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200-205
This commit is contained in:
@@ -3218,50 +3218,37 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<page index="4"/><line type="empty" />
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="links, vertikal"><pe>grüß Klinger vielmalen</pe>
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<line tab="1"/>Wenn ein Vorhängeschloß vor meinen Coffre hättest wegen der Papiere wäre mirs sehr lieb. Dies schließt nicht ich habe den Schlüssel verloren
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</sidenote><line type="empty" />
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</sidenote>
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<line type="break"/><address>Herrn
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<line type="break"/>Geh. Leg. Rath
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<line type="break"/>Goethe</address>
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<sidenote pos="top" page="4" annotation="oberhalb der Adresse">Bleistift heute stark verwischt, zitiert nach FSt II, S. 5: <pe>Vor allen Dingen bitte Wieland die […] sobald er sie missen</pe></sidenote>
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<sidenote pos="top" page="4" annotation="oberhalb der Adresse, Bleistift heute stark verwischt, zitiert nach FSt II, S. 5">: <pe>Vor allen Dingen bitte Wieland die […] sobald er sie missen</pe></sidenote>
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<sidenote pos="right" page="4" annotation="rechts, um 90 Grad zur Adresse gedreht">Bitte mir alles aufs bäldeste zu schicken <line type="break" />Um die Wäsche bitte aufs eheste</sidenote>
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</letterText>
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<letterText letter="200">ich geh aufs Land, weil ich bey Euch nichts thun kann
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</letterText>
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<letterText letter="201">
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<letterText letter="201"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>Noch ein Wörtl, guter Liebster! Nach dem Empfang Deines Briefs, den ich heut über Tisch bekam. An Aktuarius hab ich den eingeschloßnen abgeben, der Dich grüßt, Dir dankt und bittet <del>dem</del> Hrn <aq>Dr Goethe</aq> in seinem Namen zum Platz oder Ehrenstelle zu gratulieren, das mich dann auch im Herzen freut; werde bald mein Bester sein Kollege oder des etwas. Ihr seid doch Zwilling. Aktuar fragt auch ob der Hr Leg Rath zu Weimar in <ul>der</ul> Qualität fixen Aufenthalt habe?
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<line tab="1"/>Man wollte hier von <insertion pos="top">dortigen</insertion> Mißhelligkeiten etc. das und jenes wißen, Gottlob, daß es entweder nie wahr war oder wenigstens nicht mehr wahr ist, auch sollte durchaus Herder nicht hinkommen, auch Gott lob daß es doch geschieht, ich will für ihre glückliche Niederkunft Sonntag bitten. Um den Mann mögt ich eine kleine Weile einmal herum zappeln. Kannstu mir der Urkunde 4t. Teil hermachen? Her mit! <aq>portos</aq> hin, <aq>portos</aq> her, ich erhäng mich nicht drum, nur unter Rausch Adresse <fn index="5"><anchor>#</anchor></fn>
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal"> <fn index="5"><anchor>#</anchor></fn> zu Kehl</sidenote>ich mag den andern Hrn. nicht gern Obligation haben, da ich sie nie sprechen kann.; Her mit der Urkunde 4t. Teil, lieber Lenz! her mit! ich bitt Dich, ich flehe – u. Du kennst das infame Zögern unserer Buchhändler. –
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<line tab="1"/>Für Lindau will ich auch beten aber nicht für die Britten, ich kann nicht glauben, daß sie recht haben und einem andern das nehmen wollen worüber mir’s so wohl ist daß ichs auch habe! – nun ich bin nicht Politiker aber Gott erhalte und segne Lindau und geb Sieg den Gerechten!
