From f97b614065b0dba17bb9f576973864b3294fdb97 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Wed, 27 Nov 2024 09:29:12 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 148. --- data/xml/briefe.xml | 44 +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 29 +++++++++++++++++++++++++++ data/xml/traditions.xml | 7 +++++++ 3 files changed, 80 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 9047f85..f7b319d 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -5907,6 +5907,50 @@ Mein Antheil war kein andrer als den jede edle Seele an dem Schicksal eines Frauenzimmers wie das nehmen mußte: Ein Teuffel müste ich seyn ruhig zuzusehen, daß sie unglücklich seyn soll

+ Einige Stunden hinter Frankfurt nach Weymar. + + Lavater! mitten auf meinem Wege bekomm’ ich den Todesstreich, die Nachricht daß Fräulein v. + Waldner Braut, ist mit einem Menschen der sie nicht
    verdient,
nicht zu schätzen weiß, ohne
    Nerven
+ für schön und
    gut,
bloß eigennützig vielleicht unter der Maske der
    Liebe.
Mein Schicksal ist nun +
    bestimmt,
ich bin dem Tode geweyhet, will aber rühmlich sterben daß weder meine Freunde noch der Himmel + darüber erröthen soll. Aber sie – sie in den Armen eines andern und unglücklich – zu wissen das ist ein + verdammender Gedanke. Strecke aus Deine Hand Knecht Gottes und rette nicht mich – sie – damit ich ruhig + gehen kann + + Stelle ihr vor, ich flehe Dich, welch ein Schritt, welch ein Schritt es sey den sie thut – von welchen + Folgen für ihre ganze Ruhe – für ihren Charackter – für den Reitz selber der ihre große Seele jetzo + von den Sklavenseelen des Unglaubens auszeichnet – für alle ihre Vollkommenheiten die sie auf immer + aufopfert – Gott und wem? Sie ist für die Welt verloren wenn sie keinen Mann hat der sie zu schätzen + weiß, sie ist vielleicht auch für die Zukunft verloren, der Schritt ist entscheidend, Lavater rette + wenn Schönheit mit allen Eigenschaften der Seele vergesellschaftet je Anspruch auf Mitleiden und + Enthusiasmus machten. Mit welcher Wollust sterben wollte ich wenn ich wenigstens wüste daß + sie in dem Besitz eines Mannes wäre, der sein Glück zu fühlen zu schätzen, der sie durch seine innige + Verehrung auf der Laufbahn zu erhalten wüste, auf der unsichtbare Engel sie geleitet – die jetzt + vergeblich um sie zittern, sie von einem Irrwege abzuleiten der ihnen eine Schwester entreißt. Ach + Lavater! wenn Du je eine edle That gethan hast, so ist es diese, ein Sterbender bittet Dich darum, ein + Sterbender der Dir lieb war, dem Du Beurtheilung und Vernunft zutraust, selbst wenn er dem + unerträglichen Gewicht seiner Schmerzen erliegt. Thu was Du kannst, und Du hast alles gethan – + thust Dus nicht so wird Dichs reuen. – Ein Frauenzimmer von ihrem Stande, von ihrem Vermögen – + von ihren in Strasburg ganz ganz verkannten höheren Vorzügen des Geistes kann und darf + sich nicht übereilen, kann und
    muß wählen
– Ach ich bin zu erschöpft von meiner Verzweiflung als daß + ich mehr schreiben kann. Nur laß nicht merken daß
    ich es Dir gemeldet habe.
Schreib ihr unmittelbar + unter ihrer Adresse in Strasbg. Sie hat eine so weitläuftige Correspondenz daß sie Deinen Brief ohne + Gefahr erhalten kann. (A Madame Madame de Waldner, Chanoinesse a Strasbourg) Nur wenn Du merken läßest + daß ich dahinterstecke, so bin ich verloren. Red ihr als Geistlicher – als ihr Freund ans Herz – + weiter nichts als daß Du sie auf die Wichtigkeit des Schritts aufmerksam machst – auf die Gefahren + denen sie sich aussetzt einen Mann zu nehmen den sie nicht lieben kann, der sie nicht liebt wie + sie es verdient. + + Ich habe Deinen Abraham an die Prinzessin Louise mitgenommen. Wie glücklich wäre meine Reise wenn + ich nicht die Hölle im Herzen trüge. Mit welchem Gesicht werde ich bei Hofe erscheinen! Herder kommt + auch dahin, wird dort die Probepredigt halten. Goethens Eltern grüssen Dich zärtlich auch Merk. – + Schick mir doch das Bild bald damit ich nicht untergehe. Durch Röder – lieber gerade. + + Lenz + + + ihr Bild oder ich sinke eh alles gethan ist.
+ diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index 28bc817..1f53abf 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -2206,6 +2206,35 @@ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index af0ac28..47ba305 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -911,6 +911,13 @@ + + + Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 10 + + + +