Einpflegung von Brief 101.

This commit is contained in:
GregorMichalski
2024-11-17 20:15:09 +01:00
parent a432388214
commit 998a03f648
3 changed files with 44 additions and 0 deletions

View File

@@ -4358,6 +4358,31 @@
Logis Inspecteur des églises<line type="break"/>
françoises de la Hesse<line type="break"/>
á Cassel.</aq></letterText>
<letterText letter="101"><line tab="1"/>Lieber Bruder! ich bin in grausamer Beklemmung. Es ist die Frage ob ich v lieben darf. Sie ist diesen
Morgen so mächtig in meinem Herzen worden daß sie mir das innere Leben meines Geistes
anzugreiffen drohte. Ich fragte mich ist es nicht Eitelkeit, Eigennutz oder noch was schlimmers was in deinem
Herzen dies unheilige Feuer angezündet hat warum willst Du der ganzen Welt und allem was darinn auf Liebe
Anspruch macht Unrecht thun. Die innenwendige Moralische Schraubenbewegung ward aufs höchste getrieben
ich lag auf der Folter. Gott der Gedanke in dem ich eben Trost meines Lebens fand dieser einzige Gedanke
Sünde. Etwas für sie zu thun Du weißt daß dies noch das einzige war das mich an dies Leben band. Denn für
andre glaub ich auch nach dem Tode wirken zu können. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich bin wieder hergestellt. Die Ungewißheit konnte nicht dauern und gottlob der unsre Seelen so
eingerichtet hat. Einem Leiden von der Art wenn es anhielt wär auf der Welt nichts zu vergleichen
und endliche Kräfte zu schwach dafür <page index="2"/> Ich bin nicht gehalten etwas zu lieben, das nicht einen
mir fühlbaren Werth hat. Und das was ich bis auf den Grad meiner Geliebten lieben darf muß einen Werth
haben, der sich auf mich bezieht. Sonst müst ich die ganze Welt heurathen. Ich bin also fest entschlossen
meine heilige Grille sie mit keinem Geschöpf auszutauschen in den Sarg mitzunehmen sag mir drüber
was Du willst. Denn ihren Werth kann und wird sie hoffe ich nicht verlieren u. wohl mir wenn sie mich
nie liebt als nach Beziehung des Meinigen auf sie. <line type="empty"/>
L <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Was ihr Werth in Beziehung auf mich ist? Alles. Ich behalte keinen Werth übrig wenn ich den ihrigen
zu lieben aufhöre. Meine Existenz ist vergeblich. Ich handelte für sie sie allein ist und kann
zuverlässige Richterin meiner Handlungen seyn und wer mein Verhältniß zu ihr versteht. Ob sie es
seyn wird ist die Frage nicht.</letterText>
</document>
</opus>

View File

@@ -1515,6 +1515,20 @@
<isDraft value="false" /><!-- Teile des Briefs sind auf französisch geschrieben. -->
</letterDesc>
<letterDesc letter="101">
<date value="Straßburg, Wahrscheinlich Januar 1776" />
<sort value="1776-01-16" />
<location ref="7" />
<senders>
<sender ref="1" />
</senders>
<receivers>
<receiver ref="11" />
</receivers>
<hasOriginal value="true" />
<isProofread value="true" />
<isDraft value="false" />
</letterDesc>
</descriptions>

View File

@@ -625,6 +625,11 @@
</app>
</letterTradition>
<letterTradition letter="101">
<app ref="4">
Tallinn, Eesti Ajaloomuuseum, Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 17, Bl. 85
</app>
</letterTradition>
</traditions>