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<line tab="1"/>Mit der Iris will ich alles machen, brauchst zu Weimar das <aq>Billett</aq> <fn index="5"><anchor>#</anchor></fn>
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal"> <fn index="5"><anchor>#</anchor></fn> vom Treitel nicht zu besorgen, aber ich konnt und wollt noch nicht zu ihm gehn, weil ich ihm sonst noch schuldig bin, mit nächstem aber.</sidenote>
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<line tab="1"/>Weder mein Vorname noch Nachnam soll vor die Rede, wann’s sein muß Johan Gottfried, ich sehe aber nicht, ich bitt Dich mit Wahrheit nicht heuchlerisch seyn wollender Bescheidenheit, ich kanns nicht ausstehen, laß mir’s bleiben, aber daß Du das Ding ins Museum introduziret ist mir sehr angenehm, u. dafür dank ich Dir herz-
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<page index="2"/>lich – aus wichtigen Gründen laß meinen Namen weg, die ich Dir mit Feder und Papier nicht sagen kann <aq>etc. etc.</aq>
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<line tab="1"/>Deine Briefe versiegle ich sobald ich verreisen werde, trau mir indessen oder glaube meiner Occupation daß ich keine Zeile davon lesen werde.
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<line tab="1"/><aq>Spener</aq> ist verreist, <aq>Sano</aq> wirds nächsten <note>Symbol für Sonntag</note>. Hr v Kleist grüßt Dich wieder. Alle grüßen Dich wieder, auch die deutsche Gesellschaft. Lobstein hab ich noch nicht gesehn, der arme Schelm muß von der Minna viel leiden!
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<line tab="1"/><aq>Spener</aq> ist verreist, <aq>Sano</aq> wirds nächsten [Symbol für Sonntag]. Hr v Kleist grüßt Dich wieder. Alle grüßen Dich wieder, auch die deutsche Gesellschaft. Lobstein hab ich noch nicht gesehn, der arme Schelm muß von der Minna viel leiden!
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<line tab="1"/><aq>Actuar:</aq> sagt er hab 2 Exemplar zu Frankfurt gelassen daß Du und Goethe (ich kann so geschwinder schreiben den Namen flugs weg, ist er doch mehr werth als Titulatur) sie nach Weim: bekommen sollten. Der <aq>Act:</aq> versteht nicht was das heißt: „Grüßen <insertion pos="top">Sie</insertion> Jgfr. Lauth <ul>auf Wiedersehen“</ul> er meynt Du kommst wieder.
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<line tab="1"/>Was soll ich Dir nun noch her waschen, weiß nichts von Neuigkeiten, denke! – Kaufmann ist hier, der ist ein treflicher Mensch ist jetzt zu Emmedingen, schreibt mir daß Pfenninger dort ist, wann ich – ich muß die Woche noch ‘nauf trotten. Sonnabend hier, Sonntag dort und Montag wieder hierher, das soll eine Erscheinung seyn von – mir?
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<line tab="1"/>Dem Kaufmann hab ich ein paar Portraits zur Physiognomik, die er doppelt hatte aus seinem <aq>portefeuille</aq> gemaußt, hab auch Goethe bekommen weist den den ich wieder geben mußte für die zu Säsenheim, solltest sehn wie ich drüber stolziere und froh bin, er hengt in goldnem Rahm unter Luther.
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<line tab="1"/>Die O …. ch lieber Bruder! ist wieder zurück, geht mit der Kg – <note>Symbol für Donnerstag</note> nach Quagenheim und nach Schweighausen ins Oberland, wo ihrs Vaters Güter sind, kommt dann den ganzen
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<page index="3"/>Sommer nicht mehr zurück. Sag mir doch ob Du sie nach meinem Ietztern ungeschnitzelten Profil erkannt und gleich gefunden hast, wo nicht, so bekomm ich wann’s meine Finanzen gestatten einen Stuhl wie sie zu Zürich haben (den ich hier schon für jemand anders nach einem kleinen Muster machen ließ) und dann solls nicht fehlen, sie muß noch einmal sitzen. Jgfr Kg thuts uns.
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<line tab="1"/>kommende Michaelis reiß ich nach Göttingen, wenigstens reiß ich, das ist ausgemacht, seh Dich vielleicht – dann Liebster hastu (siehstu ich bitte Dich aufn Knieen) heitere Miene, bist alsdann Lenz und ein etablierter Mann und Adieu! Glaubstu daß ich Dich liebe?
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<line type="break" />Dein Röderer.
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<line type="break"/>Nun noch ein paar Blicke in den <aq>Courier du bas Rhin</aq>, find ich was so kriegsts.
