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@@ -2037,72 +2037,50 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<line type="break"/>in <ul>Straßburg</ul></address>
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<line tab="1"/>Ich danke Ihnen lieber guter Mann für Ihren treugemeynten Brief herzlich. Wir wollen also mit einander beginnen, u. es soll uns beyde nicht reuen. Laßen Sie sichs nicht leid seyn, daß die
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<line type="break"/><del>Leute</del> Welt Ihren Namen kennen weiß. Sie haben mehr Freunde als Sie glauben, u. wer Ihre Bücher goutirt, ist ein guter Mensch. Denn den flachen Köpfen u. Herzen sind sie so unausstehlich. Und der guten Menschen giebts doch viel, u. der unverdorbenen, besonders unter den Weiblein. Hätten Sie nicht geschrieben, so wüßte z. E. unser Einer nicht zu seinem Troste, daß ein so guter Mensch mehr lebt, wie Sie, ob ich gleich glaube daß der Poeten mehr sind, die nicht schreiben, als die da schreiben, u. daß von jedes Menschen Empfindung so viel verraucht, biß ’s aufs Papier kommt u. <aq>dabel</aq> wird, daß nichts übrig bleibt als caput mortuum. Selbst Goethe mahlt oft mit Wasserfarbe Geschichte der Menschheit, wenigstens an manchen Stellen, um sein Fascikel voll zu machen. Das weis er auch selbst, und ich habs ihm auch gesagt. Mit ihm hab ich offt Ihre Liebes-Gedichte gelesen, u. gefunden was das ist, wahre Leidenschafft. Sie waren dem äussern Schnitt des todten Buchstabens nach Menantisch, Ta
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<letterText letter="126"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Ich danke Ihnen lieber guter Mann für Ihren treugemeynten Brief herzlich. Wir wollen also mit einander beginnen, u. es soll uns beyde nicht reuen. Laßen Sie sichs nicht leid seyn, daß die <del>Leute</del> Welt Ihren Namen kennen weiß. Sie haben mehr Freunde als Sie glauben, u. wer Ihre Bücher goutirt, ist ein guter Mensch. Denn den flachen Köpfen u. Herzen sind sie so unausstehlich. Und der guten Menschen giebts doch viel, u. der unverdorbenen, besonders unter den Weiblein. Hätten Sie nicht geschrieben, so wüßte z. E. unser Einer nicht zu seinem Troste, daß ein so guter Mensch mehr lebt, wie Sie, ob ich gleich glaube daß der Poeten mehr sind, die nicht schreiben, als die da schreiben, u. daß von jedes Menschen Empfindung so viel verraucht, biß ’s aufs Papier kommt u. <aq>dabel</aq> wird, daß nichts übrig bleibt als caput mortuum. Selbst Goethe mahlt oft mit Wasserfarbe Geschichte der Menschheit, wenigstens an manchen Stellen, um sein Fascikel voll zu machen. Das weis er auch selbst, und ich habs ihm auch gesagt. Mit ihm hab ich offt Ihre Liebes-Gedichte gelesen, u. gefunden was das ist, wahre Leidenschafft. Sie waren dem äussern Schnitt des todten Buchstabens nach Menantisch, Ta
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<page index="2"/>landrisch u. Gottschedisch, dafür hätte sie gewiß Ramler gebrandmarkt. Aber innen wehte der grose Wind heraus, der uns mitschaudern machte. – Von meinen Lumpreyen hab’ ich jezt nichts zum Absenden, weil ich so schreibe daß ’s kein Mensch lesen kan, u. zum Copiren hab’ ich keine Zeit eben. Dafür schick’ ich Ihnen Herders Rhapsodie. Sie ist von dem grosen Gebrauch sehr schadhaft geworden, bitte sie wohl in acht zu nehmen. Er hat sie gleich nach Empfang des Reimhards geschrieben. Ich hab den zweyten Th. begonnen, von dem nächstens. Etwas Rhypographisches auch von oder nach Swift. Die Romanzen führt Goethe alle in einem Bande mit sich. Ich habe keine weiteren Abschriften, u. die ersten Aufsäze sind mir alle verloren gegangen. Ich hab ihm aber darum geschrieben. Von Herdern hab’ ich noch viele Gedichte, die ich Ihnen alle nach u. nach sub Rosa mittheilen kan. – Wann ich künftig was schnizele sollen Sies sehen; ich denke es wird mir doch aufmunterung u. Trost seyn, wenns in Ihnen wiederhallt. – Könnten Sie uns nicht einmal besuchen, besonders wenn Claudius hier wird seyn? Bleiben Sie ja ich bitte Sie in Deutschland. Vor unser einem ist in Rußland kein Heil u. Seegen. Wir haben keine Körper, um in
