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Einpflegung von Brief 265.
This commit is contained in:
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Seidel.</align><line type="break"/>
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D. 30ten Nov. 1776.</letterText>
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<letterText letter="265"><line tab="1"/>Lavater! mein Herz zerspringt mir wenn ich mir einbilde, daß meine Weigerung zu Dir zu kommen,
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von Dir mißverstanden werden könnte. Wenn auch die heiligste Zerstreuung nicht immer Zerstreuung
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wäre, so bald man auf ein Ziel zugeht; so kannst Du Dir vorstellen wo mich mein Herz wohl zuerst
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hinführen würde, wenn es allein zu wählen hätte. Keine Alpen und kein Eis sollten mich schröcken
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an Deinen Busen zu fallen Gottesmann und ein Grönland zwischen uns würde aufhören kalt zu seyn,
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sobald ichs zu Fuß in der Hofnung durchliefe am Ende der Wallfahrth Dich zu finden. Ich wünschte
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Du schriebst keine Physiognomick, Du wärest ein unbekannter vergeßner vereinzelter Mann und ich
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dürfte mit einer ganzen Welt durch Wüsten zu Dir eilen und ausrufen Hier! – <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>So aber legt meine Einzelheit kein Gewicht in Deine Schaale und unser stilles Vergnügen, so
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geschmückt es brautgleich mir entgegentritt ist noch zu rein für ein Auge das – Dich wie Du
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bist – jetzt nicht ertragen, jetzt entheiligen würde. Für ein Auge das Gegenstände sich ganz
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zugeeignet haben, die von Dir und Deinem Wirkungskreise so verschieden als der Himmel von der
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Erde sind. Lebe wohl und zürne nicht – und liebe mich dennoch – und laß Deinen Seegen mich
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verfolgen. Aus dem nächsten Ort wo ich <ul>stehe</ul> schreib ich Dir und harre auf Deine Antwort Lavater!
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wie ein Liebhaber! nicht wie der herumirrende<line type="break"/>
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Lenz</letterText>
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</document>
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</opus>
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="265">
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<date value="wohl auf der Reise nach Emmendingen, Anfang Dezember 1776" />
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<sort value="1776-12-01" />
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="265">
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Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 8
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