This commit is contained in:
gbabelo
2025-06-03 16:19:11 +02:00
parent c0b1db143c
commit 360a1205b7
2 changed files with 3 additions and 7 deletions

View File

@@ -2435,8 +2435,7 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
<letterText letter="156"><page index="1"/><align pos="center">Hannover. Den 11ten Apr. 1776.</align>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Sie sind also nicht nach Darmstadt gekommen, liebster Freund? Dahin haben sowohl H. Zimmermann als ich Briefe und Geld geschickt. Beides wird hoff ich nun in Ihren Händen seyn. Sagen Sie mir doch bald, wies Ihnen in Weymar geht, und ob Sie sich da fixiren. Herr Steenkerk gilt hier, durch seine Soldaten, allethalben für einen sehr glücklichen Nachahmer von Lenz. Wir haben jetzt die Schrödersche Gesellschaft von Hamburg hier, und ich habe schon einige herrliche Abende in der Comödi zugebracht. Warum haben Sie nicht ein ungedrucktes Stück in Schröders Hände zu spielen gesucht? Er spielt künftige Woche eins von Klingern, das ich sehr neugierig bin zu sehen. Ich wollte, Sie ließen sich einmal verführen, uns hier zu besuchen. Herr Zimmermann wenigstens und ich würden Sie mit offnen Armen empfangen, und ich könnte Ihnen bey mir ein recht artiges Gartenstübchen anbieten, das Ihnen schon ge
<page index="2"/>fallen sollte. Von Ihren beyden Sachen, die Helw. hat, hab ich noch keine Bogen. Das andre ist von unsrer Seite völlig unterdrückt. Mein Verleger Weygand schickte mir vor einigen Tagen Anekdoten zu Werthers Freuden von Göthens Hand geschrieben fürs Museum zu, die ich wieder zurückgeschickt, weil ich sie Seinet- und Meinetwegen nicht drucken lassen möchte. Auch weiß G. vielleicht nichts davon, daß ich sie gehabt. Sagen Sies ihm, und bitten Sie ihn, sie wo möglich wegen hiesiger Freunde zu unterdrücken. Wider N. jetzt auch noch was zu sagen, da die Freuden längst vergessen sind, wäre ja zu spät. Grüßen Sie Göthen, und machen Sie, daß er mir ein paar Blättchen für Mus. gibt. Werden Sie ihm in W. auch nicht ganz ungetreu. Wenn Sie eine Woche später nach Darmstadt gekommen wären, hätten Sie Claudius da getroffen. Wir haben einen herrlichen Abend hier gelebt. Lindau ist Lieutenant im Wutgenauischen Regiment, das, so viel ich
<line tab="1"/>Sie sind also nicht nach Darmstadt gekommen, liebster Freund? Dahin haben sowohl H. Zimmermann als ich Briefe und Geld geschickt. Beides wird hoff ich nun in Ihren Händen seyn. Sagen Sie mir doch bald, wies Ihnen in Weymar geht, und ob Sie sich da fixiren. Herr Steenkerk gilt hier, durch seine Soldaten, allethalben für einen sehr glücklichen Nachahmer von Lenz. Wir haben jetzt die Schrödersche Gesellschaft von Hamburg hier, und ich habe schon einige herrliche Abende in der Comödi zugebracht. Warum haben Sie nicht ein ungedrucktes Stück in Schröders Hände zu spielen gesucht? Er spielt künftige Woche eins von Klingern, das ich sehr neugierig bin zu sehen. Ich wollte, Sie ließen sich einmal verführen, uns hier zu besuchen. Herr Zimmermann wenigstens und ich würden Sie mit offnen Armen empfangen, und ich könnte Ihnen bey mir ein recht artiges Gartenstübchen anbieten, das Ihnen schon ge-<page index="2"/>fallen sollte. Von Ihren beyden Sachen, die Helw. hat, hab ich noch keine Bogen. Das andre ist von unsrer Seite völlig unterdrückt. Mein Verleger Weygand schickte mir vor einigen Tagen Anekdoten zu Werthers Freuden von Göthens Hand geschrieben fürs Museum zu, die ich