Einpflegung von Brief 352.

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GregorMichalski
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Dort finde ich schon Unterstützung am Grafen. Wie befinden sich die Augen und die Zähne meiner theuresten Frau Dort finde ich schon Unterstützung am Grafen. Wie befinden sich die Augen und die Zähne meiner theuresten Frau
Mama! Auch ihr küsse gehorsamst die Hand.</sidenote></letterText> Mama! Auch ihr küsse gehorsamst die Hand.</sidenote></letterText>
<letterText letter="352"><align pos="center">Hochwohlgeborner Herr Staatsrath<line type="break"/>
Insbesonders hochzuverehrender Gönner und Wohlthäter!</align>
<line tab="1"/>Der von Ew. Hochwohlgebornen mir geschehene Vorschlag mich morgen beprüfen zu lassen, um eine
Information in einem vornehmen russischen Hause zu übernehmen, verdient meinen ehrerbietigsten
Dank, da Ew. Hochwohlgebornen mich mit Dero wirksamen Empfehlungen zu unterstützen versprechen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Darf ich es aber wagen, Ew. Hochwohlgebornen vorher noch eine gehorsamste Bitte zu thun. Dieselben
wissen, daß die eigentliche Absicht meiner Reise nach Moskau war, unter Dero Rath und Leitung die
Geschichte des Vaterlandes (wofür ich Rußland halte) studiren zu können. Ich halte sie für ein
unentbehrliches Stück von Erziehung, finde mich also noch nicht tüchtig nach meiner besten Ueberzeugung
mich in ein Russisches Haus zu begeben, ehe ich wenigstens einige sichere Fortschritte in derselben
gemacht, von denen ich hernach durch eigenes Studieren weiter kommen kann. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Sollte mein Aufenthalt in Dero Hause oder auch meine Führung in demselbigen Ew. Hochwohlgebornen oder
Dero verehrungswirdigen Gemahlinn einige Beschwerde verursachen oder zu andern Unannehmlichkeiten und
Mißvergnügen Gelegenheit geben: so bitte mirs als ein Zeichen Dero Gewogenheit und Menschenliebe aus,
mir dieses bekannt zu machen, da ich dann keinen Augenblick säumen will, Ihnen die Ursache Ihres Mißvergnügens
aus dem Gesichte zu bringen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wollen Ew. Hochwohlgebornen aber noch ferner der Schuldherr meiner Erkenntlichkeit bleiben, für die ich freylich
jetzt nur mit Worten Bürgschaft leisten kann, und mir wenigstens nur soviel Aufschub gönnen, daß ich nach
Dero unschätzbaren Tabellen und andern gedruckten und ungedruckten Schriften die Russische Geschichte bis auf
die neuern Zeiten mir einprägen kann, so werden Dieselben dadurch außer dem Dank meiner Eltern und aufrichtigen
Freunde vielleicht auch noch den Beyfall erhabener edelmüthiger Gönner sich zu eigen machen und mich lebenslang
bereit finden mich zu beweisen als Hochwohlgeborner Herr Staatsrath <line type="empty"/>
<align pos="center">Geneigter Gönner<line type="break"/>
Ew. Hochwohlgebornen<line type="break"/>
gehorsamster Diener</align><line type="break"/>
<align pos="right">JMR Lenz.</align><line type="break"/>
M d. 30 8br. 1781. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich thue diese Bitte auch an Ew. Hochwohlgebornen Frau Gemahlinn und schmeichle mir, daß Dero Herr Sohn mir seine
Fürsprache bei Ihnen beiderseits gleichfalls gönnen werde; da ich bisher schon von so vielen Proben Dero allseitiger
Güte beschämt worden bin. Sollte ich im Stande seyn, Ew. Hochwohlgebornen oder Dero Herrn Sohn in der Zwischenzeit
meines Aufenthaltes zu etwas brauchbar zu werden; so werden Ew. Hochwohlgebornen mich glücklich machen, wenn Sie mich
davon benachrichtigen.</letterText>
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<date when="1781-10-30">Moskau, 30. Oktober 1781</date>
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<personDef index="83" name="Eina [Julie von Albedyll] " ref="http://d-nb.info/gnd/116275359" <personDef index="83" name="Eina [Julie von Albedyll] " ref="http://d-nb.info/gnd/116275359"
vorname="Julie" nachname="von Albedyll" komm="albedyll" /> vorname="Julie" nachname="von Albedyll" komm="albedyll" />
<personDef index="84" name="Gerhard Friedrich Müller" ref="http://d-nb.info/gnd/118953362"
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 40 Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 40
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Archiv für Literaturgeschichte 5 (1876), S. 601f.
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