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<page index="3"/>jenem Lande zu <ul>geniessen</ul> mit vielem huren, spielen, fressen u. sauffen. Und <ul>unsere</ul> Seelen, so wie alle Arten überhaupt, die auf etwas mehr als dem Miste thierischer Bedürfnisse wühlen, kann man dort ganz entbehren. – Ich lebe hier, wenn Goethe in Weimar bleiben solte, freylich auch auf einem verwünschten Sand<ul>fleck,</ul> wo nie was gescheutes keimen kann u. wird. Aber die liebe Noth ist das beste täglich Brod. Die hat mir noch beständig mein Dach geflikt, u. wirds auch so fort fliken. Lebten wir im Überfluß, so würden wir <aq>Gens aisés,</aq> u. ennuyirten uns, hätten außer unsern eigen, noch standsmäßige obstruction. – Ausserdem bin ich zu verschiedene malen von Madame Fortuna tüchtig gewamset worden, wofür ihr aber mit Yorik herzlichen Dank sage. Ich gäbe meine jezige Existenz nicht um aller Welt Güter willen weg, u. wenn ich noch einmal in Mutter Leibe zurückgehen, u. die <ul>Reihe von mir selbst unabhängiger <insertion pos="left">mich angehende</insertion> Begebenheiten</ul> wählen sollte, so solt’s in Gottes Namen nicht anders seyn, als es gewesen ist.
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<line tab="1"/>Von Goethen hab’ ich allerley hübsche u. gute Sachen. Haben Sie
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<page index="4"/>das Stük von Wieland Goethe u. die jüngste Niobe Tochter? wo nicht will ichs schiken. Sie schreiben <insertion pos="top">jezt</insertion> dort Farcen (sub Rosa) die sie Matineés nennen, haben Sie nichts davon? Eine schöne Zeichnung von Krause hab’ ich auch wo er sizt, u. den Faust vorließt, der Herzog u. alle andere um ihn herum.
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<line tab="1"/>Ich denke unter der Adreße der Mlle König u. der Frau Geh. Räthin <aq>Heße</aq> könnten wir immer einander schreiben, ohne daß es Postgeld verursacht.
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<line tab="1"/>Leben Sie wohl u. gedenken Sie meiner offt z. E. wenn etwas von Ihnen nach Weimar geht, könnts nicht vorher ein bißchen hier anhalten? Ihre Posten hat mir Goethe nie wollen mittheilen.
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<line type="break" />So eben scheint die liebe Sonne u. ich denke es ist besser Gottes Angesicht schauen als schreiben.
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<line type="break" />Leben Sie wohl u. halten Sie Ihr Versprechen nächstens zu schreiben.
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<line type="break" />Ihr ganz eigener
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<line type="break" /><align pos="center">Merck</align>
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<line type="break" />D. 8ten Mart. 1776.
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<letterText letter="127">
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<letterText letter="127"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Mit Schimpf u. Schande, lieber Lenz, schicke ich Euch – so spät – und doch nur einige Bogen Deiner Komödie – und noch ohne Geld. An demselben Tage, da sie mir kamen, kam Dein Brief, daß die Ia Roche v. Rochau werden sollte u. Du siehst selbst, Bruder, die Ändrung ist nicht möglich. Welcher Wahn oder Argwohn ists auch ändern zu wollen, als einer so weit hergesuchten Ursach. Wie die Ia Roche erscheint, ists ja wie ein Engel u. was gehört der andre hieher –? Nothfalls laß mich zeugen u. es bei ihr verantworten: das ganze Ding müßt umgedruckt werden u. welcher Kerl thut das? Dazu hab ichs (um nicht neu Gerede zu erwecken) durch einen andern (Zimmermann) besorget: daher die Trödelei, darüber ich mich genug geärgert habe. Der Kerl von Buchh. wollts nicht vor der Meße erscheinen laßen u. dazu hatte er wohl Recht: im Grunde war mir das auch lieb, <del>aber</del> mit den letzten Bogen sollst Du gewiß das Geld haben, den Bogen 2. Duk. so hab ichs <insertion pos="top">ihm</insertion> gegeben. Ich ärgere mich, daß ich in der ersten Kommission so läßig bestehe, liegt aber nicht an mir.
