This commit is contained in:
gbabelo
2025-05-22 16:49:51 +02:00
parent f82af975c8
commit 405a694845

View File

@@ -828,15 +828,13 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
</letterText>
<letterText letter="42"><align pos="right">D 8ten Aprill 1775.</align>
<line type="empty" />
<line type="break" />Hier mein theurer Eifferer für unser Haus einige Versgen die ich dies Jahr in Calender setzen lasse.
<align pos="center">Ueber die kritischen Nachrichten vom Zustand des deutschen Parnasses (der Verf. ist Gotter der bey Dir war</align>
<line tab="6"/><ul>Gotter.</ul> Es wimmelt heut zu Tag von Sekten
<line tab="6"/>Auf dem Parnaß
<line tab="6"/><ul>Lenz</ul>Und von Insekten.
<line type="empty"/>
<line tab="6"/>Ueber die kritischen Nachrichten vom Zustand des deutschen Parnasses (der Verf. ist Gotter der bey Dir war
<line tab="6"/>Gotter. Es wimmelt heut zu Tag von Sekten
<line tab="5"/>Auf dem Parnaß
<line tab="6"/><ul>Lenz</ul> Und von Insekten.
<line type="empty"/>
<line tab="5"/>Ueber die Dunkelheiten im Klopstock und andern
<align pos="center">Ueber die Dunkelheiten im Klopstock und andern</align>
<line tab="6"/><ul>Der Schmecker.</ul>
<line tab="5"/>Ich bitte gebt mir Licht
<line tab="5"/>Herr ich versteh euch nicht
@@ -844,7 +842,7 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line tab="5"/>Sobald <ul>ihr</ul> mich versteht
<line tab="5"/>Herr, bin ich ein schlechter Poet.
<line type="empty"/>
<line tab="6"/>Klopstocks Gelehrten Republick
<align pos="center">Klopstocks Gelehrten Republick</align>
<line tab="5"/>Ein götterhaft Gerüst
<line tab="5"/>Der Menschen Thun zu adeln
<line tab="5"/>Wer darf, wer mag da tadeln?
@@ -852,14 +850,11 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line tab="5"/>Wems unersteiglich ist.
<page index="2"/>
<line tab="1"/>Nichtsdestoweniger aber wünscht ich, daß Deine herzhafte Prügelsuppe den Leuten ganz warm über die Schultern regnete und will deshalb eine Abschrift dieser Rezension Gottern grad zuschicken sie in den deutschen Merkur zu rücken Wielanden vielmehr, mögen die es verdauen so gut sie können und zu ihrer Besserung anwenden denn es ist unerträglicher Leichtsinn daß ein solcher Schmecker sich untersteht von solchen Sachen auch nur einmal zu reden, geschweige so abzuweisen.
<line type="empty" />
<line type="break" />
<sidenote pos="left" page="2" annotation="am linken Rand, vertikal">
<line tab="1"/><fn index="5"><anchor>#</anchor></fn> Ich schick es Gottern nicht eher als bis Du mir die Erlaubnis gegeben hast. Sonst wollt ich schon für ein <aq>vehiculum</aq> sorgen ihm die Medicin beyzubringen</sidenote>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Hier noch was von Goethe über diese Abgeschmacktheiten in seiner neusten Satyre, die ich zugleich die glücklichste nennen möchte: „Prometheus Deukalion und seine Rezensenten“ bey Gelegenheit der Deraisonnements in Deutschland über seinen Werther
<line type="empty" />
<line type="break" /><align pos="center">
<line type="break" />
<line tab="6"/>Plötzlich erscheint Herr Merkurius pp
<line tab="5"/>Wirst hier kritische Nachrichten hören
<line tab="5"/>Kannst dich wahrhaftig des Lachens nicht wehren
@@ -881,28 +876,21 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
<line tab="5"/>Mein Herr wird sie halt machen lassen müssen
<line tab="5"/>Waren ja über das nur von Pappier <aq>etc.</aq>
<line type="empty" />
<line type="break" /> </align>
<line type="break" /><align pos="center"> </align>
<line tab="1"/>Seegen Gottes über Dein Amt! Wer bin ich, daß ich Dir Glück wünsche? Dich, Deinen Standpunkt, Deinen Wirkungskreiß nach Würden erkenne und ausmesse. Wirkt miteinander Du und Dein Pfenninger und betet für einen betrübten Verlassenen
<line type="empty" />
<line type="break" />
<sidenote pos="left" page="3" annotation="am linken Rand, vertikal">
<line tab="1"/>Warum hast Du mir denn nicht die Vollendung Deines Mskpts. für Freunde zugeschikt? Doch Dank dafür! Und für alle die reichhaltigen Gedanken in diesem Mkspt. ewigen Dank.</sidenote>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich bin bey Zimmermann gewesen und freue mich über seine Freude über Dir. Er hat einen wakern Stubengesellen, den Sohn des Meckels der seinen Vater kurirt hat. Es hat mich in der Seele gerührt so den Geist der Liebe der Väter auf den Kindern ruhen zu sehen. Sie fühlen beyde dies schöne Verhältniß, wie mich deucht, die edlenjungens. Wieviel haben wir auch von Dir und Deiner ersten Erkennung mit Zimmermann in Schinznach gesprochen!
