Einpflegung vom französischen Brief 151 und Übersetzung.

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Nochmals daß doch die Wolken in keines Menschen Hände kommen mag darnach fragen <dul>wer </dul>da will. Nochmals daß doch die Wolken in keines Menschen Hände kommen mag darnach fragen <dul>wer </dul>da will.
Sie sehen selbst die Nothwendigkeit davon ein lieber Freund.</letterText> Sie sehen selbst die Nothwendigkeit davon ein lieber Freund.</letterText>
<letterText letter="151"><!-- Französischer Brief --></letterText> <letterText letter="151"><line tab="1"/><aq>Un inconnu Vous ecrit ceci, prenez cela plutot pour un avertissement du ciel. Je ny
peux pas avoir dinteret, parce que je ne me nomme pas. Quallez Vous faire trop
aimable et charmante Baronne! epouser un homme qui nest pas a portee de Vous,
qui nest pas en etat de Vous apprecier sacrifier jeunesse beaute graces talens
richesses tout tout a une ame qui peut etre ne sait estimer que le dernier et le
plus vil de ces rares avantages. Dieu ou en estes <page index="2"/> Vous, si spirituelle
si penetrante que Vous etes de Vous laisser aller de la sorte a un sort aveugle
cruel et injuste a un sort qui tôt ou tard coutera la vie a vos veritables amis parce
quils Vous voyent perdue sans ressource oui perdue adorable que Vous etes detre tombée
dans les mains dun homme ordinaire et consequemment froid et inconsequent, <page index="3"/>
Vous femme extraordinaire en tout point. Ecoutez moi ecoutez moi, ne vous abandonnez
pas si legerement, attendez au moins, eprouvez le, qu avez Vous a risquer: Voyez par
mille experiences sil peut un jour meriter Votre main pensez que cest un pas pour Ia
<del>pas </del>vie, un pas quon ne peut plus retracter Croyez moi, tout amour de <page index="4"/> la vertu
commence de soi même, on ne peut plus se plaindre du sort, apres setre rendu malheureuse
soi même Et quel malheur quel crime plus grand que de Vous donner Vous meme a des
intentions douteuses, frivoles au moins a un cœur qui ne sait pas mourir de joie d
avoir remporté un triomphe sans pareille, un cœur qui ne mette pas toute sa felicité a
Vous adorer</aq></letterText>
<letterText letter="152">Mein Theurer, Lieber Lenz! <line type="empty"/> <letterText letter="152">Mein Theurer, Lieber Lenz! <line type="empty"/>
<line type="empty"/> <line type="empty"/>

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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 5 Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 5
</app> </app>
<app ref="11">
<line tab="1"/>Dies schreibt Ihnen ein Unbekannter, verstehen Sie das mehr als eine Warnung des
Himmels. Ich kann daran kein Interesse haben, weil ich meinen Namen nicht nenne.
Was werden Sie tun, allzu liebenswürdige und reizende Baronin! Einen Mann heiraten,
der nicht von Ihrem Format ist, der gar nicht in der Lage ist, Sie zu schätzen.
Jugend, Schönheit, Anmut, Begabungen, Reichtümer, alles alles einer Seele opfern,
die vielleicht nur den letzten und den niederträchtigsten dieser seltenen Vorzüge
zu schätzen weiß. Gott, wie weit ist es mit Ihnen gekommen, dass Sie, die Sie so
geistreich und scharfsinnig sind, sich auf diese Weise einem blinden, grausamen und
ungerechten Schicksal hingeben, das Ihre wahren Freunde früher oder später das Leben
kosten wird, weil sie sehen, wie Sie mittellos verloren sind, ja verloren, weil Sie,
reizend wie Sie sind, in die Hände eines gewöhnlichen und folglich kalten und
leichtfertigen Mannes gefallen sind, Sie, eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau.
Hören Sie mich an, hören Sie mich an, geben Sie sich nicht so leichtfertig hin, warten
Sie wenigstens, prüfen Sie ihn, denn was haben Sie zu verlieren: Prüfen Sie tausendmal,
ob er eines Tages Ihre Hand verdient. Bedenken Sie doch, dass es sich um eine Entscheidung
für das ganze Leben handelt, eine Entscheidung, die man nicht rückgängig machen kann.
Glauben Sie mir, jede Liebe der Tugend beginnt bei sich selbst, man kann sich nicht mehr
über das Schicksal beklagen, nachdem man sich selbst unglücklich gemacht hat. Und welch
größeres Unglück, welch größeres Verbrechen könnte es geben, als dass Sie selbst sich
zweifelhaften, zumindest aber oberflächlichen Absichten hingeben, sich einem Herzen geben,
das nicht vor Freude darüber zu sterben weiß, einen unvergleichlichen Triumph davongetragen
zu haben, einem Herzen, das nicht seine ganze Glückseligkeit darin findet, Sie anzubeten.
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</letterTradition> </letterTradition>
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