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<line tab="1"/>Dank für Deine Kantate u. für Dein Wort über meine Apokalypse. Jedes Wort von Dir ist mir wahrhaftig Laut des Geistes, Zittern des großen Sensoriums auf Einer Saite. Auch Deine unorthodoxe Kantate hat uns enzückt. Mein Weib liebt dich 3.fach als Bruder u. mein Kleiner grinzt den Namen Lenz, wenn ich ihm Dein Schattenbild zeige, mit einem so feinen Ton aus, wie Du seyn mußt.
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<line tab="1"/>Die Zurückziehung aus Gött. ist wahre Gotteserrettung. Den Tag, da die zweite Antwort aus London kam (mich ging die Sache von Anfang nicht an u. ich wünschte, daß sie zurückginge) kam mir Göthens Brief aus Weimar zur dortigen Gener.-Superint. Der Herzog hat feierlich bei mir angefragt, ich sage Ja u. nun stockts wieder – stockts! Gott wird mir helfen.
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<line tab="1"/>Und Du, was zitterst Du, wie ein Irrlicht zu erlöschen. In Dir ist wahrlich Funke Gottes, der nie verlöscht u. verlöschen muß. Glaube! –
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<line tab="1"/>Ach u. schriebst Du mir doch manchmal ein
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<page index="3"/>Wort, was Du machtest, würktst, dichtetst, sorgtst. Wie gern wollt ich Dir näher leben. Auch sehn wir uns einmal wahrlich!
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<line tab="1"/>Ehgestern ging ich an meine Urkunde in Druck u. Nebel; am Tage da Dein Brief kam. Er <del>zer</del> schoß einen Stral hindurch! Gebe Gott daß ich thue, was ich thun soll.
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<line type="break" />Hast Du die Meinungen des Layen geschrieben? Ich bitte Dich um Deines Herzens willen, sag mir.
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<line tab="1"/>Hast Du die Meinungen des Layen geschrieben? Ich bitte Dich um Deines Herzens willen, sag mir.
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<line tab="1"/>Gott mit Uns dort am Ufer des Rheins u. hier am Bach Krith, wo die Raben mich hacken statt mich zu ernähren. Schadt aber nichts und wird helfen!
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<line type="break" /><align pos="right">H.</align>
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<line type="break" />9. Mz.
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</letterText>
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<letterText letter="128">
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<letterText letter="128"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Es freut mich daß gegenwärtiger Brief den mir Lavater offen für Dich zugeschickt hat, mir Gelegenheit giebt bester Herder! Dir in die Arme zu fallen. Zwar ein wenig zerrissner noch als er zu seyn behauptet, aber doch – meines Zwecks gewiß.
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<line tab="1"/>Ich danke Dir daß Du die Soldaten zum Druck befördert hast, ich habe nun alle dem Uebel das daraus hätte entstehen können, vorgebeugt – ich <ul>danke Dir</ul> – und für den Weg den Du sie hast nehmen lassen. Reich wird sie hoffentlich vor Michaelis nicht bekannt machen und alsdenn wird das mit Fingern deutende Publikum auf nichts mehr zu deuten haben. Auch – wenn Gott mein Gebeth aus der Tieffe erhört, von mir eins und anderes geschehen seyn, das denen die ich geissele, weist wo <del>es</del> <insertion pos="top">ich</insertion> mit ihnen hinaus will. Ich habe eine Schrift über die <ul>Soldatenehen</ul> unter Händen, die ich einem Fürsten vorlesen möchte, und nach deren Vollendung und Durchtreibung ich – wahrscheinlichst wohl sterben werde. Gott laß mich mit Freudigkeit – Dein Wille –
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<line type="break" />Grüsse und umarme Dein Weib. Geseegnete unter den Weibern. Lange mit Dir geseegnet.
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<line type="break" />Ich hoffe euch zu sehen, eh ich gehe. Lebt wohl!
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<line tab="1"/>Grüsse und umarme Dein Weib. Geseegnete unter den Weibern. Lange mit Dir geseegnet.
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<line tab="1"/>Ich hoffe euch zu sehen, eh ich gehe. Lebt wohl!
