Einpflegung vom französischen Brief 252 und Übersetzung.

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<note>Adresse</note><line type="break"/>
<ul>an Lenzn.</ul></letterText>
<letterText letter="252"><!-- französischer Brief --></letterText>
<letterText letter="252"><aq><line tab="1"/>Oserois je enfin Madame accompagner lincluse du Sieur Wieland de quelques lignes
seulement pour vous temoigner lexcès de joie et de satisfaction que jai du ressentir
en Vous voyant assez de confiance en moi de me faire le porteur de la lettre que Vous
aviez la bonté de lui envoyer. Jamais je ne vis un homme etonné comme il le fut de ce
que Vous aviez <del>voulu</del> faire tant de cas dun rien come il sexprimoit et il vous prie
dagreer la continuation de ce petit poëme que votre approbation <insertion pos="left">que reellement sa modestie
la jusquici empeché den sentir tout le prix</insertion> lui rend dautant plus cher a lui même. En
vain jai <del><nr> </nr></del> lassurer que jetois <insertion pos="top">en cela parfaitement</insertion> de Votre avis et que je le prenois
tout de bon pour son chef doeuvre, il sobstina <del>dautant</del> plus <insertion pos="top">toujours</insertion> que ce netait
quindulgence de votre part qui <del><nr> </nr></del> Vous en fit juger si <del><nr> </nr></del> preferablement. Je pense que
le meilleur moyen de le tirer de son aimable erreur sera de vouloir bien me permettre que je
continuasse de Vous envoyer tous les suites du Mercure; <del>en même temps</del> <insertion pos="left">et quoiqu</insertion> il mait
defendu de Vous <insertion pos="top">dire</insertion> quils viennent de lui <insertion pos="top">afin que Vous ne</insertion> les critiquiez <insertion pos="left">plus</insertion> trop
favorablement, <insertion pos="left">je ne saurois Vous le</insertion> deguiser, mais je Vous supplie en meme tems au grace <insertion pos="left">de
vouloir bien</insertion> minstruire <insertion pos="top">par complaisance</insertion> avec le <del><nr> </nr></del> moins de <del><nr> </nr></del> <insertion pos="top">circonspection</insertion> possible
<del>sans la moindre circonspection</del> <insertion pos="top">et sans aucun</insertion> egard pour lui vous fiant tout a ma discretion,
de <insertion pos="top">tout</insertion> ce que peut-etre Vous pourriez trouver a desirer en quelques endroits de son poëme, je
ne manquerai pas de lui donner la dessus des avis dont il profitera. Pardonnez Madame cet
enthousiasme pour mon ami et pour cet art <del><nr> </nr></del> <insertion pos="top">ou</insertion> de jour en jour il fait de nouveaux progres,
quoique on auroit cru quil en avoit deja atteint le sommet <insertion pos="top">plus haut degré</insertion> de perfection.
Plut a Dieu que dans le siecle ou nous sommes Vous ne voudriez pas etre inexorable daccorder a
lEnthousiaste le plus desinteressé et le plus circonspect le bonheur de Vous admirer autant dans
Vos lettres quil a fait jusquici dans une Silhouette quoique mal copiée cependant suffisante a
rapeller a son imagination les momens adorables ou il a joui du bonheur de Vous voir et de Vous
entendre Mr. Lav. ma depuis ce tems envoyé une autre de sa physiognomie, dont je ne suis pas non
plus satisfait. Et quel artiste pourroit rendre ces traits qui a la verité ne sont que pour la
pensée. Jose esperer que Vous ne voudriez pas Vous facher de la delicatesse de mon ami W. que je
viens de trahir en le decouvrant, ayez la grace de ne pas me rendre la pareille et dagreer ce que
je viens proposer de sa part desus</aq></letterText>
<letterText letter="253"><line tab="1"/>Wenn Ihr nichts Beßers habt, und einmal Euer üppiges Fleisch kreuzigen wollt, liebes Brüderlein, so
kömmt heute auf den Mittag und eßt eine Suppe mit mir. Vielleicht kömmt Göthe auch.</letterText>

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<app ref="4">
Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 4; Entwurf
</app>
<app ref="11">
<line tab="1"/>Ich wage es schließlich, Madame, der Beilage von Herrn Wieland nur einige Zeilen
hinzuzufügen, um Ihnen das Übermaß an Freude zu bezeugen, das ich empfand, als
ich sah, dass Sie genug Vertrauen in mich haben, um mich zum Überbringer des
Briefs zu machen, den Sie ihm gütigerweise geschickt hatten. Ich habe nie einen
so erstaunten Mann wie ihn gesehen, er war erstaunt darüber, dass Sie so viel Wert
auf etwas so Nichtiges legen, wie er sich ausdrückte, und er bittet Sie, die Fortsetzung
des kleinen Gedichtes anzunehmen, dass Ihr Zuspruch ihm umso teurer macht, da seine
Bescheidenheit ihn in der Tat daran gehindert hat, dessen ganzen Wert zu empfinden.
Ich habe vergeblich versucht, ihm zu versichern, dass ich darin völlig Ihrer Meinung
war und ich es ernstlich für sein Meisterwerk hielte, er beharrte immer darauf, dass
es nur Nachsicht Ihrerseits wäre, die Sie so günstig darüber urteilen ließ. Ich denke,
das beste Mittel, ihn aus seinem liebenswerten Irrtum zu befreien, wird es sein, mir zu
gestatten, dass ich Ihnen weiter alle Fortsetzungen des Merkur schicke; und obgleich er
mir, um zu verhindern, dass Sie diese allzu günstig beurteilen, untersagt hat, Ihnen zu
mitzuteilen, dass sie von ihm kommen, vermag ich nicht zu verhehlen, dass ich Sie gleichzeitig
inständig um die Gnade bitte, mir gefälligerweise mit so wenig Zurückhaltung wie möglich und
ohne Rücksicht auf ihn und ganz im Vertrauen auf meine Diskretion alles mitzuteilen, was Sie
möglicherweise an einigen Stellen seines Gedichts vermissen könnten, ich würde es nicht
versäumen, ihm meine Ansichten zu unterbreiten, was ihm nutzen wird. Verzeihen Sie, Madame,
diese Begeisterung für meinen Freund und für diese Kunst, in der er Tag für Tag neue Fortschritte
macht, obwohl man glauben könnte, er habe bereits den Gipfel, den höchsten Grad an Vollkommenheit
erreicht. Gebe Gott, dass Sie in unserem Jahrhundert nicht so unbarmherzig sein werden, dem
eigennützigsten und vorsichtigsten Enthusiasten das Glück zu verweigern, Sie in Ihren Briefen
ebenso zu bewundern, wie er es bis jetzt in einer Silhouette getan hat, die zwar schlecht gestochen
ist, aber doch ausreicht, um seiner Einbildungskraft die reizenden Momente in Erinnerung zu rufen,
in denen er das Glück genossen hat, Sie zu sehen und zu hören. Herr Lav. hat mir in der Zwischenzeit
eine weitere aus seiner Physiognomik geschickt, mit der ich ebenso wenig zufrieden bin. Welcher Künstler
könnte diese Züge wiedergeben, die in Wahrheit nur für das Denken sind. Ich wage zu hoffen, dass Sie
sich nicht über das Zartgefühl meines Freundes W. ärgern, den ich eben durch Enthüllung verraten habe,
seien Sie so gütig, es mir nicht mit Gleichem zu vergelten und billigen Sie, was ich oben im Hinblick
auf ihn gerade vorgeschlagen habe </app>
</letterTradition>
<letterTradition letter="253">