Einpflegung von Brief 303.

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GregorMichalski
2025-01-13 10:07:49 +01:00
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@@ -8526,7 +8526,7 @@
<aq><line tab="5"/>i beg thee to see frequently the spouse of
<line tab="5"/>the lady. I have a pressentiment thou willst
<line tab="5"/>thank me of having given thee a counsel
<line tab="5"/>needful. A[a]t least <note>Textverlust</note>
<line tab="5"/>needful. A<note>a</note>t least <note>Textverlust</note>
<line tab="5"/>it <del><nr> </nr></del> is only given <note>Textverlust</note>
<pe>
<line tab="5"/>thou kno<note>Textverlust</note>
@@ -10378,7 +10378,7 @@
Aussert Mayland u. Parma nichts französisches: Ist überall verhasst. <line type="empty"/>
<note>[rechte Spalte]</note><line type="break"/>
<note>rechte Spalte</note><line type="break"/>
<align pos="center"><aq>Weiber.</aq></align> <line type="empty"/>
Hüten Sie sich vor genauer Bekandtschafft mit fürnehmen Weibern. <line type="empty"/>
@@ -10979,6 +10979,74 @@
<align pos="right">Lenz.</align><line type="break"/>
Zürich d. 29sten 7br.</letterText>
<letterText letter="303"><align pos="right">Den 10. 8br. 1777.</align> <line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ich befinde mich nicht wohl, lieber Freund! und will deßwegen Morgen eine kleine Reise zu Hn. von
Salis thun. Füeßli war sehr gerührt über das Lob das Sie ihm beylegen. Herrn Rathschreiber Iselin
bitte doch gelegentlich zu sagen, die Briefe die Herr v. Kleist empfangen haben könnte, würden mich
eben so sehr interessiren, da überhaupt sein Leben selbst unter seinen Verwandten mit denen ich in
Verbindung stehe viel zu wenig bekannt ist. Er wird mich dadurch ungemein verbinden. Was Küttner
anbetrift, so muß ihm die Bekanntmachung eines Briefs aus seinem Portefeuille eben so unangenehm seyn,
als mirs vorkommen würde, wenn man Particularbriefe von mir ohne mein Wissen drucken liesse. Er wird
am besten thun, wenn er ganz stille dazu schweigt, es ist des Lärmens ohnehin genug. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Hier folgen die verlangten Silhouetten mit den wärmsten Empfehlungen von dem mit Geschäften überladenen
Lavater und seiner erst matt aufkriechenden Frau. Ihrer Frau Gemalinn aber in dem Zustande zu schreiben
in dem ich bin, wage ich nicht. Dürft ich um Ihre beyden Silhouetten bitten, Lavater will sie mir nicht
geben. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Wohl Ihnen daß Sie mit Ihrer neuen Anstalt nicht so <page index="2"/> poetisch anfangen, wie der arme Salis den ich
itzt besuchen will und der letzt hier war. Pfeffeln einen Kuß für mich, Herr Peil hat mir mit seinen
Erzehlungen von Colmar viele Freude gemacht, besonders bey Geßnern wohin ich ihn führte u. wo er recht in
der Laune war. <line type="empty"/>
Ist Schlosser bei Pfeffeln gewesen und in welcher Laune? Seyn Sie so gütig mich darüber zu berichten. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Hier in Ermangelung eines Liedgens an <ul>„Ihr Weib und Schinznach“</ul> das ich schuldig bleibe bis Cörper und Gemüth
bey mir in bessern Umständen sind (den Vornahmen der ersteren möchte ich mir doch ausbitten) ein Liedgen
auf Schlossers jüngstes Kind. <line type="empty"/>
Lassen Sie sichs wohl seyn, der Himmel hat noch viel für Sie aufgehoben. <line type="empty"/>
<align pos="right">JMR Lenz.</align> <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Kaufmann muß allem Vermuthen nach hieher unterwegs seyn, es sind schon Briefe für ihn da. Er hat viel Ungemachs
erlitten, Seesturm u. s. f. <line type="empty"/>
<page index="3"/><line type="break"/>
<align pos="center"><line tab="5"/>Willkommen kleine Bürgerin
<line tab="5"/>Im bunten Thal der Lügen!
<line tab="5"/>Du gehst dahin, du Lächlerin!
<line tab="5"/>Dich ewig zu betrügen.
x<line type="break"/><!-- Besondere Formatierung? -->
<line tab="5"/>Was weinest Du? die Welt ist rund
<line tab="5"/>Und nichts darauf beständig.
<line tab="5"/>Das Weinen nur ist ungesund
<line tab="5"/>Und der Verlust nothwendig.
x<line type="break"/>
<line tab="5"/>Einst wirst du, kleine Lächlerin!
<line tab="5"/>Mit süsserm Schmerze weinen
<line tab="5"/>Wenn alle deinen treuen Sinn
<line tab="5"/>Gott! zu verkennen scheinen.
x<line type="break"/>
<line tab="5"/>Dann wirst du stehn auf deinem Werth
<line tab="5"/>Und blicken, wie die Sonne
<line tab="5"/>Von der ein jeder weg sich kehrt
<line tab="5"/>Zu blind für ihre Wonne.
x<line type="break"/>
<line tab="5"/>Bis daß der Adler kommen wird
<line tab="5"/>Aus fürchterlichen Büschen,
<line tab="5"/>Der Welten ohne Trost durchirrt
<line tab="5"/>Wie wirst du ihn erfrischen!</align> <line type="empty"/>
<note>Schnörkel</note> <line type="empty"/>
Viel Empfehlungen Ihren kleinen Eydgenossen in Pumphosen. Auch deren Namen schreiben Sie mir doch einmahl auf. <line type="empty"/>
Ich bitte die Verse nicht weiter zu weisen.</letterText>
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View File

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<letterDesc letter="301">
<date value="Zürich, 28. September 1777" />
<sort value="1777-09-28" />
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<letterDesc letter="302">
<date value="Zürich, 29. September 1777" />
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<letterDesc letter="303">
<date value="Zürich, 10. Oktober 1777" />
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Basel, Staatsarchiv, PA 212 F 11, 27, 10, Nr. 11
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