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Louise G.
-
+ Vous parlez de m’arracher de ma solitude – et m’ alleguez pour cela d’aussi
+ eloquentes raisons. Pensiez Vous bien Madame! lorsque Vous ecrites ces lignes,
+ quels effets elles alloient faire sur moi. Sur moi qui ne savoit d’autres
+ soulagemens a tous les maux qui m’oppriment que de pouvoir les cacher a l’univers.
+ Pourquoi me contraindre de voir la lumiere afin d’y jouer un personnage odieux, même
+ a l’ egard des personnes auxquels mon coeur prend a pris autrefois le plus d’interêt.
+ ll est impossible de vous eclaircir tout le sanglant de ma situation, Vous
+
+
+ en allez juger devinerez quelquechose par la contradiction de toutes mes actions,
+ quoique mes sentimens tant pervers que Vous me engagez ˕supposiez˕ ne peuvent jamais
+ etre reduits a se contredire. Convenez qu’il n’y a rien de si cruel, que d’agir contre
+ son coeur; cependant j’y suis contraint par les actions des personnes même qui se
+ disoient autre fois mes amis et qui sous ce pretexte se croyoient tout permis contre moi.
+ Trahissez moi si Vous y trouvez de quoi satisfaire a Votre amour pour la vertu
+ et a Votre haine pour le vice, que je Vous annonce en ma personne, procurez Vous ce
+ plaisir des grandes ames de pouvoir contribuer au triomphe de l’une sur l’autre surtout
+ dans des occasions aussi eclatantes ou le zèle d’avoir secouru l’un, et detruit l’autre
+ Vous servira de trophée chez tout le public et peut etre chez la posterité même. Je Vous
+ en fournis des armes je Vous ouvre mon coeur. Je me declare coupable de tous
+ ces petits tours, de toutes ces ruses dont Vous me fites le dernier soir d’aussi vives
+ reproches, je vous declarerai même que je ne rien moins que de changer si pas de
+ conduite je la soutiendrai avec de la fermeté tant que les raisons qui m’y forcent
+ ne voudront pas ont pas cesser. Vous deviez donc prendre garde a me fournir d’occasions
+ de faire du mal sous les dehors de l’innocence et de la probité. Pourquoi, je Vous en
+ supplie, me produire a la cour? Pourquoi m’ouvrir des vues aussi pleines de charmes lorsque
+ j’etois resigné pour la campagne. Pourquoi en donner ombrage a des personnes qui jusqu’ici
+ ont taché de m’en eloigner, afin d’etre a l’abri de mes petits tours et de mes ruses?
+ Qui pour les prevenir, ou pour me corriger peut etre ont tout mis en usage du mepris, des
+ petits tours de leur façon souvent plus fins ou du moins plus cachés encore, de la
+ raillerie bien amiable
+
+ et mieux encore placée et qui pour parler net, ont de très grand coeur abusé de ma
+ complaisance de’l d ’angleleur de les egayer dans leur langueurs. J’ai fait joué
+ au Colin Maillard avec eux et de trop grande amitie pour moi, a chase ils ont oubliée
+ que je m’etois bandé les yeux moi même et tachent quoiqu’envain de me les fassciner
+ encore. Il est bien naturel que rien peut flatter leur orgueil d‘avantage lequel je me
+
+ suis proposé de ne plus menager. Il est aisé a prevoir que ce changement de conduite
+ ne leur conviendra guere, après leur avoir donné tant d’avantage par celle que j’affectois
+ en arrivant. Cependant je ne peux rien moins que la continuer telle
+
+ quoique leur amitié m’en veuille persuader et quelqu’honneur que j’y mette de plaire a
+ une Cour qui fixe a present les yeux de toute l’Allemagne et même de nos voisins, j’ai
+ assez d’ambition de n’en vouloir plus faire le plaisant. Voila les sentiments avec
+ lesquelles je ne peux m’empecher d‘y commencer ma nouvelle carriere.
