Einpflegung von Brief 121.

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GregorMichalski
2024-11-20 10:55:49 +01:00
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wenig schreiben. Dein übrigens sehr gedrükter L.
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<letterText letter="121"><line tab="1"/>Gnade und Seegen Gottes ruhen auf Dir Herder! eh ich ein Wort von Deiner Offenbarung sage zu der
<ul>Du allein den Schlüssel</ul> <ul>geben konntest</ul> muß ich ein Paar Worte Geschäfte bey Dir ins Reine bringen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>In den Soldaten muß der Name Ia Roche in die Gräfin von Rochau verwandelt werden ich wußte es
nicht daß sie einen Sohn hatte, geschweige einen der bey Wieland im Hause war. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Daß Du doch immer so geistlich deutest und so einfach, wer hat Lob genug dafür? Ich hatte mir viele
noch viel zu sinnliche Deutungen gemacht die ich nun gern aufopfere. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Vor allen Dingen das Wort „Der Geist der durch alle Gemeinen blickt und in dem Herzen aller
Gläubigen ruffet: <ul>das Sensorium</ul> <ul>Gottes in aller Welt:</ul> Echo des Himmels in menschlichen Seelen.
Seelig wem dies antwortende Ja, dieser Himmelsnachklang im tiefsten Grunde seiner Seele zur Zeit
der Duldung wurde!“ Herr, es sind Worte des ewigen Lebens. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Am meisten freut mich die behutsame schöne Deutung des Endes der Dinge. Der heilige Mystische
Schleyer Gott seegne Dich <line type="empty"/>
<page index="2"/>
Jetzt bin ich fertig. Als ichs gesehen und gehöret fiel. Ich nieder anzubethen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wie wunderbar einig in allem! Wie Du alle meine dunklen Ahndungen mit Licht trifst. Ach das Bild
vom neuen Jerusalem und seiner Sonne und Mond tausend tausend Dank. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich arbeite jetzt in mancherley Strömen wieder den Strom. Habe Licht und Hofnung im Herzen, die
durch Deine Offenbarung auf Ewigkeiten hinaus gemehrt worden. Ist Dir das nicht angenehm. Ein
Schaaf ist dem Hirten auch lieb wenn er gleich noch neun und neunzig in der Wüsten hat. <line type="empty"/>
Doch hab ich einen grossen alten Drachen in mir, mit dem ich noch viel zu ringen haben werde. Er soll immer hinunter. <line type="empty"/>
<page index="3"/>
Ich hoffe ich glaube ich lebe. Komm bald Herr Jesu!
<note>Schnörkel</note> <line type="empty"/>
Aus Deiner Göttingerstelle nichts geworden? Schüttle den Staub über sie!!! <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ist denn die Regierung Gottes arm? Oder fehlts ihm an Werkzeug und Mittel? Bedaur und belächle
der ohnmächtigen Thorheit Rache. <line type="empty"/>
<align pos="center"><note>zwei Schnörkel</note> Lenz.</align> <line type="empty"/>
<line/> <line type="empty"/>
Grüsse sie. die einzige. Und küß Dein Söhnlein <line type="empty"/>
Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?
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<date value="Straßburg, Anfang März 1776" />
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (1), Exzerptheft von Lavaters Hand
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Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 1011
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