Einpflegung von Brief 76.

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GregorMichalski
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Röderers Schuldner bin ich noch immer. Adieu. <line type="empty"/>
<ul>J. C. L.</ul></letterText>
<letterText letter="76"><line tab="1"/>Wie begierig ergreiffe ich gegenwärtige Gelegenheit, Ihnen, mein liebens- und verehrungswürdiger
Freund, das Vergnügen auszudrücken, das mir Ihre letztere gütige Zuschrift gemacht. Ihre kleine
Capelle sollte mir in der That die erwünschteste Zuflucht für meine Weihnachtsandacht seyn, wenn
sich meine äußerlichen Umstände nur im Geringsten darnach fügen wollten. So aber kann ich nur noch aus
der Entfernung Ihnen zur völligen Wiederherstellung Ihrer Kräfte den herabströmenden Himmel anwünschen.
So viel Nachrichten von Ihrer Person, von Ihren Schiksalen, von Ihrer Verbindung haben schon seit
langer Zeit den Wunsch in mir rege gemacht, eine Wallfarth zu Ihnen anzustellen und Sie in der Sphäre,
die Sie anfüllen, zu sehen; ich behalte mir diese Freude auf bessere Zeiten vor. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Dürft ich Ihnen einen Antrag thun. Es verbindet sich hier eine Gesellschaft schätzbarer Gelehrter,
unter denen auch Offiziere und hier angesessene Personen sind, zur Verbesserung der hiesigen
deutschen Mundart sowohl als zur möglichsten <page index="2"/> Bereicherung unsers in Schriften gebräuchlichen
Hochdeutsch. Wollten Sie würdiger Mann mit von unserer Anzahl seyn. Herr Lizenziat Ott wird Ihnen
mündlich eine ausführlichere Beschreibung von diesem Institut machen können. Wir erbitten uns von Ihnen
nichts als von Zeit zu Zeit, sobald es Ihre Geschäfte verstatten, einige Zeilen als Beytrag zu einem Idiotikon
vom Elsaß, Vorschläge etwan wie ein und anderes kräftiges Wort, der guten Sprache unbeschadet, in
dieselbe aufgenommen und vor dem ewigen Verdammungsurteil Provinzialwort gerettet werden könnte. Ich muß
Ihnen gestehen, daß bey dem ersten Vorschlag einer deutschen Gesellschaft im Elsaß mir der Beystand
eines seiner ersten Schriftsteller unentbehrlich scheint und also dieser Antrag ganz und gar eigennützig ist.
Herr Hofrath Schloßer wird Ihnen die <page index="3"/> erste Schrift mittheilen, die ich bei Eröfnung dieser
Gesellschaft in dem Hause des Herrn Aktuarius Salzmann abgelesen. Sie sind so gütig, mir sie wieder, nebst
einer geneigten Antwort auf unsern Antrag, zukommen zu lassen, weil sie in unser Archiv eingetragen ˕werden˕
soll und ich noch keine Abschrift davon genommen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Herr Lerse ist nach Zweybrücken abgegangen, und ich habe leyder bey meinen häufigen
Zerstreuungen seines Umgangs nicht so häuffig genießen können als ich wohl gewünscht hätte. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Empfehlen Sie mich unbekannter Weise Ihrer würdigsten Gemalin und Familie. Ich bin mit der
ungeschminktesten Hochachtung <line type="break"/>
<align pos="right">Dero<line type="break"/>
ganz ergebenster<line type="break"/>
Diener u. Verehrer<line type="break"/>
J M R Lenz.<line type="break"/></align>
Strasb. den 13ten 8br 1775.<line type="empty"/>
<page index="4"/>
<note>Adresse</note> <line type="empty"/>
Herrn<line type="break"/>
Herrn Hofrath<line type="break"/>
Pfeffel<line type="break"/>
in Colmar.<line type="empty"/>
<note>Empfangsnotiz Pfeffels</note>
M. Lenz<line type="break"/>
Den 13.8.br 1775.</letterText>
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<date value="Straßburg, 13. Oktober 1775" />
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Marbach, Deutsches Literaturarchiv, A:Pfeffel, Gottlieb Konrad. Zugangsnummer
HS.2005.0001.00073. Mediennummer HS001731331
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