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N. S. Darf ich Sie gehorsamst ersuchen, doch gelegentlich den Meister des guten Conrads, der mir geschrieben,
ingeheim erinnern zu lassen, er möchte wo möglich ihn noch nach Weyhnacht in Arbeit behalten.
+ Meine theureste und Verehrungswürdigste Frau Mutter!
+
+ Mit frohem Herzen, und mit innigem Dank gegen Gott gebe ich Ihnen zum ersten mahl diesen süßen
+ Nahmen, den ich bis hierzu nie ohne Wehmut aussprechen konte. Doch Gott hat unser Gebeth erhöret,
+ und uns in Ihnen wieder eine Mutter geschenkt, die schon lange gegen unsere ganze Famielie mütterliche
+ Beweise Ihrer Liebe und Zärtlichkeit gegeben hat. Wie glücklich schätzen wir unsern theuren Vater, in
+ dem Herbst seines Lebens, eine so treue mit seinem Herzen, und häuslichen Umständen schon bekannte, und
+ durch so viele Proben schon bewährte Gefährtin gefunden zu haben, die die trüben Tage seines Alters aufheitern,
+ seine schwächliche Gesundheit pflegen, und die Lasten des Lebens so liebreich mit ihm gemeinschaftlich
+ tragen wird. Wie zärtlich werden Ihnen Kinder und Enkel danken, denen Sie einen so geliebten, einen so
+ vortreflichen, so theuren Vater da durch noch manches Jahr erhalten, daß Sie Ihre Hand in die seinige legen,
+ und er sein müdes silber weißes Haupt an Ihrer treuen Brust ausruhen kann.
+
+ Ja, theures Paar! das schon auf manchen Dornen Wegen
+ In dieser Pilger-Welt, mit Müh gewandelt hat
+ Genieße nun im Herbst den ganzen Erndte-Segen
+ Von jeder Prüfungs-Zeit, von jeder Trähnen-Saat.
+
+ Zwar lacht nicht mehr der Herbst, so wie ein Frühlings-Morgen
+ Der alles übersonnt, und Feld, und Fluhr verjüngt
+ Nie schläft ein Silber-Haupt, so frey von allen Sorgen
+ Wie noch der Jüngling schläft, dem alles Freude bringt;
+
+ Dafür ist auch der Greis schon viele Schritt weiter,
+ Schon manchen Berg – den noch der Jüngling steigen muß. –
+ Auch ein November-Tag ist dankenswehrt, wenn heiter,
+ Der Sonne Strahl ihn grüßt. – Dank auch dem kurzen Gruß! –
+
+ So grüßet jetzt auch Euch nach manchen trüben Tagen
+ Ein sonnigt froher Tag, der Freude bringend lacht.
+ Und gleich der Nacht, entfliehn, vor ihm jetzt Schmerz und Klagen
+ Und Freuden werden Euch glückwünschend dargebracht. –
+
+ Dort rief einst Gott! – dein Knecht, o Sonne stehe stille,
+ Und auf dein Allmachts-Wort mußt sie nicht untergehn.
+ Sieh Kinder, Enkel, hier dir flehn: Ists Herr dein Wille,
+ So laß dem theuren Paar, der Freuden Sonne stille stehn. –
+
+ Sanft fließ er Ihnen fort, der Herbst des theuren Lebens
+ Das dir geheiligt war. – Der Rest sey Sonnen-Schein,
+ Und heiter jeder Tag, – uns Muster des Bestrebens
+ Auch einst in unserm Herbst so from und froh zu seyn. –
+
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@@ -1988,6 +1988,12 @@
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+ Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Krakau, Lenziana 5, Nr. 34 (Abschrift)
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