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index 6867484..68d5989 100644
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@@ -13160,6 +13160,45 @@
Dort finde ich schon Unterstützung am Grafen. Wie befinden sich die Augen und die Zähne meiner theuresten Frau
Mama! – – Auch ihr küsse gehorsamst die Hand.
+ Hochwohlgeborner Herr Staatsrath
+ Insbesonders hochzuverehrender Gönner und Wohlthäter!
+
+ Der von Ew. Hochwohlgebornen mir geschehene Vorschlag mich morgen beprüfen zu lassen, um eine
+ Information in einem vornehmen russischen Hause zu übernehmen, verdient meinen ehrerbietigsten
+ Dank, da Ew. Hochwohlgebornen mich mit Dero wirksamen Empfehlungen zu unterstützen versprechen.
+
+ Darf ich es aber wagen, Ew. Hochwohlgebornen vorher noch eine gehorsamste Bitte zu thun. Dieselben
+ wissen, daß die eigentliche Absicht meiner Reise nach Moskau war, unter Dero Rath und Leitung die
+ Geschichte des Vaterlandes (wofür ich Rußland halte) studiren zu können. Ich halte sie für ein
+ unentbehrliches Stück von Erziehung, finde mich also noch nicht tüchtig nach meiner besten Ueberzeugung
+ mich in ein Russisches Haus zu begeben, ehe ich wenigstens einige sichere Fortschritte in derselben
+ gemacht, von denen ich hernach durch eigenes Studieren weiter kommen kann.
+
+ Sollte mein Aufenthalt in Dero Hause oder auch meine Führung in demselbigen Ew. Hochwohlgebornen oder
+ Dero verehrungswirdigen Gemahlinn einige Beschwerde verursachen oder zu andern Unannehmlichkeiten und
+ Mißvergnügen Gelegenheit geben: so bitte mir’s als ein Zeichen Dero Gewogenheit und Menschenliebe aus,
+ mir dieses bekannt zu machen, da ich dann keinen Augenblick säumen will, Ihnen die Ursache Ihres Mißvergnügens
+ aus dem Gesichte zu bringen.
+
+ Wollen Ew. Hochwohlgebornen aber noch ferner der Schuldherr meiner Erkenntlichkeit bleiben, für die ich freylich
+ jetzt nur mit Worten Bürgschaft leisten kann, und mir wenigstens nur soviel Aufschub gönnen, daß ich nach
+ Dero unschätzbaren Tabellen und andern gedruckten und ungedruckten Schriften die Russische Geschichte bis auf
+ die neuern Zeiten mir einprägen kann, so werden Dieselben dadurch außer dem Dank meiner Eltern und aufrichtigen
+ Freunde vielleicht auch noch den Beyfall erhabener edelmüthiger Gönner sich zu eigen machen und mich lebenslang
+ bereit finden mich zu beweisen als Hochwohlgeborner Herr Staatsrath
+
+ Geneigter Gönner
+ Ew. Hochwohlgebornen
+ gehorsamster Diener
+ JMR Lenz.
+ M d. 30 8br. 1781.
+
+ Ich thue diese Bitte auch an Ew. Hochwohlgebornen Frau Gemahlinn und schmeichle mir, daß Dero Herr Sohn mir seine
+ Fürsprache bei Ihnen beiderseits gleichfalls gönnen werde; da ich bisher schon von so vielen Proben Dero allseitiger
+ Güte beschämt worden bin. Sollte ich im Stande seyn, Ew. Hochwohlgebornen oder Dero Herrn Sohn in der Zwischenzeit
+ meines Aufenthaltes zu etwas brauchbar zu werden; so werden Ew. Hochwohlgebornen mich glücklich machen, wenn Sie mich
+ davon benachrichtigen.
+
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index 2740142..036f8e8 100644
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@@ -4963,6 +4963,20 @@
+
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+
+ Moskau, 30. Oktober 1781
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+
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index 1128907..836e3bf 100644
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@@ -259,6 +259,9 @@
+
+
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index 03534eb..10a0f38 100644
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+++ b/data/xml/traditions.xml
@@ -2266,6 +2266,12 @@
Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 40
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+ Archiv für Literaturgeschichte 5 (1876), S. 601f.
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