich habe seit Deiner Abreise einige mal gepredigt und am letzten Himmelfahrtfest vor einer großen Versammlung, es gieng mir Gott sey Dank allemal gut, ich hatte nie die geringste Schüchternheit, u. schämte mich daß mir jemals für der Sache bang war, auch ist mir mein Gedächtnis getreu und nirgends habe ich mehr Lebhaftigkeit und Entgegenwallung des Herzens als auf der Kantzel. Das letzte macht mich oft mit allem Vorsatz extemporiren und dann komm ich immer mit <aq>présence d’esprit</aq> wieder aufs Conzept zurück. Ich glaub itzt mehr als jemals daß die Kanzeln nicht umsonst gebaut wurden und sie wichtige Bestimmung für den sind der sie würdig betritt, ich hoffe mit der Zeit unter die gezählt zu werden. Lebe wohl lieber Bruder! Gott tröste Dich! sey mit ihm Lenz wie er gewiß mit Dir ist mein lieber leidender Heiliger. Vergibe mir wann ich was sagte das in diesem Brief Dir widrigen Eindruck machen sollte entweder weils Misverstand wäre oder ich Deine <aq>Delicatesse</aq> nicht genug geschont haben sollte, ich schrieb in großer Unordnung, wie ich eine Seite Deiner lieben Briefe nach der andern wie sie mir vorfielen beantwortete. Vergieb das lange Zaudern und Zögern, wann ich Dich nicht kennte so würde ich glauben, daß deswegen ein fulminanter Brief auf dem Weg sey, aber liebe mich und glaube daß ich nicht sowohl Deine Freundschaft zu verdienen mit bestem Vermögen strebe als vielmehr meiner eigenen Liebe zu Dir Satisfaction zu geben bemüht bin Dein alter Röderer. <ul>Strasb. d. 23 May 1776.</ul>
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<line tab="1"/>Den Pack den ich Dir senden werde wird erst über 8 Tage von hier abgehen können, es mag alsdann das Paket aus der Schweitz da seyn oder nicht.
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<line type="break" />Meine Hochachtung an H <aq>Dr.</aq> Göthe und wann Du mich nennen magst an Herrn Hofr: Wieland.
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<line type="break" /><hand ref="1">
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@@ -2891,68 +2860,46 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<line tab="5"/>Maxime nusquam habitat</hand>
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<line type="empty" />
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<line type="break" /><hand ref="1"><pe>
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<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal Notate mit Bleistift von Lenz’ Hand"> schändliche kalte Tugend die uns
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<line type="break"/>zwingt Aufopferungen gegen einen Freund
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<line type="break"/>zu machen den wir hernach dafür nicht
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<line type="break"/>lieben könnten.</sidenote></pe>
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<line type="empty"/>
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<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand der vierten Seite vertikal">schändliche kalte Tugend die uns zwingt Aufopferungen gegen einen Freund zu machen den wir hernach dafür nicht lieben könnten. Schicksal des Guten Einer der alles hingiebt zuletzt das Leben und nichts thut weil er nicht das Herz hat >eines <nr> </nr> X stumm der Weg zum <ul>Vater.</ul></sidenote></pe>
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</hand>
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<page index="4"/><hand ref="1">
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<line tab="1"/>hat sie mich davon vorher warnen lassen <insertion pos="top">durch ihn</insertion> und ich suchte das nicht zu hindern
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<line tab="1"/>nur wenn alles gethan ist den letzten Genuß um ihr sagen daß ich sie erwarte</hand>
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<line type="empty" />
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<line type="break" />Schicksal des
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<line type="break"/>Guten
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<line type="break"/>Einer der alles hingiebt zuletzt das Leben und nichts thut weil er
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<line type="break"/>nicht das Herz hat
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<line type="break"/>eines <nr> </nr> X stumm der
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<line type="break"/>Weg zum <ul>Vater.</ul></hand>
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<line type="empty"/>
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<line type="empty" />
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<line type="break" />
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<page index="5"/><hand ref="1">
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<line tab="5"/>hat sie mich davon vorher warnen lassen <insertion pos="top">durch ihn</insertion>
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<line tab="5"/>und ich suchte das nicht zu hindern
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<line tab="5"/>nur wenn alles gethan ist den letzten Genuß
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<line tab="5"/>um ihr sagen daß ich sie erwarte</hand>
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<line type="empty" />
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<line type="break" /><hand ref="11"> <address>An Herrn <aq>Lentz</aq>
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<line type="break" /> <address>An Herrn <aq>Lentz</aq>
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<line type="break"/>bey Herrn <aq>Doctor Goethe</aq>
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<line type="break"/>zu Weimar.</address></hand>
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<line type="break"/>zu Weimar.</address>
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<line type="empty" />
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<line type="break" /><hand ref="1"> Gusne
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<line type="break"/>Joka
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<line type="break"/>J
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<line type="empty" />
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<line type="break" />Sobald <ul>meinen Platz ein anderer</ul>
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<line type="break"/>Ausfüllen kann, warum ihn nicht verlassen?
