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Einpflegung von Brief 311.
This commit is contained in:
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<note>Mit anderer Tinte hinzugefügt</note><line type="break"/>
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wenn Sie etwa kein Plagiat – – –</letterText>
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<letterText letter="310"><align pos="right">777. 31. Xbr. in Basel</align><line type="break"/>
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<line tab="1"/>Nun da der ganze stürmische Xbr. zu Ende ist u. ich ein ganzes Jahr Geschäffte ab mir geladen habe,
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muß ich noch ein paar Worte mit meinem Freundt Lenz reden. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich danke Ihnen vor die Fragmente die Sie mir noch immer zur Frauenzimmer Schule lieffern. Vor
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<ul>mich</ul> will ich sie benuzen, aber vor’s allgemeine da bin ich Ihr gehorsamer Diener. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich habe jezt meine sämtliche Projeckte aus Händen gegeben. Sie liegen jezt hinter dehnen Weisen
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der Erde die sie untersuchen u. berathen sollen ob es rathsam seye etwas gutes zu stifften od. ob
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man <ul>besser</ul> noch ein halb Jahr Hundert die Menschen auf bisherigen Fuß solle leben lassen <line type="empty"/>
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An dehnen neu außgekommenen Streit Schrifften. <aq>Pro et contra</aq> habe ich wed. Freude noch Wohlgefallen. <line type="break"/>
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<page index="2"/><line type="break"/>
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<line tab="1"/>Man muß wenig Achtung vors ganze Menschen-Geschlecht haben um dergleichen Zeug aufzuhefften u. wann man
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noch vollends mit dergleichen Knäbel-Schlägen die <ul>Gerechte Sache</ul> vertheidigen will so möchte man bersten.
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Die gerechte Sache braucht nie keine Vertheidigung – braucht nur ihren Weg gerade fort zu gehen.
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Stillschweigen ist da Triumph. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Es freut mich daß Sie vergnügt leben. Fahren Sie im neuen Jahren so fort u: fahren Sie fort mein Freundt zu seyn.
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Grüssen Sie nun Kaufmann, schreiben Sie mir zuzeiten u. leben Sie wohl! <line type="empty"/>
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<align pos="right">Jacob Sarasin.</align> <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Fast hätte ich in der Eile vergessen daß Sie mein Weibgen grüssen läßt. Sie war einige Tage krank, hat aber keine
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bößen Folgen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Pfeffel war vorgestern bey mir. Der liebe Mann war äusserst niedergeschlagen. Es ist ihm der junge Stocken gestorben
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den Er von Schinznach mitnahm.</letterText>
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<letterText letter="311"><align pos="right">Waltersbach. D. 22sten Jenner 78.</align><line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Gott mit Dir Theurer! und dem guten Kinde, das Dir diesen Brief giebt. Ich darf Dir nichts weiter über
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ihn sagen, da Du ihn selber siehst, nur hätt ich um Deines Grusses willen gewünscht, daß Deine Reise
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nach Strasburg Dich seitab ins Steihntal geführt hätte. Sehr begierig wär ich, Dein Urtheil über verschiedene
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der Silhouetten zu hören, die er Dir mitbringen wird, die aber wie alle Schattenrisse so unendlich verschieden
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von den Originalen sind. Wenn Dich Dein Genius hierher versetzen wollte, würdest Du all das fehlende oder
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verkritzelte durch Deinen Blick ergänzen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Warst Du es nicht Lieber! der mir erzehlte, daß Apostel Johannes, in den Zwischenstunden da er das Evangelium
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schrieb, weiter nichts that, als mit seinem Sperber zu spielen. Und dabey gesagt ein Bogen der immer gleich
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gespannt bleibt, verliert zuletzt seine Schnellkraft. Woher hattest Du die Anekdote, ich bitte Dich. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="1" annotation="Am linken Rand, vertikal">Tausend Grüsse Deinem edlen Weibe und Kleinen und viel Lebensgenuß und Abstracktion von tummen Zeuge das gar nicht die
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Ehre verdient, Dir einen sauren Augenblick zu machen.</sidenote> <line type="empty"/>
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Grüß auch die guten Allerleys von mir. Und schick mir ein paar Zeichen Deiner Liebe. <line type="empty"/>
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<align pos="right">Lenz.</align></letterText>
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</document>
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</opus>
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@@ -4658,5 +4658,35 @@
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="310">
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<date value="Basel, 31. Dezember 1777" />
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<sort value="1777-12-31" />
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<letterDesc letter="311">
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<date value="Waldersbach, 22. Januar 1778" />
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<sort value="1778-01-22" />
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@@ -1927,6 +1927,18 @@
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<letterTradition letter="310">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 54
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="311">
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<app ref="4">
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Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 16
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