Einpflegung von Brief 311.

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GregorMichalski
2025-01-13 13:05:13 +01:00
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<note>Mit anderer Tinte hinzugefügt</note><line type="break"/>
wenn Sie etwa kein Plagiat </letterText>
<letterText letter="310"><align pos="right">777. 31. Xbr. in Basel</align><line type="break"/>
<line tab="1"/>Nun da der ganze stürmische Xbr. zu Ende ist u. ich ein ganzes Jahr Geschäffte ab mir geladen habe,
muß ich noch ein paar Worte mit meinem Freundt Lenz reden. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich danke Ihnen vor die Fragmente die Sie mir noch immer zur Frauenzimmer Schule lieffern. Vor
<ul>mich</ul> will ich sie benuzen, aber vors allgemeine da bin ich Ihr gehorsamer Diener. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich habe jezt meine sämtliche Projeckte aus Händen gegeben. Sie liegen jezt hinter dehnen Weisen
der Erde die sie untersuchen u. berathen sollen ob es rathsam seye etwas gutes zu stifften od. ob
man <ul>besser</ul> noch ein halb Jahr Hundert die Menschen auf bisherigen Fuß solle leben lassen <line type="empty"/>
An dehnen neu außgekommenen Streit Schrifften. <aq>Pro et contra</aq> habe ich wed. Freude noch Wohlgefallen. <line type="break"/>
<page index="2"/><line type="break"/>
<line tab="1"/>Man muß wenig Achtung vors ganze Menschen-Geschlecht haben um dergleichen Zeug aufzuhefften u. wann man
noch vollends mit dergleichen Knäbel-Schlägen die <ul>Gerechte Sache</ul> vertheidigen will so möchte man bersten.
Die gerechte Sache braucht nie keine Vertheidigung braucht nur ihren Weg gerade fort zu gehen.
Stillschweigen ist da Triumph. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Es freut mich daß Sie vergnügt leben. Fahren Sie im neuen Jahren so fort u: fahren Sie fort mein Freundt zu seyn.
Grüssen Sie nun Kaufmann, schreiben Sie mir zuzeiten u. leben Sie wohl! <line type="empty"/>
<align pos="right">Jacob Sarasin.</align> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Fast hätte ich in der Eile vergessen daß Sie mein Weibgen grüssen läßt. Sie war einige Tage krank, hat aber keine
bößen Folgen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Pfeffel war vorgestern bey mir. Der liebe Mann war äusserst niedergeschlagen. Es ist ihm der junge Stocken gestorben
den Er von Schinznach mitnahm.</letterText>
<letterText letter="311"><align pos="right">Waltersbach. D. 22sten Jenner 78.</align><line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Gott mit Dir Theurer! und dem guten Kinde, das Dir diesen Brief giebt. Ich darf Dir nichts weiter über
ihn sagen, da Du ihn selber siehst, nur hätt ich um Deines Grusses willen gewünscht, daß Deine Reise
nach Strasburg Dich seitab ins Steihntal geführt hätte. Sehr begierig wär ich, Dein Urtheil über verschiedene
der Silhouetten zu hören, die er Dir mitbringen wird, die aber wie alle Schattenrisse so unendlich verschieden
von den Originalen sind. Wenn Dich Dein Genius hierher versetzen wollte, würdest Du all das fehlende oder
verkritzelte durch Deinen Blick ergänzen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Warst Du es nicht Lieber! der mir erzehlte, daß Apostel Johannes, in den Zwischenstunden da er das Evangelium
schrieb, weiter nichts that, als mit seinem Sperber zu spielen. Und dabey gesagt ein Bogen der immer gleich
gespannt bleibt, verliert zuletzt seine Schnellkraft. Woher hattest Du die Anekdote, ich bitte Dich. <line type="empty"/>
<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="1" annotation="Am linken Rand, vertikal">Tausend Grüsse Deinem edlen Weibe und Kleinen und viel Lebensgenuß und Abstracktion von tummen Zeuge das gar nicht die
Ehre verdient, Dir einen sauren Augenblick zu machen.</sidenote> <line type="empty"/>
Grüß auch die guten Allerleys von mir. Und schick mir ein paar Zeichen Deiner Liebe. <line type="empty"/>
<align pos="right">Lenz.</align></letterText>
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<date value="Basel, 31. Dezember 1777" />
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<date value="Waldersbach, 22. Januar 1778" />
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 54
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Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 16
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