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<line type="break"/>Sobald also dies gethan ist – geh ich. Es ist Gott der mich ruft.
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<line type="break"/>Im Frieden ist auch im Mil. nichts zu thun für mich. <tabs>
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<line index="1"/><tab value="1-2">1</tab> <tab value="2-2">Schnuptuch</tab>
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<line index="2"/><tab value="1-2">2</tab> <tab value="2-2">Hemden</tab>
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<line index="3"/><tab value="1-2">3 p.</tab> <tab value="2-2">Strümpfe</tab>
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<line index="4"/><tab value="1-2">3</tab> <tab value="2-2">Binden</tab></tabs> <note>zwei Profilskizzen</note></hand>
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<line tab="1"/>Sobald <ul>meinen Platz ein anderer</ul> ausfüllen kann, warum ihn nicht verlassen?
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<line tab="1"/>Sobald also dies gethan ist – geh ich. Es ist Gott der mich ruft.
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<line tab="1"/>Im Frieden ist auch im Mil. nichts zu thun für mich.
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<line type="empty" />
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<line index="1"/>1 Schnuptuch
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<line index="2"/>2 Hemden
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<line index="3"/>3 p. Strümpfe
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<line index="4"/>3 Binden</hand>
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<align pos="center"><note>zwei Profilskizzen</note></align>
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</letterText>
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<letterText letter="185"><aq><align pos="right">Colmar le 25 may 1776</align>
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<letterText letter="185"><page index="1"/><aq><align pos="right">Colmar le 25 may 1776.</align>
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<line type="break" /><align pos="center">Monsieur et Cher ami.</align>
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<line tab="1"/>J’avais appris avec trop de peine, votre départ subit de Strasbourg, pour ne pas recevoir avec le plus grand intérêt de vos nouvelles; mon ami m’en a donné de bien satisfaisantes. vous êtes réuni à votre illustre ami M. Goéthé, sous les yeux et la protection d’un prince qui sait estimer les talens, et qui serait un grand homme quand même il ne serait pas Prince. je compare l’idée que je me forme de sa cour, à celle de ma triste demeure. aux talens il faut un théatre et je suis dans un desèrt, au milieu de mes chers concytoyens.
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<line tab="1"/>mon petit amourpropre est trop flatté, mon cher ami, de la manière agréable dont vous vous souvenéz de moi, pour ne pas accéder tout de Suite à votre demande; je charge mon ami, de vous
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<sidenote pos="bottom left" page="1" annotation="unten links am Rand">M. Lenz à Weimar.</sidenote>
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<sidenote pos="bottom left" page="1" annotation="unten links am Rand der ersten Seite">M. Lenz à Weimar.</sidenote>
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<line tab="1"/>r mon ouvrage; il est à vous à plusieurs égards. je vous dois des leçons, je vous en ai dû, avant même de vous connaître personnellement; pardonnéz à l’écolier l’hommage rendû au maître. Si j’étais plus libre et plus heureux, si je n‘etais pas invinciblement assujétti, j’aurais peutêtre formé le projèt de vous le porter moi-même; je vous aurais prié de me présenter à M. Goéthé; on doit ambitionner la connaissanee des genies que l’on admire, on gagne à leur commerce pour l’ esprit. on y gagne encore plus du côté du cœur. j’ose vous prier de lui présenter mon hommage, et le tribùtde louanges que l’on doit à ses écrits; mais je crains bien qu’il ne dédaigne mon suffrage; qu’est ce en effet que ma voix, après la voix de toute l’ allemagne et de tous les cœurs sensibles?
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||||
<line tab="1"/>adoremer mon ouvrage; il est à vous à plusieurs égards. je vous dois des leçons, je vous en ai dû, avant même de vous connaître personnellement; pardonnéz à l’écolier l’hommage rendû au maître. Si j’étais plus libre et plus heureux, si je n‘etais pas invinciblement assujétti, j’aurais peutêtre formé le projèt de vous le porter moi-même; je vous aurais prié de me présenter à M. Goéthé; on doit ambitionner la connaissanee des genies que l’on admire, on gagne à leur commerce pour l’ esprit. on y gagne encore plus du côté du cœur. j’ose vous prier de lui présenter mon hommage, et le tribùtde louanges que l’on doit à ses écrits; mais je crains bien qu’il ne dédaigne mon suffrage; qu’est ce en effet que ma voix, après la voix de toute l’ allemagne et de tous les cœurs sensibles?
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<line tab="1"/>M. Spehner de Berlin se charge de l’impression de mon drâme; je me hazarde. vous avéz bien voulû m’encourager à cet éssay; je me suis détérminé sur votre avis seul; il vaut tous les autres ensemble.
