From f97b614065b0dba17bb9f576973864b3294fdb97 Mon Sep 17 00:00:00 2001
From: GregorMichalski
Date: Wed, 27 Nov 2024 09:29:12 +0100
Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 148.
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Mein Antheil war kein andrer als den jede edle Seele an dem Schicksal eines Frauenzimmers wie das
nehmen mußte: Ein Teuffel müste ich seyn ruhig zuzusehen, daß sie unglücklich seyn soll
+ Einige Stunden hinter Frankfurt nach Weymar.
+
+ Lavater! mitten auf meinem Wege bekomm’ ich den Todesstreich, die Nachricht daß Fräulein v.
+ Waldner Braut, ist mit einem Menschen der sie nicht nicht zu schätzen weiß, ohne
+ für schön und bloß eigennützig vielleicht unter der Maske der Mein Schicksal ist nun
+ ich bin dem Tode geweyhet, will aber rühmlich sterben daß weder meine Freunde noch der Himmel
+ darüber erröthen soll. Aber sie – sie in den Armen eines andern und unglücklich – zu wissen das ist ein
+ verdammender Gedanke. Strecke aus Deine Hand Knecht Gottes und rette nicht mich – sie – damit ich ruhig
+ gehen kann
+
+ Stelle ihr vor, ich flehe Dich, welch ein Schritt, welch ein Schritt es sey den sie thut – von welchen
+ Folgen für ihre ganze Ruhe – für ihren Charackter – für den Reitz selber der ihre große Seele jetzo
+ von den Sklavenseelen des Unglaubens auszeichnet – für alle ihre Vollkommenheiten die sie auf immer
+ aufopfert – Gott und wem? Sie ist für die Welt verloren wenn sie keinen Mann hat der sie zu schätzen
+ weiß, sie ist vielleicht auch für die Zukunft verloren, der Schritt ist entscheidend, Lavater rette
+ wenn Schönheit mit allen Eigenschaften der Seele vergesellschaftet je Anspruch auf Mitleiden und
+ Enthusiasmus machten. Mit welcher Wollust sterben wollte ich wenn ich wenigstens wüste daß
+ sie in dem Besitz eines Mannes wäre, der sein Glück zu fühlen zu schätzen, der sie durch seine innige
+ Verehrung auf der Laufbahn zu erhalten wüste, auf der unsichtbare Engel sie geleitet – die jetzt
+ vergeblich um sie zittern, sie von einem Irrwege abzuleiten der ihnen eine Schwester entreißt. Ach
+ Lavater! wenn Du je eine edle That gethan hast, so ist es diese, ein Sterbender bittet Dich darum, ein
+ Sterbender der Dir lieb war, dem Du Beurtheilung und Vernunft zutraust, selbst wenn er dem
+ unerträglichen Gewicht seiner Schmerzen erliegt. Thu was Du kannst, und Du hast alles gethan –
+ thust Dus nicht so wird Dichs reuen. – Ein Frauenzimmer von ihrem Stande, von ihrem Vermögen –
+ von ihren in Strasburg ganz ganz verkannten höheren Vorzügen des Geistes kann und darf
+ sich nicht übereilen, kann und – Ach ich bin zu erschöpft von meiner Verzweiflung als daß
+ ich mehr schreiben kann. Nur laß nicht merken daß ich es Dir gemeldet habe.
Schreib ihr unmittelbar
+ unter ihrer Adresse in Strasbg. Sie hat eine so weitläuftige Correspondenz daß sie Deinen Brief ohne
+ Gefahr erhalten kann. (A Madame Madame de Waldner, Chanoinesse a Strasbourg) Nur wenn Du merken läßest
+ daß ich dahinterstecke, so bin ich verloren. Red ihr als Geistlicher – als ihr Freund ans Herz –
+ weiter nichts als daß Du sie auf die Wichtigkeit des Schritts aufmerksam machst – auf die Gefahren
+ denen sie sich aussetzt einen Mann zu nehmen den sie nicht lieben kann, der sie nicht liebt wie
+ sie es verdient.
+
+ Ich habe Deinen Abraham an die Prinzessin Louise mitgenommen. Wie glücklich wäre meine Reise wenn
+ ich nicht die Hölle im Herzen trüge. Mit welchem Gesicht werde ich bei Hofe erscheinen! Herder kommt
+ auch dahin, wird dort die Probepredigt halten. Goethens Eltern grüssen Dich zärtlich auch Merk. –
+ Schick mir doch das Bild bald damit ich nicht untergehe. Durch Röder – lieber gerade.
+
+ Lenz
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+
+ ihr Bild oder ich sinke eh alles gethan ist.
+
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+ Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 10
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