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Einpflegung von Brief 325.
This commit is contained in:
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Assessor des Consistoriums und Inspekter der Schulen<line type="break"/>
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zu <ul>Dörpat.</ul></letterText>
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<letterText letter="325"><align pos="right">St Petersburg. D. 11 Febr 80</align> <line type="empty"/>
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Mein theurester Freund und Gönner <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Schon lange hätte Ihnen mit glühender Freundschaft für alle die Proben Ihrer unschätzbaren Güte für
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mich gedankt, wenn die gewöhnlichen Zerstreuungen von Petersburg und die noch hinzukommenden
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Sorgen meines Gesuchs mich nicht abgehalten. Gewiß, mein würdiger Gönner! es ist wahr was die
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Naturkündiger behaupten, daß sich in der ganzen Natur nur die ähnlichen Wesen vereinigen, und
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daß dieses Gesetz die Freundschaften ebensowohl schließt als die Verbindungen der Blutsfreundschaft.
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Ihre ganze Familie besteht aus Leuten wie Sie sind, das heißt Leuten, die die völligste Ehrerbietung
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unsers Herzens verdienen.<line type="break"/>
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<line tab="1"/>Ich bedaure daß ich Ihnen noch nichts näheres von meiner Bestimmung schreiben kann, theils weil die Zeit
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zu kurz ist, theils weil ich noch weit vom Ziel bin. Indessen ist Hofnung da, es zu erreichen, wenn die
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Vorsicht die alle Herzen lenken muß – und wird – zu meinen Wünschen und Bemühungen Ja spricht. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Seyn Sie unterdessen so gütig und übersenden mir unter dem Couvert des Herrn Schwagers eine nunmehr
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ausführliche Note von dem was Ihnen schuldig bin. Herr Brauer wird Ihnen gemeldet haben, daß die Schleiffen
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hier nicht für dismal gebraucht <page index="3"/> werden konnten, so wenig als die Knöpfe, weil sie von anderer Couleur
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als die Weste waren. Doch könnt es vielleicht seyn daß wenn Sie sie sonst nicht besser los werden, ich sie
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Ihnen künftig zu einem Wrak abnehmen kann. Wie besagt, die letzte Note von den Schnupftüchern, Hut u. s. f.
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nebst dem Zeuge zum Kleide und Futter habe noch zu erwarten. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="2" annotation="am linken Rand der zweiten Seite, vertikal">Darf ich so frey seyn ein kleines Briefgen beyzuschliessen, das ich auf keine andre Art nach Derpt zu
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bringen weiß.</sidenote><line type="break"/>
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Der Frau Gemalinn bitte zu sagen, daß man sie stündlich auf den Sommer hier erwartet – <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Von meinen Umständen wird Ihnen der Herr Schwager nächstens und vielleicht gute Neuigkeiten schreiben. Ich höre der
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Herr Sohn sollen mit General Berg herüber kommen. Das wäre mir eine angenehme Neuigkeit die vielleicht selbst auf mich
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Einfluß haben könnte, wenn bis dahin nicht schon alles richtig ist. Empfehlen Sie mich Ihrer fürtreflichen Gemahlinn
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und samtlichen Angehörigen und behalten im freundschaftlichstgütigen Andenken <line type="empty"/>
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<align pos="right">Ihren<line type="break"/>
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ganzergebensten Diener<line type="break"/>
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J M R Lenz.</align> <line type="empty"/>
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<line tab="1"/><sidenote pos="left" page="3" annotation="am linken Rand der dritten Seite, vertikal">Herr Aelster Schow wird nun wohl retunirt sein. Es war unvorsichtig vom Derptschen Magistrat mit dem Gouvernement zu
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hadern, da die Sache der Statthalterschaften noch seit Beginnung der Welt in Rußland auf keinem bessern Fuß gestanden.
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Sehr unvorsichtig!</sidenote> <line type="empty"/>
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<line type="empty"/>
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<page index="4"/><line type="break"/>
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<note>Adresse</note><line type="break"/>
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<aq>A Monsieur<line type="break"/>
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Monsieur Peuker<line type="break"/>
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Translateur du College des Affaires Etrangers – Maitre des Postes.<line type="break"/>
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<ul>Dorpat</ul></aq></letterText>
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</document>
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</opus>
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@@ -4884,5 +4884,20 @@
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="325">
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<date value="St. Petersburg, 11. Februar 1780" />
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<sort value="1780-02-11" />
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@@ -2018,6 +2018,12 @@
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<letterTradition letter="325">
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<app ref="4">
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 38
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</traditions>
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