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<line tab="1"/><aq>Paris 9 17 Juin. On travaille en France a 15 Vaisseaux de Lign. & 11 fregates. precaution pour Ia tournure que pourra prendre Ia guerre de I’Amerique. On va rifondre les ordonnances anciennes de Ia marine pour etablir une nouvelle discipline.</aq>
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<line tab="1"/><aq>Paris 9 17 Juin. On travaille en France a 15 Vaisseaux de Lign. & 11 fregates. precaution pour la tournure que pourra prendre la guerre de l’Amerique. On va rifondre les ordonnances anciennes de la marine pour etablir une nouvelle discipline.</aq>
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<line type="break"/>Hast dann nichts so zu lesen? ists nöthig daß ich so ausschreibe? <aq>Courrier du b. Rh.</aq> kommt mein ich zu Mainz heraus.
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<line tab="1"/><aq>De Landres du 14 Juin. Du coté des Royalistes. 2 Vaisseaux de Ligne. 8 de 50 canons, 3 de 44 Fregates 7 de 32 can. 11 de 28. 4 de 24 can. 5 de 20. corvettes 3 de 18 can. 3 de 16. 4 de 12. 3 de 10. 2 de 8. Chaloupes armes 27. un brulot et une bombarde. total des batiments 82, Matelots100578. soldals de marine 2112.
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@@ -3270,66 +3257,52 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D
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<line tab="1"/>Etrang: 12 000 de Hesse. 668 du Pr. hered. de Hesse. 4 300 Brunswich. 600 du Pr. Waldeck. tot. 17 s68. tot. general = 48 268. Ajoute encore 9 Compagnies d’Artillerie a 75 homm. & 2000 homm. de marine. de sorte 51–52000 homm. Masse enorme qui ne peut manquer d’ecraser
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<page index="4"/>ou l’Amerique ou l’Angleterre; (ah qu’il me faul copier!) mais dont le Contrecoup retombera toujours sur cette derniere.</aq>
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<line tab="1"/>Der Portug: Hof scheint von Engell. zum Zwist mit Span: aufgehutscht zu werden damit dieses nicht so leicht die Colonien begünstige bald bald muß es sich entscheiden u. Engelland kann doch Port. nicht unterstützen, und Spanien ist reich etc. u. hätte gern was ihm lieb ist Minorka Gibraltar etc.
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<line tab="1"/>Sonst fand ich nichts, Leb wohl Bruder, schick mir wann’s seyn kann die Urkunde, Du bist liebender als ich, aber Du kannst mich kaum lieben wie ich Dich; liebe mich nicht mein David mein Bruder Du heiliges Kind Gottes liebe mich nicht aber sey ruhig, fasse Dich, sey stark, laß Dich die Rechte Deines und meines Gottes leiten, halten, stärken, sei stark so, wann Du schwach bist
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<line type="break" />Dein Röderer.
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<line type="break" /><align pos="right">Dein Röderer.</align>
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</letterText>
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<letterText letter="202">Hannover. Den 2ten Jul. 76.
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<letterText letter="202"><page index="1"/><align pos="right">Hannover. Den 2ten Jul. 76.</align>
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<line tab="1"/>In der Zerstreuung, worin ich lezt schrieb, hatt ich vergeßen, Ihnen, m.l. L. das Verlangte zu schicken, das längst fertig war, aber unter Papieren auf meinem Tische vergraben lag. Hier ist es, und zugleich den Brief von Helwing, den ich mit den vorigen mir zurück, oder zu vernichten bitte. Daß Sie sich merken lassen, von wem Sie die Designation haben, versteht sich von selbst. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen für das übersandte Stück von Herrn Röderer gedankt habe, sonst thu ichs noch. Von Schloßern hab ich Briefe, aber kein Wort von Ihren Engländern. Ich schreibe dieß wieder unter Arbeiten und in Erwartung der Englischen Post, die – aber da ist sie. Nun geschlossen! Leben Sie wohl, und behalten mich lieb
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<line type="break" /><align pos="center">Boie.</align>
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</letterText>
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<letterText letter="203">
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<letterText letter="203"><page index="1"/>
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<line tab="1"/>ich muß euch zu eurem Trost sagen, bester Einsiedel! daß Melanide eine Erzehlung vom <aq>Armand</aq> ist, die auf sie vermutlich soviel Eindruck gemacht haben muß, daß sie sich den Karakter ganz zu eigen gemacht und folglich auch den ganzen Roman selbst hat spielen wollen. Adieu.
