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@@ -631,9 +631,9 @@ Und doch muß ich meinen Entschluß vor Ihnen verbergen. –
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<align pos="center"><note>Röderers Hand</note></align>
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<align pos="center"><note>Röderers Hand:</note></align>
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<line tab="1"/>Liebster Bruder! Ihre zwo Sturmtage sind vorbey, und Sie wieder fort. Sie reisen ja wie die Apostel, und die Ruhe die Sie haben bleibt in den Reiswägen sitzen wo sie noch obendrauf der Staub stöhrt. Mag die Lebenskraft Gottes ob Ihnen schweben u den Saamen befeuchten den Sie ausstreuten, mag vstündiger Schlaf bey Ihnen die Wirkung von längerem haben und Ihnen der Glaube helfen der mir Wunderglaube ist. Ihnen folgt mein Herz nach nicht meine Worte. Dunkle! – dunkle Wünsche drinnen die ich denen zu geselle die mir noch immer erfüllt wurden. Sie waren mir so nahe so nahe! so sprachvoll und so stumm! nicht Mangel an Vertrauen war’s, denn ich weiß es, mein Herz steht Ihnen offen – aber ich weiß es was es ist: meine Empfindung ist noch nicht aufgelöst! Und ich seufze nach <it>dem.</it> Wo’s geschehn wird weiß der der über meine Existenz wacht und in dem ich allein ruhen <it>möchte!!</it> Dort drüben denke ich, wohin mir ein Alpenhohes Gebürg den Blick verbeut. Ich bin nicht unruhig – ängstlich wollt ich sagen – bin ich nicht, aber – ich strebe. O mein lieber! nicht stöhre itzt Mitgefühl die ganze Wonne, die ich über Sie hin wünsche und die Ihnen der Geber schenkt!
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<line tab="1"/>Grüssen Sie Goethe. Eine Ode auf Erwins himmeldeutenden Finger versprachen Sie. Ihr .... Herr Pf. bekommt am <note>Planetensymbol für Mittwoch</note> Ihr Billet in einem von Lenz und ein Paar Worte von mir laufen mit. Ihnen aber blick ich nach und bin
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<line tab="1"/>Grüssen Sie Goethe. Eine Ode auf Erwins himmeldeutenden Finger versprachen Sie. Ihr .... Herr Pf. bekommt am ☿ Ihr Billet in einem von Lenz und ein Paar Worte von mir laufen mit. Ihnen aber blick ich nach und bin
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<line type="break"/><align pos="center">O mein Theuerster!</align>
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<line type="break"/><align pos="right">Ihr Röderer.</align>
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<line type="break"/>Straßburg d. 18. Junius 74.
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@@ -647,7 +647,7 @@ Und doch muß ich meinen Entschluß vor Ihnen verbergen. –
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<line tab="1"/>Bey jedem Bissen den ich in Mund stecke, jedem Tropfen den ich trinke, wünscht’ ich so zu denken – meinen Genuß zu vergöttlichen.
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<line tab="1"/> <aq>1 Joh. III. 9.</aq> <gr>ὁτι σπερμα αὐτου ἐν αὐτω μενει</gr> – ist das gründlichste was jemals von Psychologie ist gesagt worden.
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<align pos="center"><note>Lenz’ Hand</note></align>
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<align pos="center"><note>Lenz’ Hand:</note></align>
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<line tab="1"/>In Röderers Brief hin – – wie, was von Dank? Ich Dir – ja ich Dir – tausend Dank – für tausend tröstliche Gedanken, die Du mir in meiner Einsamkeit nachgelassen – alle auf die Zukunft –verfolge Deinen Weg – am Ziel hängt der Kranz, am Ziel und wenn Du fortstürmst, wird Dich niemand überholen.
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<line tab="1"/>Hier gehst Du durch gute u. böse Gerüchte, wie es allen Warheitsausbreitern, wo Licht hinfällt tritt die rückweichende Nacht desto dichter zusammen. Die Kopfhänger ärgern sich daß Du grade gehst, weissagen Dir Hochmuth und Fall – falsche Propheten. Der bessere Theil Menschen bewundert Dich, liebt Dich – viel fragen nach Dir, die Dich nie gekannt – heut ist ein Franzos bey mir gewesen sich Deine Schrift wider den Landvogt Grewel auszubitten. Die Geistlichen sind zwar noch über Dich geteilt doch hast Du bei den meisten durch Deine Gegenwart Dich unaussprechlich legitimirt
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<line tab="1"/>Lies Röderers Gedanken und schreib ihm zurück drüber Meine Hausleute wollten ihren Augen nicht trauen daß Du sie grüßtest und danken mit Tränen u. Enthusiasmus. Mit Tränen haben manche Deine Klage wider den Landvogt schon angehört und Dich geseegnet.
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