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<line type="break" /><align pos="right">Lenz</align>
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal">
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<line tab="1"/>Weise niemand diesen Brief. Er ist für kein Auge das nicht durchdringt. Selbst für Deines <ul>müssen</ul> itzt noch Dunkelheilen bleiben.</sidenote>
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<line tab="1"/>Weise niemand diesen Brief. Er ist für kein Auge das nicht durchdringt. Selbst für Deines <ul>müssen</ul> itzt noch Dunkelheiten bleiben.</sidenote>
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<sidenote pos="top" page="1" annotation="am oberen Rand, spiegelverkehrt">
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<line tab="1"/>Wegen der Soldaten sey ruhig! Ists wahr daß Du nach Weymar kommst so werde ich wieder einmal eine Freude haben. Eine.</sidenote>
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<line type="break"/><address>Herrn
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<line type="break"/>Herrn Herder
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<line type="break"/>Oberkonsistoralrath
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@@ -2111,44 +2089,31 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<letterText letter="129">
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<line tab="1"/>Laß Dich umarmen – Es sey vergeßen das Unrecht das man meinem Gottheits Bilde anthat. Du hast mir das Leben wieder gegeben da Du ihr ihr Gesicht wiedergabst. So wie es sich m: Herzen auf ewig eingegraben hatte u: wunderbar! bis auf Züge die der Mahler <aq>Balay</aq> ganz u: gar unausgedrükt ließ. So ist das Auge – doch Du wirst glauben ich schwärme u: das ärgert mich.
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<line tab="1"/>Dein Urtheil that mir entsezlich weh. Nimm mich krank wie ich bin auf Dein Herz, u: übe Dich an mir in der göttlichen Kunst zu verzeyhen. Sage mir ob Du nicht 2. Bilder von ihr unter meiner Aufschrift erhalten.
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<line type="break" />Tausend Dank Vater! Ich kann jetzt kein Wort mehr sagen. Ach daß ich einen Wunsch äußern dürfte.s
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<line tab="1"/>O wie theuer mir Dein Bild ist, Du Einziger der meinen Schmerz nicht entehrt. Es soll mich so wie das ihrige bis ans Ende der Erde begleiten. Deins u <aq>Goethens</aq>
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</letterText>
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<letterText letter="130">Den 11ten Merz 76.
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<letterText letter="130"><page index="1"/>Den 11ten Merz 76.
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<line tab="1"/>Wie wär’ es bester Freund! wenn Sie Die Freunde machen den Philosophen dem Herrn Leibarzt Zimmermann gäben (der mich schon darum angesprochen), daß er Sie bey Reichen in
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<line type="break"/>Leipzig noch auf die Ostermesse könnte drucken lassen. Von dem Honorario gäb’ er Ihnen soviel für Ihren Freund Herr Hellwieg ab, als ihm der Druck der Wolken gekostet, <ul>„zugleich</ul> <ul>versprächen Sie ihm aufs heiligste ein ander Stück</ul> <ul>von mir das vielleicht gegen Michael fertig wird</ul> <ul>gewiß, kann ich sagen, da es nur noch an der letzten Hand fehlt die ich dran lege“</ul>
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<line tab="1"/>Es wäre mir aus Ursachen die auch Herr Leibarzt Zimmermann weiß lieber die Freunde diese Ostern in Leipzig erscheinen zu sehen überdem muß ich Ihnen aufrichtig gestehen daß ich gegenwärtig durch Schulden und andere wunderbare Verwickelungen mich in einer Geldnoth befinde die <ul>üble Folgen</ul> auf mein ganzes künftiges Schicksal haben könnte. Umarmung.
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<line type="break" /><align pos="center">Lenz.</align>
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<line type="break" /><align pos="right"><aq>verte</aq></align>
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal">
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand der ersten Seite, vertikal">
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<line tab="1"/>Herr Reich würde vielleicht auch die Correktur, Pappier und Vignetten besser besorgen können und bey meinem ersten Wiedereintritt in das Publikum seit meinen verdrieslichen Autorhändeln muß mir daran gelegen seyn. Wie befinden Sie sich in Ihrem neuen Zusammenhange. Die Nähe des Herrn Leibarzt Z. wird Ihnen sehr erquicklich seyn. Machen Sie diesem verehrungswürdigen Mann meine wärmste Empfehlung. Auch Herrn Hellwieg empfehlen Sie mich.</sidenote>
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<line tab="1"/>Könnte ich auf das möglichst geschwindeste ein Exemplar der Vertheidigung W. sobald es schwarz auf weiß ist (oder vielmehr einige) bekommen, ich bin ihrer höchstbedürftig, besonders da ich Wielanden selber davon geschrieben und ihn von der Wahrheit meiner guten Gesinnungen gegen ihn überzeugen möchte.
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<line type="break" />Die Wolken sind doch schon <ul>so gut als vernichtet</ul> worden? Ich stütze mich auf Ihr Wort.
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<line tab="1"/>Die Wolken sind doch schon <ul>so gut als vernichtet</ul> worden? Ich stütze mich auf Ihr Wort.
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<line tab="1"/>Wollten Sie allenfalls sich selber die Mühe nehmen Herrn Wieland ein Paar Vertheidigungen ohne Namen und Ort zuzuschicken, damit er sie desto eher bekommt und sein Mißtrauen gegen uns entwaffnet wird.