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<line type="break" />L.
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<line type="break" /><align pos="right">L.</align>
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<sidenote page="2" annotation="vertikal mit dunklerer Tinte"> <ink ref="2">Die Gleichen 2 mal abmalen eines für W.
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<line type="break"/><ul>Sonntag.</ul>
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<line type="break"/>Wielandias Jacobi schicken
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<line type="break"/>Montag zum Amtsschreiber</ink></sidenote>
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<line tab="1"/>Welche Geduld das ganze Ding abzuschreiben und wie lebhaft muß es auf ihre Imagination gewirkt haben! ich glaubte anfangs sie hätte nur die Form nachahmen wollen
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</letterText>
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<letterText letter="204"><aq>
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<letterText letter="204"><page index="1"/><aq>
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<line tab="1"/>Voila Madame! la suite du poëme de Mr. Wieland que je prens la liberté de Vous presenter moi même pour Vous epargner l’embarras de lui en dire quelque chose de joli par complaisance. Plut a dieu que Vous eussiez assez de confiance en moi de m’adresser ce que Vous pourriez encore trouver a dire sur la fin de ce poëme, je ne manquerois certainement pas d’en user avec la plus religieuse discretion.
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<line tab="1"/>Mon ami Goethe dans son nouvel emploi se trouve tellement surchargé d’occupations qu’il ne peut pas même profiter de la maniere gracieuse dont Vous vous etes ressouvenue de lui. Il vous en fait ses très humbles
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<page index="2"/>complimens en attendant qu’il soit d’humeur de Vous communiquer quelque nouvelle production de sa veine. J’ajoute ici la copie d’un portrait de l’aimable Turque dont le sort Vous a tant interessé dans Stella. Elle est enterrée a Erfort a coté de son epoux le Baron de Gleichen et de sa femme.
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<line tab="1"/>Je ne manquerois pas d’ajoindre ici ce que de litterature Allemande me paroitroit digne de Vos attentions mais malheuresement pour Messieurs
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<page index="3"/>les libraires de cette foire je n’en ai pu rien trouver. Aussi ce n’est que la lecture Angloise qui actuellement est en vogue a notre Cour. Reellement j’ai fait cette observation que cette langue donne beaucoup moins de peine aux dames a apprendre qu’on ne s’imagine, surtout a celles qui possedent l’Allemand et le François dont elle est un composé.
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<line tab="1"/>Mons. Lavater m’a envoyé le premier essay de Votre Silhouette gravée dont je suis mieux satisfait que de celle que Mlle Koenig a eu la bonté de m’envoyer. Cependant je vois qu’aucun artiste ne viendra pas a bout d’exprimer ces traits qui a la verité ne sont que pour la pensée.</aq>
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</letterText>
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<letterText letter="205"><aq>
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<letterText letter="205"><page index="1"/><aq>
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<line tab="1"/>Je ne sais que penser trop genereuse amie de la Silhouette que vous avez eu la grace de m’envoier par mon ami Roederer. Il serait trop de presomption de ma part d’ajouter foi a ce beau conte de Fées qu’il m’a fait ladessus, cependant je n’ose m’avouer la verité et me priver du plus beau songe que j’eusse eu de ma vie.