Ich bin zu glücklich Lieber als daß ich Deine Ordres Dir von mir nichts wissen zu lassen nicht brechen
sollte; wollte Gott ich hätte Deine Art zu sehen und zu fühlen und Du zu Zeiten etwas von der
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 28
+
+ Sie sprechen davon, mich meiner Einsamkeit zu entreißen – und geben mir dafür
+ ebenso beredte Gründe an. Haben Sie, Madame! als Sie diese Zeilen schrieben,
+ auch bedacht, welchen Eindruck sie auf mich machen würden? Auf mich, der keine
+ andere Erleichterung von den Übeln, die mich niederdrücken, kennt, als diese vor
+ dem Universum zu verstecken. Warum mich ans Licht zwingen, um dort eine abscheuliche
+ Rolle zu spielen, selbst Menschen gegenüber, an denen mein Herz früher größten
+ Anteil nahm. Es ist unmöglich, Ihnen die ganze Tragik meiner Lage zu erläutern,
+ Sie werden etwas davon aus der Widersprüchlichkeit all meiner Handlungen
+ erraten, obgleich meine verderbten – Sie mögen mich für ebenso verderbt
+ halten – Empfindungen sich niemals darauf reduzieren lassen, dass sie sich
+ widersprechen. Geben Sie zu, dass es nichts Grausameres gibt, als gegen sein
+ Herz zu handeln; ich bin aber durch die Taten eben der Personen dazu gezwungen,
+ die sich früher meine Freunde nannten und die unter diesem Vorwand meinen, sich
+ alles gegen mich erlauben zu können.
+
+ Verraten Sie mich, falls Sie darin etwas finden, das Ihre Liebe zur Wahrheit und
+ Ihren Hass auf das Laster befriedigt, den ich Ihnen persönlich verkünde verschaffen
+ Sie sich dieses Vergnügen der großen Seelen, dazu beizutragen, dass die eine über
+ den anderen triumphiert, vor allem bei so glänzenden Gelegenheiten, bei denen der
+ Eifer, die eine gerettet und den anderen zerstört zu haben, Ihnen als Trophäe beim
+ ganzen Publikum und vielleicht sogar der Nachwelt dienen wird. Ich liefere Ihnen
+ die Waffen dazu, ich öffne Ihnen mein Herz. Ich erkläre mich für schuldig an all den
+ Streichen, wegen derer Sie mir am letzten Abend so heftige Vorwürfe machten, ich
+ werde Ihnen sogar nichts weniger als einen Wandel meines Verhaltens erklären, ich
+ werde es standhaft beibehalten, solange die Gründe, die mich dazu zwingen, nicht
+ verschwinden wollen. Sie sollten sich also hüten, mir eine Gelegenheit zu liefern,
+ unter dem äußeren Schein von Unschuld und Redlichkeit Unheil anzurichten. Ich flehe
+ Sie an, warum soll ich mich am Hof produzieren? Warum mir so reizvolle Anblicke
+ eröffnen, wenn ich dazu entschlossen war, auf dem Land zu bleiben. Warum Anstoß bei
+ Personen erregen, die mich bis jetzt vom Hofe fernhalten wollten, um vor meinen
+ kleinen Tricks und Streichen sicher zu sein? Die, um meinen Streichen zuvorzukommen
+ oder vielleicht um mich zu bessern, all ihre Geringschätzung aufgeboten haben, kleine
+ Tricks ihrer Art, oft noch feiner oder wenigstens besser versteckt, freundlicher und
+ besser angebrachter Spott, und die meine gefällige Aufheiterung ihrer Mattheit offen
+ gesagt von Herzen ausgenutzt haben. Ich habe mit ihnen Blindekuh gespielt und aus zu
+ großer Freundschaft zu mir haben sie vergessen, dass ich mir die Augen selbst verbunden
+ habe und versuchen, wenn auch vergeblich, sie mir noch zu fesseln. Es ist nur natürlich,
+ dass nichts ihrem Stolz, auf den ich keine Rücksicht mehr nehmen werde, mehr schmeicheln
+ kann. Es ist leicht vorauszusehen, dass dieser Verhaltenswandel ihnen kaum zusagen wird,
+ nachdem ihnen mein bei der Ankunft vorgetäuschtes Verhalten so viel Vorteil verschafft hat.
+ Ich kann dieses Verhalten jedoch keinesfalls fortsetzen, obwohl ihre Freundschaft mich
+ davon überzeugen will und welche Ehre ich auch darin setze, einem Hof zu gefallen, der
+ gerade die Blicke ganz Deutschlands und sogar unserer Nachbarn auf sich zieht, ich habe
+ Ehrgeiz genug, nicht mehr den Spaßvogel zu geben. Mit diesen Gefühlen kann ich mich nicht
+ zurückhalten, dort eine neue Laufbahn zu beginnen.