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<line tab="1"/>Womit habe ich es bey Ihnen verdient Sie so dreist mit meinen Commissionen zu beschweren. Sie einen Mann im Amt,
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<page index="3"/>ein wirksames Glied des Staats mit den Commissionen eines Ebentheurers. Doch hoffe ich wird es Sie <ul>am Ende</ul> nicht gereuen, sich mit mir abgegeben zu haben.
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<line tab="1"/>Ihr Musäum dürfen Sie nur dem ersten besten Buchhändler herschicken, für den Abg<tl></tl> stehe ich Ihnen. Etwa Herrn <ul>Stein</ul> oder Herrn <ul>Bauer</ul> oder beyden, zugleich legen Sie noch einige Anzeigen für die auf dem Lande und in den andern Städten von Elsaß befindliche dabey, auch für Mümpelgard die Schweitz hinunter wo ich überall Zusammenhang habe.
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<line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Auch dafür werde ich Sie künftig schon mit mehrerem versorgen. Keine Erzehlung wie Zerbin aber ein kleiner Roman in Briefen von mehreren Personen, der einen wunderbaren Pendant zum Werther geben dürfte. Doch ist alles dies nur noch Entwurf. Von Fremden aber hab ich manche interessante Aufsätze liegen. Melden Sie mir doch gütigst mehr literarische Neuigkeiten.
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<page index="4"/>
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<line type="empty"/>
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<line type="break"/><address>Herrn
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<line type="break"/>Herrn Staabssekretär
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<line type="break"/><ul>Boje</ul>
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@@ -2937,10 +2902,10 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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</letterText>
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<letterText letter="176">
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<line tab="1"/>Daß Siemein Ausbleiben diesen Nachmittag nicht stuzig macht; noch einmal einen vergebnen Weg zu unternehmen: so erfahren Sie hiedurch bester Freund daß ich nunmehr auf dem Garten-Hauß bin, und Sie <ul>sehnlichst</ul> erwarte.
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<line tab="1"/>Daß Sie mein Ausbleiben diesen Nachmittag nicht stuzig macht; noch einmal einen vergebnen Weg zu unternehmen: so erfahren Sie hiedurch bester Freund daß ich nunmehr auf dem Garten-Hauß bin, und Sie <ul>sehnlichst</ul> erwarte.
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<line type="empty" />
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<line type="break" />Einsiedel
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<page index="2"/><note>vertikal geschriebene, unleserlich gestrichene Zeile von Lenz’ Hand</note>
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<page index="2"/><note>vertikal geschriebene, unlesbar gemachte Zeile von Lenz’ Hand</note>
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</letterText>
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<letterText letter="177">
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@@ -4227,7 +4192,7 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
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<line type="break"/><pe> D 22 Septbr.</pe>
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<page index="2"/>
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<line type="empty" />
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<line type="break" />@ unleserliche Notizen, Lenz’ Hand und andere?
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<line type="break" /> <note>nicht entzifferte Notizen unbekannter Hand</note>
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<line type="break"/>6
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<line type="break"/>5. 6. 3.
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<line type="break"/>2 15
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@@ -1910,7 +1910,7 @@
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<person ref="29" />
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</sent>
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<received>
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<location ref="7" />
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<location ref="1" />
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<person ref="20" />
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</received>
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<hasOriginal value="true" />
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@@ -820,62 +820,62 @@
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<app ref="4">
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1. Blatt: Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 15; 2. Blatt:
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Latvijas Valsts
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Vēstures Arhīvs, Riga: Fonda 7363, Aprakst 1, Lietas 734, Bl. 3
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Vēstures Arhīvs, Riga: Fonda 7363, Aprakst 1, Lietas 734, Bl. 3.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="128">
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<app ref="4">
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Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 12–13
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Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 12–13.
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</app>
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</letterTradition>
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||||
<letterTradition letter="129">
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<app ref="4">
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||||
Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (2), Exzerptheft von Lavaters Hand
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Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (2), Exzerptheft von Lavaters Hand.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="130">
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<app ref="4">
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||||
Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 9
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 9.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="131">
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<app ref="4">
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 10
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 10.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="132">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 31, Nr. 8
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 31, Nr. 8.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="133">
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<app ref="4">
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Jugenheim, Privatbesitz
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Jugenheim, Privatbesitz.
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="134">
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<app ref="4">
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Berlin, Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft, Slg. Weinhold, Nr.
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792
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792.
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</app>
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</letterTradition>
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||||
<letterTradition letter="135">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 35
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 35.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="136">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 40
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 40.
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</app>
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</letterTradition>
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