Einpflegung vom französischen Brief 232 und Übersetzung.

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Louise G.</aq></letterText> Louise G.</aq></letterText>
<letterText letter="232"><!-- französischer Brief --></letterText> <letterText letter="232"><aq><line tab="1"/>Vous parlez de marracher de ma solitude et m alleguez pour cela daussi
eloquentes raisons. Pensiez Vous bien Madame! lorsque Vous ecrites ces lignes,
quels effets elles alloient faire sur moi. Sur moi qui ne savoit dautres
soulagemens a tous les maux qui moppriment que de pouvoir les cacher a lunivers.
Pourquoi me contraindre de voir la lumiere afin dy jouer un personnage odieux, même
a l egard des personnes auxquels mon coeur <del>prend</del> <insertion pos="top">a pris autrefois</insertion> le plus dinterêt.
ll est impossible de vous eclaircir tout le sanglant de ma situation, Vous<line type="break"/>
<page index="2"/> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>en <del>allez juger</del> <insertion pos="top">devinerez quelquechose</insertion> par la contradiction de toutes mes actions,
quoique mes sentimens tant pervers que Vous me <del>engagez</del> <insertion pos="top">˕supposiez˕</insertion> ne peuvent jamais
<insertion pos="top">etre reduits a</insertion> se contredire. Convenez quil ny a rien de si cruel, que dagir contre
son coeur; cependant jy suis contraint par les actions des personnes même qui se
disoient autre fois mes amis et qui sous ce pretexte se croyoient tout permis contre moi.
Trahissez moi si <page index="3"/> Vous y trouvez de quoi satisfaire a Votre amour pour la vertu
et a Votre haine pour le vice, que je Vous annonce <insertion pos="top">en ma personne</insertion>, procurez Vous ce
plaisir des grandes ames de pouvoir contribuer au triomphe de lune sur lautre surtout
dans des occasions aussi eclatantes ou le zèle davoir secouru lun, et detruit lautre
Vous servira de trophée chez tout le public et peut etre chez la posterité même. Je Vous
en fournis des armes <page index="4"/> je Vous ouvre mon coeur. Je me declare coupable de tous
ces petits tours, de toutes ces ruses dont Vous me fites le dernier soir daussi vives
reproches, je vous declarerai même que <del>je ne</del> <insertion pos="top">rien moins que de</insertion> changer <del>si pas</del> de
conduite <insertion pos="left">je la soutiendrai avec de la fermeté</insertion><!-- Einfügung links --> tant que les raisons qui my forcent
ne <insertion pos="top">voudront pas</insertion> <del>ont pas</del> cesser. Vous deviez donc prendre garde a me fournir doccasions
de faire du mal sous les dehors de linnocence et de la probité. Pourquoi, je Vous en
supplie, me produire a la cour? Pourquoi mouvrir des vues aussi pleines de charmes lorsque
jetois resigné pour la campagne. Pourquoi en donner ombrage a des personnes qui jusquici
ont taché de m<insertion pos="top">en</insertion> eloigner, afin detre a labri de mes petits tours <insertion pos="top">et de mes ruses</insertion>?
Qui pour les prevenir, ou pour me corriger peut etre ont tout mis en usage du mepris, des
petits tours <insertion pos="top">de leur façon</insertion> souvent plus fins <insertion pos="bottom">ou du moins plus cachés</insertion> encore, de la
raillerie bien amiable <line type="empty"/>
<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal, rechte Spalte">et mieux encore placée et qui pour parler net, ont <insertion pos="top">de très grand coeur</insertion> abusé de ma
complaisance <del>del d angleleur</del> de <insertion pos="top">les</insertion> egayer <insertion pos="top">dans</insertion> leur langueurs. Jai <del>fait</del> joué
au Colin Maillard avec eux et <insertion pos="top">de trop grande amitie pour moi,</insertion> <del>a chase</del> ils ont oubliée
que je metois bandé les yeux moi même et tachent quoiquenvain de me les fassciner
encore. Il est bien naturel que rien peut flatter leur orgueil davantage lequel je me</sidenote> <line type="empty"/>
<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="4" annotation="am linken Rand, vertikal, linke Spalte">suis proposé de ne plus menager. Il est aisé a prevoir que ce changement de conduite
ne leur conviendra guere, après leur avoir donné tant davantage par celle que jaffectois
en arrivant. Cependant je ne peux rien moins que la continuer telle</sidenote> <line type="empty"/>
<line tab="1"/><sidenote pos="top" page="4" annotation="am oberen Rand, spiegelverkehrt zum Haupttext">quoique leur amitié men veuille persuader et quelquhonneur que jy mette de plaire a
une Cour qui fixe a present les yeux de toute lAllemagne et même de nos voisins, jai