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<line tab="1"/>Depuis, j’ay entrepris un nouvel ouvrage; il sera d’haleîne. et je le croyais fait pour fixer un peu l’attention, au moins par son genre. Mais mille obstacles me font à chaque instant intérrompre mon Travail. Au milieu des orages de ma vie je n’ai que des eclairs d’espérance; bientôt viennent les peines d’esprit, les peines du cœur, la lassitude et le découragement, et adieu au monde imaginaire que l’on s’ était créé.
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<line tab="1"/>Vous êtes maintenant plus Tranquille, et plus heureux que moi. cultiviéz les muses pour le charme des cœurs sensibles; ils vous doivent déjà
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<page index="4"/>beaucoup. Daigneéz vous Souvenir quelquefois de moi. je n’oublierai jamais le peu d’Instans agréables que nous avons Passé ensemble; alors je ne croyais pas que ce Seraient les derniers. J’ay l’honneur d’ être avec le plus sincêre et inviolable attachement, Monsieur et cher ami
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<line type="break" /><align pos="right">Votre très humble et très obeïssant Serviteur.
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<line type="break"/>Ramond</align></aq>
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</letterText>
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@@ -2742,7 +2742,7 @@
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</received>
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<date when="1776-05-19">Hannover, 19. Mai 1776</date>
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@@ -1179,19 +1179,19 @@
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<letterTradition letter="181">
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<app ref="4">
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (1), Exzerptheft von Lavaters Hand
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (1), Exzerptheft von Lavaters Hand.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="182">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 8
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 8.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="183">
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 6
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 6.
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</app>
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</letterTradition>
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@@ -1199,7 +1199,7 @@
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 43 (erstes Blatt) u. Ms.
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1113, F. 25, V.
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32, Nr. 42 (zweites Blatt)
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32, Nr. 42 (zweites Blatt).
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</app>
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</letterTradition>
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@@ -1207,7 +1207,7 @@
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<app ref="4">
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Zwei Briefe Ramond de Carbonnières an Lenz, Nr.
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1
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</app>
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</app>.
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<app ref="11">
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<!-- Wird die Datierung des Briefs in der Übersetzung ausgelassen oder fehlt diese im Dokument? -->
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<align pos="center">Mein Herr und lieber Freund.</align> <line type="empty"/>
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@@ -1229,24 +1229,24 @@
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zu machen, die man bewundert, für den Geist ist der Umgang mit Ihnen gewinnbringend, noch mehr für
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das Herz. Ich wage es, Sie zu bitten, ihm meine Ehrerbietung zu überbringen und seine Schriften
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gebührend zu loben; aber ich fürchte sehr, dass er meinen Zuspruch geringschätzt; was ist denn meine
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Stimme gegen die Stimme von ganz Deutschland und den aller empfindsamer Herzen? <line type="empty"/>
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Stimme gegen die Stimme von ganz Deutschland und den aller empfindsamer Herzen?
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<line tab="1"/>Herr Spehner aus Berlin übernimmt den Druck meines Dramas; ich wage es. Sie waren so gütig, mich zu
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diesem Versuch zu ermutigen; ich habe mich allein auf Ihren Rat hin entschlossen; er wog alle anderen
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auf. <line type="empty"/>
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auf.
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<line tab="1"/>Inzwischen habe ich eine neue Arbeit übernommen; sie wird kraftraubend werden. Und ich hielt sie für
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geeignet, ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen, wenigstens durch das Genre. Aber aus tausend Gründen muss
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ich meine Arbeit ständig unterbrechen. Inmitten meines stürmischen Lebens habe ich nur kurze Hoffnungsschimmer;
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mal sind es die Leiden des Geistes, mal die des Herzens, mal sind es Überdruss und Mutlosigkeit, und dann
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heißt es Abschied nehmen von der Traumwelt, die man sich geschaffen hatte. <line type="empty"/>
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heißt es Abschied nehmen von der Traumwelt, die man sich geschaffen hatte.
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<line tab="1"/>Sie sind nun ruhiger und glücklicher als ich. Pflegen Sie die Muse , um die empfindsamen Herzen zu bezaubern;
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sie verdanken Ihnen schon viel. Geruhen Sie, sich meiner gelegentlich zu erinnern. Ich werde niemals die
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wenigen angenehmen Momente vergessen, die wir zusammen verbracht haben; damals glaubte ich nicht, dass es
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die letzten wären. <line type="empty"/>
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die letzten wären.
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Ich verbleibe mit treuer und unerschütterlicher Verbundenheit, mein Herr und lieber Freund, <line type="empty"/>
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Ich verbleibe mit treuer und unerschütterlicher Verbundenheit, mein Herr und lieber Freund,
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<align pos="right">Ihr untertäniger und gehorsamer Diener.<line type="break"/>
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Ramond</align></app>
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Reference in New Issue
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