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Berka the third of Obr. 1775.
+ Gedruckter Text
+ Ich befinde mich abermal in der mir unangenehmen Nothwendigkeit, gegen alle und jede, welche die
+ Gütigkeit hatten, mich mit Zuschriften zu beehhren, mich schlechterdings insolvendo zu erklären. So
+ viel ich mich auch befließ, die eingehenden Briefe sogleich zu beantworten – Hundertmal war’s nicht
+ möglich. Unterdeß haben sich nur im Laufe dieses Jahres die unbeantwortet gebliebenen Briefe
+ dergestalt gehäuft, daß ich gewiß 3. volle Tage brauchte, sie alle nur wieder zu lesen – wie
+ schlechterdings unmöglich in meiner Lage – wo ich kaum eine Stunde mir allein versichern kann, nur
+ diese 3. Tage zu finden, wie vielweniger, Wochen zur Antwort. Also, bitt’ ich alle meine Freunde und
+ Freundinnen, Gönner und Gönnerinnen in der Nähe und Ferne – mich gütigst zu entschuldigen und zu
+ entschlagen. Ich darf und will keiner Seele verbieten an mich zu schreiben; aber alle bitten, ohne
+ Drang des Herzens und des Bedürfnißes nicht zu schreiben, und, (aüsserste Nothfälle ausgenommen,) keine
+ Antwort zu erwarten – und dann auch noch bitten, die Briefe bis Schafhausen oder Basel zu frankiren.
+ Man kann leicht denken, Einer kann nicht so leicht tragen, was 300. bis 400. tragen können. Man kann
+ sich vorstellen, wie sich das Postgeld in einem Jahre häufen, und wie’s mir schwer fallen muß, für so
+ manchen oft äusserst unbedeutenden Brief 30 bis 40 kr. zu bezahlen; oft Pakete mit 1, 2, 3. fl.
+ einzulösen. Man verzeihe; aber ich bin genöthigt, und es ist meine Pflicht – hierüber Maaßregeln zu nehmen,
+ und alle Briefe, die nicht bis Schafhausen oder Basel frankirt sind, uneröffnet zurückzuschicken. Ich
+ weiß, einzele werden drunter leiden. Ich will’s denen zu vergüten trachten. Aber, wer mich liebt, und sich
+ in meine Lage denkt, der wird die Sache äusserst billig finden.
+ Zürich, den 7ten Novembr. 1776.
+ [Lavaters Hand]
+ Mein lieber Lenz, mit einem Schwall unzähliger Briefe flog ich vor ein paar Tagen auf Baden u: las auch
+ alle Deine wied. durch. Ach! wie wenig hab ich Dir geantwortet u. Zeit zu antworten … Könntest Du nicht
+ zu uns kommen? wenig könntest Du mich, wenig könnt ich Dich genießen. Doch mehr wie so. Vielleicht hättst
+ Du Quartier bei Statth. Kaufm. in Winterthur. Vielleicht hättst Du Ruhe u: Genuß. viel kann ich Dir nicht
+ versprechen. Ich versprech überall nichts mehr. Geld hab ich keins. Ich bin arm in einem schönen reichen
+ Hause – wo Du etwa auch Tage u: Nächte ruhen u: mir helfen kannst. Du kämst über Emmendingen. Wir alle
+ haben Augenblicke zu wägen – doch Freundesanblick trägt uns. Komm u. siehe. So antwort ich auf alle
+ Deine Briefe. Adieu. Den 13. Nov. 76 am Krankenbette meines Weibchens. L.
+
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+ Adresse
+ an Lenzn.
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+ Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 31
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