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@@ -931,12 +931,14 @@ Und doch muß ich meinen Entschluß vor Ihnen verbergen. –
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<gr>παντα δυνατα τῳ πιστευοντι</gr></align>
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<gr>παντα δυνατα τῳ πιστευοντι</gr></align>
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<line tab="1"/>Eine und viele der seeligsten Stunden meines Daseyns hab’ ich Ihnen, seyn Sie wer Sie wollen, zu danken. In einer Lage, wie’s wenige giebt – am Sterbebeth einer nahen, eben nicht warm doch redlich geliebten Schwägerinn – fieng ich an, Ihre wolerhaltnen <it>Meynungen eines Layen</it>, zu lesen, mit inniger Freud’ in der Stille der Mitternacht – – Meine Schwägerinn entschlummerte sanft – Ich ging schnell nach Hause; an einem hellen doch kühlen Frühlingsmorgen – fuhr sogleich, morgens vor 5 Uhr fort zu lesen; vor Freude zu zittern, vor Freude zu weynen, bald eine Zeile draus an meinen Bruder <it>Pfenninger,</it> der auf dem Lande ist, zu schreiben!
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<line tab="1"/>Eine und viele der seeligsten Stunden meines Daseyns hab’ ich Ihnen, seyn Sie wer Sie wollen, zu danken. In einer Lage, wie’s wenige giebt – am Sterbebeth einer nahen, eben nicht warm doch redlich geliebten Schwägerinn – fieng ich an, Ihre wolerhaltnen <it>Meynungen eines Layen</it>, zu lesen, mit inniger Freud’ in der Stille der Mitternacht – – Meine Schwägerinn entschlummerte sanft – Ich ging schnell nach Hause; an einem hellen doch kühlen Frühlingsmorgen – fuhr sogleich, morgens vor 5 Uhr fort zu lesen; vor Freude zu zittern, vor Freude zu weynen, bald eine Zeile draus an meinen Bruder <it>Pfenninger,</it> der auf dem Lande ist, zu schreiben!
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<line tab="1"/>Sturm von Seite der Cabale, die <it>das Sendschreiben eines zürcherschen Geistlichen</it> geboren hat – stürmte dazwischen! aber Ihre prophetische Geisteskraft trug mich. – Nun hab’ ich’s vollendet; – nun liest’s neben mir <it>Passavant</it> – und den Abend noch – (warum ich nicht an seiner Seite) <it>Pfenninger?</it> – Ich kann nichts, nichts sagen, als – Sie sind mein Freund, ich bin der Ihrige. Nicht bitt’ ich Sie um Ihre Freundschaft; nicht trag ich Ihnen die meinige an – wir <it>sind</it> schon Freunde. Lichtstral darf nicht Lichtstral bitten: „Fließe mit mir zusammen.“ Das geschieht, in dem sie einander begegnen – aber <it>das</it> ist ein Ziel meiner Bitte, daß Sie mir bäldest eine Zeile schreiben und zu mir sagen: „Lavater! hier und dort hast du geirrt; das Ziel nicht erreicht, vorbey geflogen – bist angeprallt. Vor dem hüte dich! da ist Quell deines Irrthums! da Fallstrick für deine Imagination, deinen Verstand, dein Herz –“ Dann will ich auch sagen, welche <it>Zeilen</it> Ihrer Schrift unter die Gottesgeistigkeit herabsinken, hinausgleiten, nach meinem Sinn.
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<line tab="1"/>Sturm von Seite der Cabale, die <it>das Sendschreiben eines zürcherschen Geistlichen</it> geboren hat – stürmte dazwischen! aber Ihre prophetische Geisteskraft trug mich. – Nun hab’ ich’s vollendet; – nun liest’s neben mir <it>Passavant</it> – und den Abend noch – (warum ich nicht an seiner Seite) <it>Pfenninger?</it> – Ich kann nichts, nichts sagen, als – Sie sind mein Freund, ich bin der Ihrige. Nicht bitt’ ich Sie um Ihre Freundschaft; nicht trag ich Ihnen die meinige an – wir <it>sind</it> schon Freunde. Lichtstral darf nicht Lichtstral bitten: „Fließe mit mir zusammen.“ Das geschieht, in dem sie einander begegnen – aber <it>das</it> ist ein Ziel meiner Bitte, daß Sie mir bäldest eine Zeile schreiben und zu mir sagen: „Lavater! hier und dort hast du geirrt; das Ziel nicht erreicht, vorbeygeflogen – bist angeprallt. Vor dem hüte dich! da ist Quell deines Irrthums! da Fallstrick für deine Imagination, deinen Verstand, dein Herz –“ Dann will ich auch sagen, welche <it>Zeilen</it> Ihrer Schrift unter die Gottesgeistigkeit herabsinken, hinausgleiten, nach meinem Sinn.
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<line type="break"/><align pos="center">Den 20 April 75.
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<line type="break"/><align pos="center">Den 20 April 75.
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<line type="break"/><it>Lavater</it>
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<line type="break"/>Zürich, Donnerstags, Abends nach 3 uhr.</align>
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<line type="break"/>Zürich, Donnerstags, Abends nach 3 uhr.</align>
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<align pos="center"><note>Adresse:</note></align>
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<align pos="center"><note>Adresse:</note></align>
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<address>An den Verfasser der <it>Meynungen eines Layen</it> schleunigst – abzugeben.</address>
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<address>An den Verfasser der <it>Meynungen eines Layen</it> schleunigst – abzugeben.</address>
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