mirror of
				https://github.com/Theodor-Springmann-Stiftung/lenz-briefe.git
				synced 2025-10-31 01:35:30 +00:00 
			
		
		
		
	Einpflegung von Brief 101.
This commit is contained in:
		| @@ -4358,6 +4358,31 @@ | ||||
| 			Logis Inspecteur des églises<line type="break"/>  | ||||
| 			françoises de la Hesse<line type="break"/> | ||||
| 			á Cassel.</aq></letterText> | ||||
| 		 | ||||
| 		<letterText letter="101"><line tab="1"/>Lieber Bruder! ich bin in grausamer Beklemmung. Es ist die Frage ob ich v lieben darf. Sie ist diesen  | ||||
| 			Morgen so mächtig in meinem Herzen worden daß sie mir das innere Leben meines Geistes  | ||||
| 			anzugreiffen drohte. Ich fragte mich ist es nicht Eitelkeit, Eigennutz oder noch was schlimmers was in deinem  | ||||
| 			Herzen dies unheilige Feuer angezündet hat – warum willst Du der ganzen Welt und allem was darinn auf Liebe  | ||||
| 			Anspruch macht Unrecht thun. Die innenwendige Moralische Schraubenbewegung ward aufs höchste getrieben –  | ||||
| 			ich lag auf der Folter. Gott der Gedanke in dem ich eben Trost meines Lebens fand – dieser einzige Gedanke  | ||||
| 			Sünde. Etwas für sie zu thun – Du weißt daß dies noch das einzige war das mich an dies Leben band. Denn für  | ||||
| 			andre glaub ich auch nach dem Tode wirken zu können. <line type="empty"/> | ||||
| 			 | ||||
| 			<line tab="1"/>Ich bin wieder hergestellt. Die Ungewißheit konnte nicht dauern und gottlob der unsre Seelen so  | ||||
| 			eingerichtet hat. Einem Leiden von der Art wenn es anhielt wär auf der Welt nichts zu vergleichen  | ||||
| 			und endliche Kräfte zu schwach dafür <page index="2"/> Ich bin nicht gehalten etwas zu lieben, das nicht einen  | ||||
| 			mir fühlbaren Werth hat. Und das was ich bis auf den Grad meiner Geliebten lieben darf muß einen Werth  | ||||
| 			haben, der sich auf mich bezieht. Sonst müst ich die ganze Welt heurathen. Ich bin also fest entschlossen  | ||||
| 			meine heilige Grille sie mit keinem Geschöpf auszutauschen in den Sarg mitzunehmen – sag mir drüber  | ||||
| 			was Du willst. Denn ihren Werth kann und wird sie hoffe ich nicht verlieren u. wohl mir wenn sie mich  | ||||
| 			nie liebt als nach Beziehung des Meinigen auf sie. <line type="empty"/> | ||||
| 			 | ||||
| 			L <line type="empty"/> | ||||
| 			 | ||||
| 			<line tab="1"/>Was ihr Werth in Beziehung auf mich ist? – Alles. Ich behalte keinen Werth übrig wenn ich den ihrigen  | ||||
| 			zu lieben aufhöre. Meine Existenz ist vergeblich. Ich handelte für sie – sie allein ist und kann  | ||||
| 			zuverlässige Richterin meiner Handlungen seyn und wer mein Verhältniß zu ihr versteht. Ob sie es  | ||||
| 			seyn wird ist die Frage nicht.</letterText> | ||||
|  | ||||
| 	</document> | ||||
| </opus> | ||||
|   | ||||
| @@ -1515,6 +1515,20 @@ | ||||
| 			<isDraft value="false" /><!-- Teile des Briefs sind auf französisch geschrieben. --> | ||||
| 		</letterDesc> | ||||
| 		 | ||||
| 		<letterDesc letter="101"> | ||||
| 			<date value="Straßburg, Wahrscheinlich Januar 1776" /> | ||||
| 			<sort value="1776-01-16" /> | ||||
| 			<location ref="7" /> | ||||
| 			<senders> | ||||
| 				<sender ref="1" /> | ||||
| 			</senders> | ||||
| 			<receivers> | ||||
| 				<receiver ref="11" /> | ||||
| 			</receivers> | ||||
| 			<hasOriginal value="true" /> | ||||
| 			<isProofread value="true" /> | ||||
| 			<isDraft value="false" /> | ||||
| 		</letterDesc> | ||||
| 		 | ||||
| 		 | ||||
| 	</descriptions> | ||||
|   | ||||
| @@ -625,6 +625,11 @@ | ||||
| 			</app> | ||||
| 		</letterTradition> | ||||
| 		 | ||||
| 		<letterTradition letter="101"> | ||||
| 			<app ref="4"> | ||||
| 				Tallinn, Eesti Ajaloomuuseum, Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 17, Bl. 85 | ||||
| 			</app> | ||||
| 		</letterTradition> | ||||
| 		 | ||||
| 		 | ||||
| 	</traditions> | ||||
|   | ||||
		Reference in New Issue
	
	Block a user
	 GregorMichalski
					GregorMichalski