wieder zurückgeschickt, weil ich sie Seinet- und Meinetwegen nicht drucken lassen möchte. Auch weiß G. vielleicht nichts davon, daß ich sie gehabt. Sagen Sies ihm, und bitten Sie ihn, sie wo möglich wegen hiesiger Freunde zu unterdrücken. Wider N. jetzt auch noch was zu sagen, da die Freuden längst vergessen sind, wäre ja zu spät. Grüßen Sie Göthen, und machen Sie, daß er mir ein paar Blättchen für Mus. gibt. Werden Sie ihm in W. auch nicht ganz ungetreu. Wenn Sie eine Woche später nach Darmstadt gekommen wären, hätten Sie Claudius da getroffen. Wir haben einen herrlichen Abend hier gelebt. Lindau ist Lieutenant im Wutgenauischen Regiment, das, so viel ich
<page index="3"/>weiß, noch nicht in Marsch ist. Ein Brief, an seinen Vetter Lindau, Lieutenant in der Garde zu Kassel adressirt, kömmt gewiß in seine Hände. Künftig, wenn er in Amerika, können S<tl></tl> durch mich so oft schreiben, als Sie wollen, ohne daß <tl></tl> Ihnen was kostet. Schreiben Sie mir doch ein bischen v<tl></tl> Ihrer Reise und Weymar, u. vergessen nicht ganz
<line type="empty" />
<line type="break" /><align pos="center">Ihres ergebensten <tl></tl></align>
@@ -2497,7 +2496,7 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
<line tab="1"/>Ich bin in einer Unruh die ich Dir nicht beschreiben kann, bis ich weiß daß Du in Briefwechsel mit ihr stehest. Auch braucht sie ein Freund deßen Achtung ihr Trost ist. Und wie könntest Du ihr die versagen? Nur von mir nichts merken laßen ich beschwöre Dich.
</letterText>
<letterText letter="160"><page index="1"/>W. d. 16 Aprill.
<letterText letter="160"><page index="1"/><align pos="right">W. d. 16 Aprill.</align>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Was werdt Ihr sagen bester Müller! und was wird Freund Rigol sagen, daß ich solang nichts von mir hören lassen. Aber ich bin so verschlungen in die wahren wesentlichen gewiß noch unvergleichbaren Annehmlichkeiten <ul>dieses Hofes,</ul> daß ich meinen Freunden nichts anders als aufs höchste Gedanken habe widmen können. Grüßt doch alle die treflichen Seelen in Mannheim, Rigol oben an, all seine Freunde unsern wackern zur Nieden den ich in Fkfurt nicht habe besuchen können weil ich nicht aus Goethens Hause kommen bin. Schickt mir <ul>doch</ul> <ul>euren Golo,</ul> ich hab ihn dem Herzog vorzulesen versprochen. Welch ein Herr ist das!!
<line type="empty" />
@@ -2505,9 +2504,6 @@ Doch muß ich auch Straßburg Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich habe hier ne
<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand der ersten Seite, vertikal">Wie stehts mit dem Nationaltheater? Das müßt Ihr nun dort vor der Hand allein treiben.</sidenote>
<sidenote pos="right" page="1" annotation="am rechten Rand der ersten Seite, vertikal">Mit Ekhof ist nichts, er befindt sich allzu wohl in Gotha. Von Wieland ein andermahl.</sidenote>
<page index="2"/>
<line type="empty" />
<line type="empty" />
<line type="empty" />
<line type="break" />grüßt Herrn und Madame Schwan
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Meine Soldaten werdt Ihr jetzt schon haben. Vielleicht seht ihr das nächste Vierteljahr was im Merkur von mir wenn ich soviel Zeit habe.

View File

@@ -1034,7 +1034,7 @@
<letterTradition letter="158">
<app ref="4">
Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 12.
Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 12. Textverlust durch Ausriss.
</app>
</letterTradition>