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@@ -136,7 +136,7 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
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<line type="break" />Wie sind Sie angekommen? Wieviel Glieder und Sinne haben Sie noch übrig? (denn Ihren Leuten wird wohl Verstand und alle Sinne erfroren seyn). Wie haben Sies zu Wasser und zu Lande gehabt? Sind Sie auch geirret? Und wie haben Sie alles zu Hause gefunden? Wie lassen sich die Schwedischen Reichsräthe an? Und wie gefällt Ihnen, meine liebe junge Frau, das einsame Tarwast?
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<line tab="1" />Zum andern befinden wir uns alle so, wie Sie uns gelassen haben. Papa ist Papa, und Mamma ist Mamma, und Moritz und seine Frau und alle übrige sind gesund und vergnügt, und ich, ich sey Jakob.
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<line tab="1" />Zum dritten, vierten und zehnten habe ich auch die Ehre zum Geburstag zu gratuliren und zu wünschen <aq> mmmmmmm</aq> und wieder der Herr <aq>mmmmm</aq> und wieder der Heiland <aq>mmmmm</aq> und wieder sitzo. <note>am linken Rand, vertikal</note> Mamma bittet den Sak zurück in welchem Dein Junge Salz mitgenommen hat. Sie grüßet Sohn und Tochter aufs zärtlichste und bittet sehr um angeführten Sak.
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<line tab="1" />Zum dritten, vierten und zehnten habe ich auch die Ehre zum Geburstag zu gratuliren und zu wünschen <aq> mmmmmmm</aq> und wieder der Herr <aq>mmmmm</aq> und wieder der Heiland <aq>mmmmm</aq> und wieder sitzo. <sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand der ersten Seite, vertikal">Mamma bittet den Sak zurück in welchem Dein Junge Salz mitgenommen hat. Sie grüßet Sohn und Tochter aufs zärtlichste und bittet sehr um angeführten Sak.</sidenote>
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<page index="2" />Oder besser: ich wünsche auch, daß Sie möchten zu einer glüklichen Stunde geboren seyn ….. und nicht nur dieses sondern viele folgende zu erleben und mit Gesundheit zu verzehren.
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<line tab="1" />Oder dito feiner: Wünsche auch, daß der barmherziger Gott verleihen wolle einen kräftigen Geist des <aq>Danielis</aq> und wenn es sollte dermaleinst zum Jahre des Nestors kommen, dieselben; Sie gehen nimmer aus meinem Gemüthe weg. Anbey wünsche auch daß in künftiger Zeit benebenst guter Gesundheit dermaleinst mancher kleiner Herr Söhnlein um die Eltern wimmeln mag, benebst den Oelpflänzlein um dero Tisch, sie grünen und blühen. Abkürze hier meine Gratulation, dieweile der drange Raum mich verweigert, hierüber weiter herauszulassen.
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<line tab="1" />Ernsthaft zu reden so ist es Schade, daß wir an diesem Tage nicht hier zusammen vergnügt sein konnten. Doch ich bin jetzt im Geist auf Tarwast und schwatze Ihnen was vor, dann werde ich ganz ernsthaft und wünsche Ihnen beyden so viele und so angenehme Geburtstage, als Sie sich selbst wünschen, und soviel Vergnügen, als Ihnen die ersten Umarmungen in Reval gaben, an dem heutigen Tage. Es sey euch dieser Tag an tausend Zärtlichkeiten
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@@ -156,8 +156,7 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
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<line tab="5" />Für mich wuchs Deine holde Jugend
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<line tab="5" />Wie Frühlingsrosen auf: und Zärtlichkeit und Tugend
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<line tab="5" />Keimt’ damals schon für mich in Deiner Brust empor.
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<line tab="5" />Dann müß auch sie mit sanften Küssen sagen:
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<line tab="1" />Dann müß auch sie mit sanften Küssen sagen:
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<line tab="5" />Geliebter, ja, ich bin nur da für Dich.
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<line tab="5" />Für Dich fing dies Herz an zu schlagen
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<line tab="5" />Und ewig schlägt es nur für Dich.
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@@ -169,7 +168,6 @@ Tarwast den 9ten November 1767.
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<line tab="5" />Werd ich einst auch ein Mann, will ich euch nicht beneiden:
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<line tab="5" />Allein zum Muster nehm ich euch.
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<page index="4" />Neuigkeiten! <aq>Madem. Smoljan</aq> und die Majorin Graß sind weggereist. Die Oldekoppin ist recht böse auf Dich, lieber Bruder, und auf Deine junge Frau, daß ihr nicht bey ihr gewesen seyd. –
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<line tab="1" />Papa und Mama, die sich Gottlob! noch erträglich befinden, Moritz und seine Frau, die vielleicht selbst auch schreiben werden, Lieschen, Christian und die kleinen Geschwister, alle Freunde besonders die Frau Obristin und die Fräuleins grüßen und küssen 1000mal Fräu- und Männlein. Auch wird die alte Jungfer begrüßt. Leben Sie gesund und vergnügt mein liebstes Paar! und behalten Sie immer lieb
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