assez dambition de nen vouloir plus faire le plaisant. Voila les sentiments avec
lesquelles je ne peux mempecher dy commencer ma nouvelle carriere.</sidenote></aq></letterText>
<letterText letter="233"><line tab="1"/>Ich bin zu glücklich Lieber als daß ich Deine Ordres Dir von mir nichts wissen zu lassen nicht brechen <letterText letter="233"><line tab="1"/>Ich bin zu glücklich Lieber als daß ich Deine Ordres Dir von mir nichts wissen zu lassen nicht brechen
sollte; wollte Gott ich hätte Deine Art zu sehen und zu fühlen und Du zu Zeiten etwas von der sollte; wollte Gott ich hätte Deine Art zu sehen und zu fühlen und Du zu Zeiten etwas von der

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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 28 Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 28
</app> </app>
<app ref="11">
<line tab="1"/>Sie sprechen davon, mich meiner Einsamkeit zu entreißen und geben mir dafür
ebenso beredte Gründe an. Haben Sie, Madame! als Sie diese Zeilen schrieben,
auch bedacht, welchen Eindruck sie auf mich machen würden? Auf mich, der keine
andere Erleichterung von den Übeln, die mich niederdrücken, kennt, als diese vor
dem Universum zu verstecken. Warum mich ans Licht zwingen, um dort eine abscheuliche
Rolle zu spielen, selbst Menschen gegenüber, an denen mein Herz früher größten
Anteil nahm. Es ist unmöglich, Ihnen die ganze Tragik meiner Lage zu erläutern,
Sie werden etwas davon aus der Widersprüchlichkeit all meiner Handlungen
erraten, obgleich meine verderbten Sie mögen mich für ebenso verderbt
halten Empfindungen sich niemals darauf reduzieren lassen, dass sie sich
widersprechen. Geben Sie zu, dass es nichts Grausameres gibt, als gegen sein
Herz zu handeln; ich bin aber durch die Taten eben der Personen dazu gezwungen,
die sich früher meine Freunde nannten und die unter diesem Vorwand meinen, sich
alles gegen mich erlauben zu können. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Verraten Sie mich, falls Sie darin etwas finden, das Ihre Liebe zur Wahrheit und
Ihren Hass auf das Laster befriedigt, den ich Ihnen persönlich verkünde verschaffen
Sie sich dieses Vergnügen der großen Seelen, dazu beizutragen, dass die eine über
den anderen triumphiert, vor allem bei so glänzenden Gelegenheiten, bei denen der
Eifer, die eine gerettet und den anderen zerstört zu haben, Ihnen als Trophäe beim
ganzen Publikum und vielleicht sogar der Nachwelt dienen wird. Ich liefere Ihnen
die Waffen dazu, ich öffne Ihnen mein Herz. Ich erkläre mich für schuldig an all den
Streichen, wegen derer Sie mir am letzten Abend so heftige Vorwürfe machten, ich
werde Ihnen sogar nichts weniger als einen Wandel meines Verhaltens erklären, ich
werde es standhaft beibehalten, solange die Gründe, die mich dazu zwingen, nicht
verschwinden wollen. Sie sollten sich also hüten, mir eine Gelegenheit zu liefern,
unter dem äußeren Schein von Unschuld und Redlichkeit Unheil anzurichten. Ich flehe
Sie an, warum soll ich mich am Hof produzieren? Warum mir so reizvolle Anblicke
eröffnen, wenn ich dazu entschlossen war, auf dem Land zu bleiben. Warum Anstoß bei
Personen erregen, die mich bis jetzt vom Hofe fernhalten wollten, um vor meinen
kleinen Tricks und Streichen sicher zu sein? Die, um meinen Streichen zuvorzukommen
oder vielleicht um mich zu bessern, all ihre Geringschätzung aufgeboten haben, kleine
Tricks ihrer Art, oft noch feiner oder wenigstens besser versteckt, freundlicher und
besser angebrachter Spott, und die meine gefällige Aufheiterung ihrer Mattheit offen
gesagt von Herzen ausgenutzt haben. Ich habe mit ihnen Blindekuh gespielt und aus zu
großer Freundschaft zu mir haben sie vergessen, dass ich mir die Augen selbst verbunden
habe und versuchen, wenn auch vergeblich, sie mir noch zu fesseln. Es ist nur natürlich,
dass nichts ihrem Stolz, auf den ich keine Rücksicht mehr nehmen werde, mehr schmeicheln
kann. Es ist leicht vorauszusehen, dass dieser Verhaltenswandel ihnen kaum zusagen wird,
nachdem ihnen mein bei der Ankunft vorgetäuschtes Verhalten so viel Vorteil verschafft hat.
Ich kann dieses Verhalten jedoch keinesfalls fortsetzen, obwohl ihre Freundschaft mich
davon überzeugen will und welche Ehre ich auch darin setze, einem Hof zu gefallen, der
gerade die Blicke ganz Deutschlands und sogar unserer Nachbarn auf sich zieht, ich habe
Ehrgeiz genug, nicht mehr den Spaßvogel zu geben. Mit diesen Gefühlen kann ich mich nicht
zurückhalten, dort eine neue Laufbahn zu beginnen.</app>
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