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<line tab="1"/>Permettez que je m’en tienne entièrement a votre bonté et qu’en le prolongeant autant qu’il me sera possible j’en profite pour vous faire une infinité de remercimens accompagnés des plus vives instances, parce que cette illusion fait tant de bien a mon imagination qu’elle fait honneur a votre cœur, de ne pas m’en detromper
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<sidenote pos="bottom right" page="1" annotation="rechts unten am Rand">tournez</sidenote>
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<page index="2"/>
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<line tab="1"/>Cependant permettez de vous dire, que cette copie que j’ai reçue de ladite silhouette destinée a Mr. Lavater, et apparemment tirée par vous même, n’a pas si bien reussie a Roeder, a qui je m’imagine vous avez donné la permission de la faire chez vous, que peut être le modèle n’a pu <insertion pos="left">manquer de</insertion> reuissir a vous. Il <insertion pos="top">en</insertion> a manqué tout a fait ce beau contour qui reellement est fait le desespoir de tous les peintres et graveurs, même du sieur Baley dont Lavater ne peut assez blamer le trop peu de precision, ce qui fait que la veritable expression des traits les plus signifians ne se fasse que deviner, et soit laissée plutôt a la pensée qu’exposée aux yeux
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<page index="3"/>
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<line tab="1"/>Daignez ma très respectable amie presenter les continuations ajointes du Mercure allemand a Madame de Oberkirch, c’est Monsieur Wieland, l’editeur et auteur du poëme Liebe um Liebe, qui se recommand par lá a ses bonnes graces et tache de lui marquer le profond estime que tout ce qu’il a entendu dire d’elle, surtout de son ami Goethe, lui ont inspiré. Il seroit on ne peut plus satisfait de l’approbation d’une aussi parfaite connoisseuse, dont la nouvelle qu’assurément il merite, seroit la plus douce recompense d’un des premiers hommes de notre siècle. Ayez la grace de m’en faire part et de m’honorer enfin de vos ordres, si quelque chose de brochures Allemandes qui n’auroient pas encore percés jusqu’a Strasbourg pouvoit meriter votre attention. Ce seroit là la première faveur d’un sort qui jusqu’ici n’a cherché qu’à m’opprimer.
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<line type="break"/><align pos="right">Lenz</align>
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<line type="break"/>
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<page index="4"/>
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<line type="break"/>
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<line tab="1"/>Faites a Madame de Oberkirch, si elle veut bien le permettre, et si heureusement pour moi elle se ressouvienne encore de mon nom, mes très humbles respects. Ce que je vous prie aussi de ne pas oublier chez Madame Votre mere et Mademoiselle votre soeur.
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<line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Encore une fois daignez me dire si quelque nouveau livre ou quelqu’autre nouveauté pouvait exciter la curiosité de Me: de Oberkirch Pour des nouvelles de Mlle. sa Cousine je n’en saurois actuellement lui donner excepté qu’elle soit allée avec Me: la Duchesse regnante a Belvedere sa maison de campagne; le Duc est a Illmenau; ou j’espere bientot le voir après avoir encore joui quelques semaines des douceurs de la solitude.</aq>
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</letterText>
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@@ -3092,7 +3092,7 @@
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</received>
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<hasOriginal value="true" />
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<isProofread value="true" />
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<isDraft value="false" />
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<isDraft value="true" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="205">
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@@ -1362,25 +1362,25 @@
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<letterTradition letter="201">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 50
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 50.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="202">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 10
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 10. Boie schickt Informationen über das Militär in Hannover mit.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="203">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 7o; Entwurf
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 70; Entwurf.
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</app>
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</letterTradition>
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<letterTradition letter="204">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 3
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 3. Entwurf.
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</app>
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<app ref="11">
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<line tab="1"/>Hier, Madame! ist nun die Fortsetzung des Gedichts von Herrn Wieland. Ich nehme
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@@ -1388,7 +1388,7 @@
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bringen, ihm aus Gefälligkeit etwas Nettes sagen zu müssen. Gott gebe, dass Sie genug
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Vertrauen zu mir haben, mir mitzuteilen, was Sie über das Ende dieses Gedichts zu
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sagen haben, ich würde sicherlich nur mit klösterlicher Diskretion davon Gebrauch
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machen. <line type="empty"/>
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machen.
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<line tab="1"/>Mein Freund Goethe wird bei seiner neuen Anstellung so sehr mit Beschäftigungen überladen,
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dass er sich nicht einmal die anmutige Art zunutze machen kann, mit der Sie sich an ihn
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@@ -1396,14 +1396,14 @@
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die rechte Stimmung, um Ihnen irgendein neues Erzeugnis aus seiner Feder zukommen zu lassen.
