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Einpflegung von Brief 121.
This commit is contained in:
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beherzige alle die Data die ich Dir in m: vorigen Briefen geben. Ich kann nicht anders als immer zu
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wenig schreiben. Dein übrigens sehr gedrükter L.
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<letterText letter="121"><line tab="1"/>Gnade und Seegen Gottes ruhen auf Dir Herder! eh ich ein Wort von Deiner Offenbarung sage zu der
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<ul>Du allein den Schlüssel</ul> <ul>geben konntest</ul> muß ich ein Paar Worte Geschäfte bey Dir ins Reine bringen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>In den Soldaten muß der Name Ia Roche in die Gräfin von Rochau verwandelt werden ich wußte es
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nicht daß sie einen Sohn hatte, geschweige einen der bey Wieland im Hause war. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Daß Du doch immer so geistlich deutest und so einfach, wer hat Lob genug dafür? Ich hatte mir viele
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noch viel zu sinnliche Deutungen gemacht die ich nun gern aufopfere. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Vor allen Dingen das Wort „Der Geist der durch alle Gemeinen blickt und in dem Herzen aller
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Gläubigen ruffet: <ul>das Sensorium</ul> <ul>Gottes in aller Welt:</ul> Echo des Himmels in menschlichen Seelen.
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Seelig wem dies antwortende Ja, dieser Himmelsnachklang im tiefsten Grunde seiner Seele zur Zeit
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der Duldung wurde!“ – Herr, es sind Worte des ewigen Lebens. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Am meisten freut mich die behutsame schöne Deutung des Endes der Dinge. Der heilige Mystische
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Schleyer – Gott seegne Dich – – <line type="empty"/>
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Jetzt bin ich fertig. Als ichs gesehen und gehöret fiel. Ich nieder anzubethen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Wie wunderbar einig in allem! Wie Du alle meine dunklen Ahndungen mit Licht trifst. Ach das Bild
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vom neuen Jerusalem und seiner Sonne und Mond – tausend tausend Dank. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich arbeite jetzt in mancherley Strömen wieder den Strom. Habe Licht und Hofnung im Herzen, die
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durch Deine Offenbarung auf Ewigkeiten hinaus gemehrt worden. Ist Dir das nicht angenehm. Ein
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Schaaf ist dem Hirten auch lieb wenn er gleich noch neun und neunzig in der Wüsten hat. <line type="empty"/>
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Doch hab ich einen grossen alten Drachen in mir, mit dem ich noch viel zu ringen haben werde. Er soll immer hinunter. <line type="empty"/>
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Ich hoffe ich glaube ich lebe. Komm bald Herr Jesu!
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<note>Schnörkel</note> <line type="empty"/>
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Aus Deiner Göttingerstelle nichts geworden? Schüttle den Staub über sie!!! <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ist denn die Regierung Gottes arm? Oder fehlts ihm an Werkzeug und Mittel? Bedaur und belächle
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der ohnmächtigen Thorheit Rache. <line type="empty"/>
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<align pos="center"><note>zwei Schnörkel</note> Lenz.</align> <line type="empty"/>
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Grüsse sie. – die einzige. Und küß Dein Söhnlein <line type="empty"/>
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Verzeyhung daß ichs solang behalten, es war mir zu lieb. Wenn wirds gedruckt? Wenn darf es in die Welt?
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</document>
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="121">
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<date value="Straßburg, Anfang März 1776" />
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@@ -739,11 +739,19 @@
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (1), Exzerptheft von Lavaters Hand
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (1), Exzerptheft von Lavaters Hand
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Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 10–11
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