Einpflegung von Brief 29.

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GregorMichalski
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<line tab="1"/>Ich bin den Armen eines Vaters entschlüpft, der so redlich dachte als Sie, obgleich nicht so aufgeklärt. <line tab="1"/>Ich bin den Armen eines Vaters entschlüpft, der so redlich dachte als Sie, obgleich nicht so aufgeklärt.
Seyen Sie mein Vater! Lenz.</letterText> Seyen Sie mein Vater! Lenz.</letterText>
<letterText letter="29"><line tab="1"/>Hören Sie liebster Papa! ich habe eine Schrift von Ihnen gelesen die den Tittel führt … Keine
Versöhnung geschieht ohne Blutvergießen ich sag Ihnen nichts von den schönen Sachen die ich
drin gefunden selbst die Hauptidee die vielleicht manchen kalten Grübler erwärmen aber mir
gefällt es nicht, daß Sie unsern Gott wollen sterben lassen, weil es so seyn muß und in dem ganzen
Naturreich alles Leben durch Tod eines andern erhalten werden muß <line type="empty"/>
Wie wär es, wenn wir den Tod Christi vielmehr als ein Symbol und Vorbild von den Erfolgen unsrer
Mor oder Immoralität ansähen? Die Idee ist apostolisch, das weis ich, zweyten Thessalonicher
lesen Sie nur. Christus war Gesetzgeber mehr durch sein Leben und Thaten als durch seine Worte. Er
heilte Kranke mit seinem Athem, mit seinem Anrühren (hier kommen Sie mir zu Hülfe) alles
symbolisch, ich bin der Herr dein Arzt nennt er sich im 2 Buch Mose und <gr>ίησουσ</gr> in den Evangelisten.
Heißt: folgt ihr meinen Gesetzen voll Liebe, so verlieren sich, verschwinden alle Krankheiten Cörpers
und Geistes (merken Sie wohl die unsaubern Geister) jenachdem ihr meinem Cörper <ul>homogener</ul>
werdt (siehe Lavater) <line type="empty"/>
<page index="2"/>
Das ist gelallt. Uebersetzen Sie es in Männersprache. <line type="empty"/>
Ich küsse Ihnen die Hand für den Februar und bitte um weiters.
Adieu Adieu <line type="empty"/><line type="break"/>
<align pos="right">JMR Lenz</align></letterText>
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<date value="Straßburg, Ende März 1774" />
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Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 19
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