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	Einpflegung von Brief 216.
This commit is contained in:
		| @@ -8010,6 +8010,67 @@ | ||||
| 			<align pos="right">aufrichtiger Freund<line type="break"/> | ||||
| 			Wilkau</align></letterText> | ||||
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| 		<letterText letter="216"><line tab="1"/>Ich beantworte Deinen Brief mit <ul>wenig</ul> Worten, <ul>viele</ul> würden Dir kaum den Dienst thun. Von  | ||||
| 			Mährlein und Spott weiß nur Dein Unglaube u Mißglaube. Vom Mitleid schweig ich. Ich habe den Fuß  | ||||
| 			über des Engels Schwelle gesetzt, ist’s Verstimmung gewesen in der ich zeichnete, so will ich sie  | ||||
| 			büßen ob ich gleich ohne Schuld bin. Keinen Spas hatten wir je mit Dir, wie kannst Du’s wähnen da  | ||||
| 			Du mir selbst das Mitleiden nicht abläugnest. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Tritt mit Füßen meine Moralen ich thu mir Gott weiß nichts zu Gut darauf, ich hab mir nie in Sinn  | ||||
| 			kommen lassen Dich zu bekehren, und so oft ich so was sagte sah ichs als leere Worte für Dich an.  | ||||
| 			Wann’s Dir leyd thun kann von Deinem Herzen mir jemals <insertion pos="top">was</insertion> gezeigt zu haben – was soll <insertion pos="top">ich</insertion> hier  | ||||
| 			sagen Lenz! – Ueberhaupt mögt ich Deinen ganzen Brief lieber nicht beantworten. Aber ich darf Dich  | ||||
| 			doch fragen: hab ich je in Dich gedrungen um ein Geheimniß? – Glaubst Du daß ich herum weise? – o  | ||||
| 			Du! scheinst tausendmal mich zu miskennen, und tausendmal wieder zu kennen, zu kennen daß ich Dich  | ||||
| 			vertrage und darum glaubst Du ungestraft mein Herz zerreißen zu dürfen, zerreise nur. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Die Silhouette ist mit Deines Engels Wissen an Dich kommen und so gut <del>als</del> Deinetwegen gemacht worden  | ||||
| 			als Lavaters halben. Lese dies beygefügte <aq>Billett</aq> v. <aq>Mslle</aq> K. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Nachricht von <ul>Deiner W:</ul> Sie ist noch immer zu Schweighusen bey ihrem Vater auf seinen Gütern. Der  | ||||
| 			von O–ch hat sie besucht auf ein paar Tage, ist itzt wieder zurück, eine Stunde weit von da ist vor  | ||||
| 			14 Tagen in einem Dorf ein Brand gewesen <note>Textverlust</note> 60 Häuser und 52 volle Scheunen wegbrannte.  | ||||
| 			Einige Personen Weiber und <note>Textverlust</note> werden gemißt, eine Strecke vom Ort weg kam eine Bauersfrau  | ||||
| 			auf der <note>Textverlust</note>ße nieder. Die <ul>W.</ul> ließ ein paar Viertel Frucht ma<del>h</del>len und das Brod unter die  | ||||
| 			Verunglückten austheilen. Wie sie an <insertion pos="top">Mslle K.</insertion> schreibt, so kommt sie den Leuten dort <note>Textverlust</note>mer  | ||||
| 			dicker vor, sie freut sich da zu seyn und erinnert sich in diesen Gegenden <note>Textverlust</note>  ihre  | ||||
| 			ersten Jahre. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Deinen Herder hab ich der Mamsell Kg überbracht samt dem Brief sie läßt Dich sehr grüßen. Sie sagte  | ||||
| 			mir daß <isnertion pos="top">Du</isnertion> die folgenden Theile vom deutschen Merkur <del>nach</del> für die <note>Textverlust</note>rau v. O. geschickt  | ||||
| 			habest und ich schließe die ersten hast Du für sie bestimmt <note>Textverlust</note> ich werd sie also hingeben. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/><note>Textverlust</note> Besatzung ist hier 11000 Mann stark. 350 ziehen täglich auf die Wache von der  | ||||
| 			Infanterie 26 von der Reuterey und 24 Dragoner. In der Citadell 36. Jedes Regiment giebt 80 Mann  | ||||
| 			alle Tage. <insertion pos="top">alle</insertion> 6 Tage kommts an einen. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Der Hr. v. Birch wird noch einige Ordonanzen erwarten und wann sie complet sind werd ich sie  | ||||
| 			bekommen und mitnehmen. <line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Deinen 2ten Brief hab ich auch bekommen. brauch Dir also nicht zu antworten weg. Deinem Projekt mit  | ||||
| 			Wieland. Ich danke Deiner schwärmenden Freundschaft. Aber sie scheint doch kaum so schwärmend zu seyn  | ||||
| 			daß Du mich für was mehr als ein Kind hältest. Wann ich Dir schreibe und nicht immer oder vielmehr  | ||||
| 			nie mich genire und gerade zu wie’s mir vom Herz oder vom Eselskopf oder gar von der Hand kommt und  | ||||
| 			Dir hernach mein Brief unverständlich oder nicht pünktlich genug oder weiß Gott wie vorkommt, was geht  | ||||
| 			michs an. Ein andermal mehr. Halt mich vor was Du willst – ich bleibe <line type="empty"/> | ||||
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| 			<align pos="right">Dein Freund<line type="break"/>  | ||||
| 			R.</align> <line type="empty"/> | ||||
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| 			<page index="2"/><line type="break"/> | ||||
| 			<note>Adresse</note><line type="break"/> | ||||
| 			An <line type="break"/> | ||||
| 			Herrn <ul>Lenz</ul> abzugeben bey<line type="break"/> | ||||
| 			Herrn Legationsrath <aq>Göthe</aq><line type="break"/> | ||||
| 			zu Weimar <line type="empty"/> | ||||
| 			<line type="empty"/> | ||||
| 			 | ||||
| 			<note>aufgeklebter Ausriss der Vorderseite</note> <line type="empty"/> | ||||
| 			 | ||||
| 			der<line type="break"/> | ||||
| 			Kinder<line type="break"/> | ||||
| 			Stra</letterText> | ||||
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| 	</document> | ||||
| </opus> | ||||
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| 		</letterDesc> | ||||
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| 		<letterDesc letter="214"> | ||||
| 		<letterDesc letter="215"> | ||||
| 			<date value="Weimar, Sommer 1776" /> | ||||
| 			<sort value="1776-07-18" /> | ||||
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| 		<letterDesc letter="216"> | ||||
| 			<date value="Weimar, Juli 1776" /> | ||||
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| 		<letterTradition letter="216"> | ||||
| 			<app ref="4"> | ||||
| 				Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 51 | ||||
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| 		</letterTradition> | ||||
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