Einpflegung von Brief 130.

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GregorMichalski
2024-11-25 09:13:18 +01:00
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<line tab="1"/>O wie theuer mir Dein Bild ist, Du Einziger der meinen Schmerz nicht entehrt. Es soll mich so wie das
ihrige bis ans Ende der Erde begleiten. Deins u <aq>Goethens</aq></letterText>
<letterText letter="130">Den 11ten Merz 76. <line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wie wär es bester Freund! wenn Sie Die Freunde machen den Philosophen dem Herrn Leibarzt
Zimmermann gäben (der mich schon darum angesprochen), daß er Sie bey Reichen in<line type="break"/>
Leipzig noch auf die Ostermesse könnte drucken lassen. Von dem Honorario gäb er Ihnen soviel für
Ihren Freund Herr Hellwieg ab, als ihm der Druck der Wolken gekostet, <ul>„zugleich</ul> <ul>versprächen Sie ihm
aufs heiligste ein ander Stück</ul> <ul>von mir das vielleicht gegen Michael fertig wird</ul> <ul>gewiß, kann ich sagen,
da es nur noch an der letzten Hand fehlt die ich dran lege“</ul> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Es wäre mir aus Ursachen die auch Herr Leibarzt Zimmermann weiß lieber die Freunde diese Ostern
in Leipzig erscheinen zu sehen überdem muß ich Ihnen aufrichtig gestehen daß ich gegenwärtig durch
Schulden und andere wunderbare Verwickelungen mich in einer Geldnoth befinde die <ul>üble Folgen</ul> auf
mein ganzes künftiges Schicksal haben könnte. Umarmung. <line type="empty"/>
<align pos="center">Lenz.</align> <line type="empty"/>
<align pos="right"><aq>verte</aq></align> <line type="empty"/>
<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal">
<line tab="1"/>Herr Reich würde vielleicht auch die Correktur, Pappier und Vignetten besser besorgen können und
bey meinem ersten Wiedereintritt in das Publikum seit meinen verdrieslichen Autorhändeln muß mir
daran gelegen seyn. Wie befinden Sie sich in Ihrem neuen Zusammenhange. Die Nähe des Herrn
Leibarzt Z. wird Ihnen sehr erquicklich seyn. Machen Sie diesem verehrungswürdigen Mann meine
wärmste Empfehlung. Auch Herrn Hellwieg empfehlen Sie mich.</sidenote> <line type="empty"/>
<page index="2"/>
<line tab="1"/>Könnte ich auf das möglichst geschwindeste ein Exemplar der Vertheidigung W. sobald es schwarz auf
weiß ist (oder vielmehr einige) bekommen, ich bin ihrer höchstbedürftig, besonders da ich Wielanden
selber davon geschrieben und ihn von der Wahrheit meiner guten Gesinnungen gegen ihn
überzeugen möchte. <line type="empty"/>
Die Wolken sind doch schon <ul>so gut als vernichtet</ul> worden? Ich stütze mich auf Ihr Wort. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wollten Sie allenfalls sich selber die Mühe nehmen Herrn Wieland ein Paar Vertheidigungen ohne
Namen und Ort zuzuschicken, damit er sie desto eher bekommt und sein Mißtrauen gegen uns
entwaffnet wird. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Womit habe ich es bey Ihnen verdient Sie so dreist mit meinen Commissionen zu beschweren. Sie
einen Mann im Amt, <page index="3"/> ein wirksames Glied des Staats mit den Commissionen eines
Ebentheurers. Doch hoffe ich wird es Sie <ul>am Ende</ul> nicht gereuen, sich mit mir abgegeben zu haben. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ihr Musäum dürfen Sie nur dem ersten besten Buchhändler herschicken, für den Abg<note>Textverlust</note>
stehe ich Ihnen. Etwa Herrn <ul>Stein</ul> oder Herrn <ul>Bauer</ul> oder beyden, zugleich legen Sie noch einige
Anzeigen für die auf dem Lande und in den andern Städten von Elsaß befindliche dabey, auch für
Mümpelgard die Schweitz hinunter wo ich überall Zusammenhang habe. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Auch dafür werde ich Sie künftig schon mit mehrerem versorgen. Keine Erzehlung wie Zerbin aber
ein kleiner Roman in Briefen von mehreren Personen, der einen wunderbaren Pendant zum Werther
geben dürfte. Doch ist alles dies nur noch Entwurf. Von Fremden aber hab ich manche interessante
Aufsätze liegen. Melden Sie mir doch gütigst mehr literarische Neuigkeiten. <line type="empty"/>
<page index="4"/>
<note>Adresse</note>
Herrn<line type="break"/>
Herrn Staabssekretär<line type="break"/>
<ul>Boje</ul><line type="break"/>
in <ul>Hannover</ul><line type="break"/>
abzugeben im <ul>Churhut</ul> bey der Post.</letterText>
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<date value="Straßburg, 11. März 1776" />
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 9
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