Einpflegung von Brief 181.

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GregorMichalski
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Abendstunden damit zu delassiren.
</letterText>
<letterText letter="181"><line tab="1"/>Wenn Du die himmliche Freude u: Blüthe dieses Gesichts mit Farben in die Phy: übertragen kannst, so
will ich Dir gern beyde noch lange laßen, aber das erste muß ich einmal wiederhaben oder ich endige schröklich,
meine Vorsäzte sind hierinn ganz kaltblütig u: m: Entschluß unveränderlich. Aber welchen Künstler wirst Du mit diesem
Gesicht beschäftigen? Wenn Du den Schlüßel zu allen den Zügen hättest! Ach wo ist die Meisterhand u: ein ganz
himmelheitrer Augenblik für Dein Urtheil Du verstehst mich, alles was Erziehung, glükliche Umstände von außen u:
eigenthümliches Genie vereingen konnten. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Nur daß ich das Bild wieder habe u: bald Was wirst Du darüber sagen! Kann ichs Voraus wißen u: insgeheime?
Lieber mein Leben, tausend Leben, als das Bild. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Nim mir mein Geschwärm nicht übel, Du bist auf der Welt der Einzige gegen den ich so schwärmen darf. Und doch
bin ich des in mich Hineinschließens an den Leuten hier so gewohnt, daß ich selbst gegen Dich <line type="empty"/>
Wo Du aber gegen sie von alledem was merken läßest, bist Du nie mein Freund gewesen.</letterText>
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</opus>