Einpflegung von Brief 248.

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GregorMichalski
2024-12-16 17:36:40 +01:00
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<note>Adresse, vertikal</note><line type="break"/>
An Herdern!
</letterText>
An Herdern!</letterText>
<letterText letter="248"><line tab="1"/>Mein allerbester alter Freund. Tausendmal dank ich dir für deinen Brief, oder will dir vielmehr
danken, dann wie neu geschenket bist Du meiner alten Liebe und da magst du besser ahnden was
mein Dank sey als Dirs meine Feder sagt. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Meine Studien gehn hier besser als je in St. und ich finde hier mehr als ich vermuthete. Es
sind Professoren hier die ich herzlich lieben muß, auch außer Ihnen ist der Kopf nicht allein
der sich hier weyden kann <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Von altem schweige, liebstes großes Herz! um was ich dich bitte ist Glaube an meine starke
unvermögende Liebe. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wenn ich weiter nicht gehen kann, so komm ich doch nach Weimar, sollt ich auch zu Fuß gehen und mit
Brod und Wasser mich nähren. Ich muß Luthers Bruder predigen hören, und die Männer sehen die mein
Herz ehret, und dich umarmen zum lezten mal und dann will ich gern nach St. zurück und an den Pflug. <line type="empty"/>
Lang kann ich ohn das zu W. nicht weilen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Soll ich dir sagen daß ich den Pack von Pirk nicht bekommen konnte, ob ich gleich viermal zu ihm
gieng, ohn ihn anzutreffen, und allemal zur Zeit wo man mich kommen hieß. Ich will aber nach Straßb.
schreiben daß du sie bekommen sollst, nur sag mir: was eigentlich? Deine Briefe hab ich alle zu Hauß
in einen meiner <aq>Sécrétair</aq> Schränke gelegt und die Thüre davor versiegelt. Ich werd sie dir aber alle
schicken wenn ich wieder zu Hauß bin. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Das Gräfliche Hauß von Stollberg unterhält hier eine Anzahl Pursche die Freitisch haben und der König
auch. Könntest du wohl durch deine Vermittelung bey Erstern oder etwa bey Hr. Leibarzt Zimmermann <insertion pos="top">mir</insertion>
zu einem Platz verhelfen? ich würde dadurch in Stand gesezt meinen mir sehr nützlichen Aufenthalt hier
zu verlängern. <line type="empty"/>
Deinen Petrarch hab ich hier du sollst ihn haben so bald du willst. Ich verbleibe ewig dein Treuer zärtlicher<line type="break"/>
<align pos="right">Röderer</align>
<line tab="1"/>P. S. Kaufmann ist alles Lobs werth und mein inniggeliebter! Willstu Maler Müllers Schattenriß, ich hab
herrliche Tage mit Ihm zu M. gehabt . O der Antiquiensaal!! <line type="empty"/>
<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal"><line type="break"/>
Zu Frankfurt hab ich die Ehre gehabt die Frau Rath Goethe <del>aufzuwarten!</del> <insertion pos="bottom">zu bewundern.</insertion> Wagner ist verheyrathet.</sidenote> <line type="empty"/>
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<note>Adresse</note><line type="break"/>
Herrn<line type="break"/>
Herrn <aq>Lenz</aq> abzugeben bey<line type="break"/>
Herrn <aq>Geheimen Legations-Rath Goethe</aq> zu <ul>Weimar</ul></letterText>
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<date value="Göttingen, Anfang November 1776" />
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 49
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