Einpflegung von Brief 278.

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GregorMichalski
2025-01-05 19:39:20 +01:00
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<align pos="right">Küttner.</align></letterText> <align pos="right">Küttner.</align></letterText>
<letterText letter="278"><align pos="right">Zürich. d. 11ten May 1777</align> <line type="empty"/><!-- Viel Abstand -->
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<line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Hier sind Pfeffels Lieder wieder, meine würdigste Freundinn! freylich muß ich mich schämen, daß ich
so spät damit bin, Ihre Geduld und vielleicht Ihre Sanftmut selbst auf eine so unverschämte Probe gesetzt,
doch wenn Sie alles wüßten was ich zur Entschuldigung sagen könnte und doch nicht sage, würden Sie mir
das verstohlne Vergnügen etwas aus Ihrer Brieftasche bey mir zu tragen, vielleicht noch länger gegönnt haben. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Ganz gewiß werden Sie sich den ersten Akt der verabredeten Comödie hiebey vermuthen so gewissenhaft ich aber
daran gearbeitet so hab ich doch so wenige Augenblicke ganz zu mir selber kommen können, daß Ihr liebes Gedächtniß
vor der Hand noch ein Weilgen Ruhe haben wird. Es kommt aber gewiß so wie alles <page index="2"/> was ich verspreche und
ich hoffe etwas davon Herrn Sarasi (den ich schon unterwegens vermuthe) in Schinznach vorlesen zu können. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Um eines aber habe ich Sie noch zu bitten, ich habe unter den Gedichten das artigste vermißt, eine Epistel an Sie,
in der unser hellsehende Blinde ein so getreues Porträt von Ihnen machte. Wollen Sie mich in die glücklichste Laune
setzen unser angefangenes Stück, woran Ihnen doch vielleicht etwas gelegen seyn wird, bald und zu Ihrer Genugthuung
zu endigen, so lassen Sie mir dieses nebst ein Paar Zeilen von Ihnen, aber wohl zu merken im Schweitzer Teutsch, zu
kommen, Sie können sichs nimmer vorstellen, wieviel Begeisterndes diese Sprache in Ihrem Munde für mich hat. <line type="break"/>
<page index="3"/><line type="break"/>
<line tab="1"/>Sie dürften Ihren Brief nur an Herrn Sarasi adressiren, daß er mir ihn nach Zürich, oder wo ich von da hingehen werde
wenn ich von Schinznach zurückkomme, schickte, er wird mir eppen eine außerordentliche Freude machen und die Rolle die
ich für Sie ausarbeite nur desto besser ausfallen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Empfehlen Sie mich allen Freunden Ihres Hauses die ich nicht in Schinznach zusprechen die Ehre haben sollte. Ihren
kleinen Inokulierten druck ich manch herzliches Küßgen auf ihre Narben und höre Sie oft im Geist ihnen kleine Geschichtgen
erzehlen. So habe ich auch dem letzten Ball unsichtbar zugesehen, Sie haben recht viel getanzt.<line type="break"/>
<align pos="center"><line tab="5"/>Da lenkten im reitzenden Wirbel
<line tab="5"/>Die Grazien selbst Ihren Flug
<line tab="5"/>und machten dem schnappenden Tänzer
<line tab="5"/>Entzückender Schmerzen genug.</align>
Empfehlen Sie mich den Neuvermählten und Ihrem Hn. Schwager gleichfalls und bereiten sich nur auf eine recht beschwerliche<line type="break"/>
Gedächtnißarbeit.<line type="break"/>
<align pos="right">Lenz.</align></letterText>
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<date value="Zürich, 11. Mai 1777" />
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<personDef index="78" name="Johann Christian Firnhaber" ref="http://d-nb.info/gnd/133223914" <personDef index="78" name="Johann Christian Firnhaber" ref="http://d-nb.info/gnd/133223914"
vorname="Johann Christian" nachname="Firnhaber" komm="firnhaber" /> vorname="Johann Christian" nachname="Firnhaber" komm="firnhaber" />
<personDef index="79" name="Getrud Sarasin" ref="http://d-nb.info/gnd/1117247015"
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Basel, Staatsarchiv, PA 212 F 11, 27, 10, Nr. 1
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