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Ich füge die Abschrift eines Porträts der liebenswerten Türkin bei, deren Schicksal in der
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Stella Sie so sehr interessiert hat. Sie liegt neben ihrem Gemahl, dem Graf von Gleichen,
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und seiner Frau in Erfurt begraben. <line type="empty"/>
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und seiner Frau in Erfurt begraben.
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<line tab="1"/>Ich würde hier gerne etwas aus der deutschen Literatur beifügen, das mir Ihrer Aufmerksamkeit
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würdig erschiene, aber zum Unglück der Herren Buchhändler dieser Messe habe ich nichts finden
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können. Auch ist an unserem Hof gerade nur englische Lektüre in Mode. Ich habe tatsächlich
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die Beobachtung gemacht, dass diese Sprache für die Damen weniger schwer zu erlernen ist,
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als man sich vorstellt, vor allem für diejenigen, die das Deutsche und das Französische
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beherrschen, woraus das Englische zusammengesetzt ist. <line type="empty"/>
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beherrschen, woraus das Englische zusammengesetzt ist.
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<line tab="1"/>Herr Lavater hat mir den ersten Versuch Ihres gestochenen Porträts geschickt, der mir besser
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gefällt als derjenige, den mir Fräulein König gütigerweise zugesendet hat. Ich sehe jedoch,
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@@ -1413,7 +1413,7 @@
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<letterTradition letter="205">
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<app ref="4">
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 2; Entwurf
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Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 33, Nr. 2; Entwurf.
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</app>
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<app ref="11">
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<line tab="1"/>Ich weiß nicht, allzu großzügige Freundin, was ich von der Silhouette halten soll, die
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@@ -1425,7 +1425,7 @@
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indem ich ihn so weit wie möglich in die Länge ziehe, ihn dazu nutze, Ihnen
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unendlich zu danken und Ihnen meine innigste Verehrung auszudrücken, weil
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diese Illusion meiner Einbildungskraft so guttut, dass es Ihrem Herzen zur
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Ehre gereicht, sie mir nicht zu nehmen.<line type="break"/>
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Ehre gereicht, sie mir nicht zu nehmen.
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Gestatten Sie mir trotzdem, Ihnen zu sagen, dass die Kopie, die ich von besagter,
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für Herrn Lavater bestimmten und offensichtlich von Ihnen selbst abgezogenen
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Silhouette erhalten habe, Röder nicht so gut gelungen ist, dem Sie wohl die Erlaubnis
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@@ -1434,7 +1434,7 @@
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und Graveure, selbst Herr Baley, dessen zu geringe Präzision Lavater nicht genug
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tadeln kann, verzweifeln lassen, was dazu führt, dass der wahrhafte Ausdruck der
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bedeutsamsten Züge sich nur erraten lässt und eher dem Denken überlassen bleibt
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als vor die Augen zu treten.<line type="break"/>
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als vor die Augen zu treten.
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<line tab="1"/>Geruhen Sie, hochgeschätzte Freundin, die beigefügten Fortsetzungen des Teutschen
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Merkur an Frau von Oberkirch weiterzuleiten; Herr Wieland, Herausgeber und Verfasser
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des Gedichts Liebe um Liebe, empfiehlt sich hierdurch ihrer Gunst und versucht,
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@@ -1445,7 +1445,7 @@
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beehren Sie mich mit Ihren Aufträgen, falls irgendeine deutsche Broschüre, die Ihre
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Aufmerksamkeit verdienen könnte, noch nicht bis nach Straßburg durchgedrungen ist.
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Das wäre die größte Gunst eines Schicksals, das bis jetzt nur versucht hat, mich zu
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unterjochen.<line type="break"/>
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unterjochen.
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<line tab="1"/>Erweisen Sie Frau von Oberkirch, falls sie es gestattet und sich zu meinem Glück
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noch meines Namens erinnert, meine untertänigste Hochachtung. Ich bitte Sie außerdem,
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Ihre Frau Mutter und Ihr Fräulein Schwester nicht zu vergessen.<line type="break"/>
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