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 			Mein Antheil war kein andrer als den jede edle Seele an dem Schicksal eines Frauenzimmers wie das 
 			nehmen mußte: Ein Teuffel müste ich seyn ruhig zuzusehen, daß sie unglücklich seyn soll
 		
+		Einige Stunden hinter Frankfurt nach Weymar.
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+			Lavater! mitten auf meinem Wege bekomm’ ich den Todesstreich, die Nachricht daß Fräulein v. 
+			Waldner Braut, ist mit einem Menschen der sie nicht  nicht zu schätzen weiß, ohne  
+			für schön und  bloß eigennützig vielleicht unter der Maske der  Mein Schicksal ist nun 
+			 ich bin dem Tode geweyhet, will aber rühmlich sterben daß weder meine Freunde noch der Himmel 
+			darüber erröthen soll. Aber sie – sie in den Armen eines andern und unglücklich – zu wissen das ist ein 
+			verdammender Gedanke. Strecke aus Deine Hand Knecht Gottes und rette nicht mich – sie – damit ich ruhig 
+			gehen kann  
+			
+			Stelle ihr vor, ich flehe Dich, welch ein Schritt, welch ein Schritt es sey den sie thut – von welchen 
+			Folgen für ihre ganze Ruhe – für ihren Charackter – für den Reitz selber der ihre große Seele jetzo 
+			von den Sklavenseelen des Unglaubens auszeichnet – für alle ihre Vollkommenheiten die sie auf immer 
+			aufopfert – Gott und wem? Sie ist für die Welt verloren wenn sie keinen Mann hat der sie zu schätzen 
+			weiß, sie ist vielleicht auch für die Zukunft verloren, der Schritt ist entscheidend, Lavater rette 
+			wenn Schönheit mit allen Eigenschaften der Seele vergesellschaftet je Anspruch auf Mitleiden und 
+			Enthusiasmus machten. Mit welcher Wollust sterben wollte ich  wenn ich wenigstens wüste daß 
+			sie in dem Besitz eines Mannes wäre, der sein Glück zu fühlen zu schätzen, der sie durch seine innige 
+			Verehrung auf der Laufbahn zu erhalten wüste, auf der unsichtbare Engel sie geleitet – die jetzt 
+			vergeblich um sie zittern, sie von einem Irrwege abzuleiten der ihnen eine Schwester entreißt. Ach 
+			Lavater! wenn Du je eine edle That gethan hast, so ist es diese, ein Sterbender bittet Dich darum, ein 
+			Sterbender der Dir lieb war, dem Du Beurtheilung und Vernunft zutraust, selbst wenn er dem 
+			unerträglichen Gewicht seiner Schmerzen erliegt. Thu was Du kannst, und Du hast alles gethan – 
+			thust Dus nicht so wird Dichs reuen. – Ein Frauenzimmer von ihrem Stande, von ihrem Vermögen – 
+			 von ihren in Strasburg ganz ganz verkannten höheren Vorzügen des Geistes kann und darf 
+			sich nicht übereilen, kann und  – Ach ich bin zu erschöpft von meiner Verzweiflung als daß 
+			ich mehr schreiben kann. Nur laß nicht merken daß ich es Dir gemeldet habe.
Schreib ihr unmittelbar 
+			unter ihrer Adresse in Strasbg. Sie hat eine so weitläuftige Correspondenz daß sie Deinen Brief ohne 
+			Gefahr erhalten kann. (A Madame Madame de Waldner, Chanoinesse a Strasbourg) Nur wenn Du merken läßest 
+			daß ich dahinterstecke, so bin ich verloren. Red ihr als Geistlicher – als ihr Freund ans Herz – 
+			weiter nichts als daß Du sie auf die Wichtigkeit des Schritts aufmerksam machst – auf die Gefahren 
+			denen sie sich aussetzt einen Mann zu nehmen den sie nicht lieben kann, der sie nicht liebt wie 
+			sie es verdient. 
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+			Ich habe Deinen Abraham an die Prinzessin Louise mitgenommen. Wie glücklich wäre meine Reise wenn 
+			ich nicht die Hölle im Herzen trüge. Mit welchem Gesicht werde ich bei Hofe erscheinen! Herder kommt 
+			auch dahin, wird dort die Probepredigt halten. Goethens Eltern grüssen Dich zärtlich auch Merk. – 
+			Schick mir doch das Bild bald damit ich nicht untergehe. Durch Röder – lieber gerade. 
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+			Lenz 
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+			ihr Bild oder ich sinke eh alles gethan ist.
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+				Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 10
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