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Einpflegung von Brief 222.
This commit is contained in:
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<align pos="center">Z. 24 Julius 76.</align></letterText>
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<letterText letter="222"><line tab="1"/>Liebster! Hier nur ein paar Worte mit dem Brief der vermuthlich Deines lieben Papas. Die O. ist
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wieder vom Lande zurück, hat die Claudine gelesen und an Deinen Goethe geschrieben, also darüber
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nichts mehr. Aufm Lande wann <aq>Mslle Kg</aq> was lesen wollte, so wollte die O. immer sprachen und so
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kamen sie in der Lecture des Mekrurs u Herders nicht weit. Außer de<del>m</del><insertion pos="top">n</insertion> angezeigten Capitels
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die sie durchlaßen. Nu weiter! Beym zurück kommen gieng auch die von Mömpelgart hier durch nach
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P. und nahm auf ein Stück wegs die v. O. mit die vermuthlich gestern zurück kam. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Die Amerikaner treiben ihr Sach gut, sollen verwichen 4 <note>Donnerstag</note> Deputirte derselben am
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Spanischen Hof gewesen seyn die <del>ihr</del> ein Kriegsschif wieder zurückführte. Schreibst Du mir wieder,
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so sey doch so gut u antwort mir auf die Frage von Claudine ob Musik dazu da sey u. was die
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Composition von Schönfeld über die beyden Alten mache und wo diese gedruckt werden oder worden sind. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Da ist auch eine Abschrift von den Versen die ich Esel lezt vergaß Dir zu schicken. (Apropos weistu
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daß Pfenninger droben beym Hofrath ist? Nicht einen <aq>Sous</aq> hab ich itzt Geld im Sack sonst gieng ich
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den Augenblick einen Gaul zu leihen um hinzutrotten.) <line type="empty"/>
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<line tab="5"/>Ach du um die die Blumen sich
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<line tab="5"/>Verliebt aus ihren Knopsen drängen
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<line tab="5"/>Und mit der frohen Luft um dich
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<line tab="5"/>Entzückt auch ihren Weyhrauch mengen,
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<line tab="5"/>Um die jezt Flur und Garten lacht
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<line tab="5"/>Weil sie dein Auge blühen macht. <line type="empty"/>
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<line tab="5"/>Ach könnt ich jezt ein Vogel seyn
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<line tab="5"/>Und im verschwiegnen Buch es wagen
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<line tab="5"/>Dir meines Herzens hohe Pein
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<line tab="5"/>Die ohne Beyspiel ist zu klagen.
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<line tab="5"/>Empfändest du die Möglichkeit
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<line tab="5"/>Von dieser Qualen Trunkenheit <line type="empty"/>
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<line tab="5"/>Vielleicht daß jener Busen sich
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<line tab="5"/>Zu einem milden Seufzer hübe,
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<line tab="5"/>Der mich bezahlte daß ich dich
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<line tab="5"/>Noch sterbend über alles liebe. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Zimmermann ist nicht hier sondern zu Zürich bey Lavater. Eisenberg wird Dir dieß geben wann er noch hier
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ist wo nicht so geht’s (statt morgen mit Ihm) heute noch mit der Post ab. Leb tausendmal u nimm die Freude
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und die Ruhe und den Himmel den der ewige beste Freudengeber in jedes Herz schenken will das Ihm sich öffnet,
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o mein Lenz könnt ich nur etwas von der Ruh geben die ich habe! Dich grüßt die deutsche G. es geht alels gut,
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treflich. Wagner ist auch hier <aq>Adieu</aq> Dein Röderer. <line type="empty"/>
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<aq>Strasb. Kalend. Julii 1776.</aq></letterText>
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="222">
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<date value="Straßburg, Juli 1776" />
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<sort value="1776-07-25" />
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<letterTradition letter="222">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 45
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