<line tab="1"/>Der Herzog von Weymar kommt (wie ich nun leyder gewisse Nachrichten eingezogen) in 4 Wochen zurück, aber nicht über Lyon und durch die Schweitz, weil er sehr kränkelt und daher nach Hause eilt. Hast Du ihm was zu sagen, meld mirs, wenn ich Knebeln hier spreche, solls sicher bestellt werden.
<page index="4"/>
<line tab="1"/>Wie sehr wünscht ich nur einen Tag bey Dir zu seyn, wenn Du Physiognomik arbeitest. Ich freute mich schon im Geist Dich vielleicht mit einem Exemplar hier zu sehen, doch werd ich das Buch wohl zu sehen bekommen, nur des Verf. Erläuterungen fehlen. Klopstock ist auch wieder nach Hause gekehrt zu seinen alten Freunden, ich hatt ihn so nahe und sah ihn nicht. So waltet ein uns unbekanntes Schicksal über unsre liebsten heiligsten Wünsche und Neigungen und leitet sie nach seinen Absichten. Goethe schweigt auch gegen mich, vermutlich weil ihn Geschäfte überwältigen. Nächstens sollst Du eine Künstlerromanze von ihm lesen, die ich seiner Schwester zugeschickt.
<line tab="1"/>Melde mir doch aufs eheste ob der Herzog von Weymar mit unter den Subskribenten auf Deine Physiognomik ist. Und für wieviel Exemplare? Und denn ob ich die Wielandias dem Gotter schicken darf, dem ich eine Antwort schuldig bin.
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Grüß den edlen Passavant und dank ihm mit der heissesten Umarmung für all seine Freundschaft für mich. Die Lieder von denen er mir schrieb sind meistens nicht von mir, sondern von einem jungen Schweighäuser einem Jüngling von vollem Herzen. Dank ihm noch mehr für seine schönen Mühwaltungen für meine Kosakin, die ihm selbst auf einem Zettel ihren Dank stammeln wollte, aber jetzt krank zu Bette liegt. Sie hat von dem bewußten Freunde nun auch schon selbst seine <it>Adresse</it> in London erhalten, indessen bittet sie Passavanten doch gütigst fortzufahren, und sobald er Neuigkeiten erfährt, sie ihr mitzutheilen.
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Grüß den theuren Pfenninger und sag ihm, ich arbeite gegenwärtig an einer neuen Auflage meines Menoza mit sehr wesentlichen Verbesserungen, der liebe Kritiker soll ihn zuerst haben. Überhaupt bitte ich meine Freunde mir ungeheuchelt und strenge ihre Meinung, ihr wahres uneingenommenes Gefühl über alle Stücke die ich künftig dem Publikum vorlegen werde zu schreiben. Es ist der gröste, der einzige Liebesdienst, den sie einem Künstler erweisen können. Und wißt Ihr lieben Brüder, daß der Tadel des Publikums auch auf Euch zurückfällt? „Hat er denn nicht Freunde?“
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Und nun, Lavater, laß mich Dich an mein Herz drücken, solang ich noch nahe bey Dir bin und Dir ein Wörtgen über die Schweitzerlieder zurufen, von denen ich neulich wieder gesprochen. Mit dem Büchlein in der Tasche komm ich einmal in eure Gebirge. Tausend Grüße Deiner verehrungswürdigen Gehülfin. Daß doch das Blatt schon zu Ende ist
<line type="break"/>
<line type="empty" />
<line type="break" /><align pos="right">Lenz.</align>
<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal"> Der gute Röderer Nathanael empfiehlt sich euch allen aufs zärtlichste. Adieu! Adieu!</sidenote>
<sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal">Der gute Röderer Nathanael empfiehlt sich euch allen aufs zärtlichste. Adieu! Adieu!</sidenote>
</letterText>
<letterText letter="43"><aq>Den 14. Aprilis 75.</aq>