Einpflegung von Brief 39.

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GregorMichalski
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<note>Adresse</note> <note>Adresse</note>
Herrn <aq>Lenz</aq> durch Herrn <aq>Candid. Röderer</aq>, neben der Neu Kirch in Straßburg.</letterText> Herrn <aq>Lenz</aq> durch Herrn <aq>Candid. Röderer</aq>, neben der Neu Kirch in Straßburg.</letterText>
<letterText letter="39"><note>gedrucktes Rundschreiben</note>
<line tab="1"/>Ich muß, ich muß es allen meinen nahen und fernen Freunden und Gönnern sagen, daß ich nicht
mehr im Stande bin, nebst meinen übrigen, ohne dieß sich täglich häufenden Geschäften, eine
weitläufige Correspondenz fortzusetzen. Weder meine Zeit, noch meine Gesundheit, noch meine
Vermögensumstände gestatten es. Zu dem kommen itzt besonders noch neue Hinderniße Ohne alle
Verletzung also der Menschenliebe glaub ich, mir wenigstens ein halbes Jahr alle Briefe von
meinen bisherigen und etwa neuen Correspondenten, <it>sehr dringende Fälle ausgenommen</it> brüderlich
verbitten zu dürfen. Helfet mir, liebe Freunde, und alle die mir wol wollen, wieder zu der
Ruhe, ohne welche ich weder mich, noch die mich hören ober lesen, selig machen kann. Wenn
ich gar zu vieles sen soll, so bin ich keinem Etwas, und mir selber nichts. Am allermeisten
bitt ich jeden, dem dieß zu Gesichte kommen mag, zuzusehen, daß mir mit Buchhändlerischen
Aufträgen, Subscriptions-Sammlungen und dergleichen durchaus für ein allemal, und mit
Zusendung aller Manuskripten zur Lesung und Beurtheilung — wenigstens bis Ostern 1775.
gütigst verschont werde. Gott wirds denen, die aus Liebe zu mir, mir diese Gefälligkeit
erzeigen, gewiß nicht unvergolten lassen. <line type="empty"/>
Zürich,
den 1. des Herbstmonats. 1774.
<aq>Johann Caspar Lavater.</aq> <line type="empty"/>
<note>Lavaters oder andere zg. Hand</note>
<line tab="1"/>Nur ein Zeichelchen, daß ich an Dich, und Röderer, als liebe Brüder denke! Ich kann, ich kann nicht
schreiben! Nicht danken! Ich habe nicht einmal Zeit, Arbeiten zusammen zu suchen, dich ich Euch
auftragen möchte, für mich zu thun. Verzeihet mir, glaubet an meine Liebe, obgleich Ihr wenig oder
nichts sehet. Schreibet mir viel, aber erwartet keine Antwort. Macht Ihr physiognomische
Beobachtungen; theilt sie mir <aq>Sans ápropos</aq> halb, quart, <aq>octav</aq> wie Ihr sie macht nur auf
<aq>octav</aq>blätchen mit. Auch Monatgedanken hab ich keine mehr gemacht. Liebet einander Brüder,
und mich, und grüßt alle und entschuldigt mich bey allen, daß ich Ruhe suche, nicht die Ruhe der
Trägheit. <line type="empty"/>
<aq>Z. den 2. Sept. 1774.</aq> <line type="empty"/>
<note>Adresse</note>
An Herrn Lenze im Finkweiler, in <ul>Straßburg.</ul>
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<date value="Zürich, 2. September 1774" />
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 572, Nr. 19, Abschrift von Lavaters oder anderer zg. Hand
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