From ff604550fdf47767e61a2d4545d3debeafb26849 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Tue, 17 Dec 2024 15:37:37 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 251. --- data/xml/briefe.xml | 35 +++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 15 +++++++++++++++ data/xml/traditions.xml | 6 ++++++ 3 files changed, 56 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 2009e6e..eb279dd 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -8988,6 +8988,41 @@ Berka the third of Obr. 1775. + Gedruckter Text + Ich befinde mich abermal in der mir unangenehmen Nothwendigkeit, gegen alle und jede, welche die + Gütigkeit hatten, mich mit Zuschriften zu beehhren, mich schlechterdings insolvendo zu erklären. So + viel ich mich auch befließ, die eingehenden Briefe sogleich zu beantworten – Hundertmal war’s nicht + möglich. Unterdeß haben sich nur im Laufe dieses Jahres die unbeantwortet gebliebenen Briefe + dergestalt gehäuft, daß ich gewiß 3. volle Tage brauchte, sie alle nur wieder zu lesen – wie + schlechterdings unmöglich in meiner Lage – wo ich kaum eine Stunde mir allein versichern kann, nur + diese 3. Tage zu finden, wie vielweniger, Wochen zur Antwort. Also, bitt’ ich alle meine Freunde und + Freundinnen, Gönner und Gönnerinnen in der Nähe und Ferne – mich gütigst zu entschuldigen und zu + entschlagen. Ich darf und will keiner Seele verbieten an mich zu schreiben; aber alle bitten, ohne + Drang des Herzens und des Bedürfnißes nicht zu schreiben, und, (aüsserste Nothfälle ausgenommen,) keine + Antwort zu erwarten – und dann auch noch bitten, die Briefe bis Schafhausen oder Basel zu frankiren. + Man kann leicht denken, Einer kann nicht so leicht tragen, was 300. bis 400. tragen können. Man kann + sich vorstellen, wie sich das Postgeld in einem Jahre häufen, und wie’s mir schwer fallen muß, für so + manchen oft äusserst unbedeutenden Brief 30 bis 40 kr. zu bezahlen; oft Pakete mit 1, 2, 3. fl. + einzulösen. Man verzeihe; aber ich bin genöthigt, und es ist meine Pflicht – hierüber Maaßregeln zu nehmen, + und alle Briefe, die nicht bis Schafhausen oder Basel frankirt sind, uneröffnet zurückzuschicken. Ich + weiß, einzele werden drunter leiden. Ich will’s denen zu vergüten trachten. Aber, wer mich liebt, und sich + in meine Lage denkt, der wird die Sache äusserst billig finden. + Zürich, den 7ten Novembr. 1776. + [Lavaters Hand] + Mein lieber Lenz, mit einem Schwall unzähliger Briefe flog ich vor ein paar Tagen auf Baden u: las auch + alle Deine wied. durch. Ach! wie wenig hab ich Dir geantwortet u. Zeit zu antworten … Könntest Du nicht + zu uns kommen? wenig könntest Du mich, wenig könnt ich Dich genießen. Doch mehr wie so. Vielleicht hättst + Du Quartier bei Statth. Kaufm. in Winterthur. Vielleicht hättst Du Ruhe u: Genuß. viel kann ich Dir nicht + versprechen. Ich versprech überall nichts mehr. Geld hab ich keins. Ich bin arm in einem schönen reichen + Hause – wo Du etwa auch Tage u: Nächte ruhen u: mir helfen kannst. Du kämst über Emmendingen. Wir alle + haben Augenblicke zu wägen – doch Freundesanblick trägt uns. Komm u. siehe. So antwort ich auf alle + Deine Briefe. Adieu. Den 13. Nov. 76 am Krankenbette meines Weibchens. L. + + + Adresse + an Lenzn. + + diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index f07b0d8..5c54643 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -3766,6 +3766,21 @@ + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index e67adbb..a4c8a82 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -1558,5 +1558,11 @@ + + + Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 31 + + +