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Einpflegung von Brief 170.
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An Lenz oder Göthe<line type="break"/>
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Weymar.</letterText>
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<letterText letter="170"><line tab="1"/>Hier, liebster Lenz, hast Du einige Flicke in den Merkur. Verrathe mich nicht oder entschuldige mich
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wenigstens bei Wieland, daß ich an Ihn nicht schreibe, u. wähle vorsichtig aus – Eins oder Keins. Ich
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will keinen neuen Hundelärm haben u. Euer Merkur soll ihn nicht durch mich haben. Also wählt vorsichtig
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– so immer ein Flick zum Einschieben – bald schick’ ich was Anders. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Dein Brief lieber Lenz u. Dein <del>P</del> <aq>Epilogus galeatus</aq> zur Urkunde hat mich u. Dich noch näher gebunden.
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Du bist der Erste Mensch, für den ich schreibe, und kannst Du herrlich durchblicken, entschuldigen,
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überblicken, rathen. Schicke mir doch das Stück, oder mach’ aus, daß der Merk. von diesem Jahr an
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mich geschickt wird ich will auch unter den Abonnenten <insertion pos="top">seyn</insertion> – und Du arbeite fleißig dazu,
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lieber Junge. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Mit dem Zögern in Weimar gehts doch entsetzlich. Ich sitz hier <insertion pos="top">freilich</insertion> nicht auf St. Lorenz
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Kohlen, u. doch unsanft, denn das Geträtsch ist überall hier herum und ich sitze. Trage Du doch
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bei, daß das Ding so oder so ausgeht, nur daß was gethan wird. Soll ich predigen, wohlan – <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Und nun noch Eins, lieber Lenz. Da das Glück nicht wollte, daß ich Dich in Weimar vielleicht finde,
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so beschwör ich Dich, <dul>komm zu mir</dul>!!! wenn Du von dort zeuchst. Ich will Dir die Reis’ ersetzen. Ich
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wollt gern zu Dir halbenwegs kommen, aber dann sieht Dich nicht mein Weib, u. sie will Dich so gerne
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sehn u. was ist im Wirthshaus? Komm her, ich bitt u. flehe Dich, wenn Du nicht so lang in Weimar bleibst,
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bis wir erscheinen. Oder bleib immer da, da wir dann herrlich singen wollen Hallelujah. <line type="empty"/>
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Nochmals gesagt, daß ich die Fabeln Dir vertraue. Leb wohl, lieber Lenz bester Junge. Grüß Göthen.</letterText>
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