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Strasburg abgegangen eins davon einzupacken und unserm lieben Fritz Stollberg zuzuschicken mit der
Nachricht daß ich hier und sehr wohl sei, aber sehnlich auf seine Ankunft warte.
+ Auszug einer Stelle aus einem Briefe des Herrn
+ Klinger aus Giessen, eines gebohrnen Frankfurters
+ an Lenzen.
+
+ Hier haben Sie meine Geschichte. Soviel ich von meinem Vater weiß, war er ein wunderbarer feuriger
+ Mann, der nicht an seinem Platz war. Dabey von edlem Sinn. Gott weiß wie seine Seele die Richtung
+ bekam. Ich verlor ihn in meinem achten Jahr da er an einem Fall starb, das so zu gieng. Er etc.
+
+ Nach seinem Tode wird meine Mutter krank auf 18 Wochen für Kummer. Wir Kinder all, und fremde Leute
+ nahmen das bisgen weg das noch übrig war. Meine Mutter von der Liebe zu uns gestärkt ermunterte sich.
+ Arbeitet mit ihren Händen, ernährt drey unmündige Kinder, ohne zu vermeiden, nicht in Schulden zu kommen.
+ Als ich heranwuchs bat und flehte ich mich in die Lateinische Schule zu halten. Das geschah, sie konnte
+ mir nichts abschlagen. Noch erinnere mich daß sie mein erstes Schulgeld nicht bezahlen konnte und es
+ borgen mußte. Das gieng so fort. Sie erhielt mich bis ins 19 Jahr in allem, denn was ich mit Informiren
+ und vom Chor bekam war sehr gering. Zwey Jahr erhielt ich mich und gab ihr was ich konnte. Nun wollte
+ ich auf Akademieen gehn, hatte keine 100 fl. Ich ward mit Goethe bekannt: Das war die erste frohe Stunde
+ meiner Jugend. Er bot mir seine Hülfe an. Ich sagte nicht alles und ging so, weil ich lieber sterben wollte
+ als unverdient was annehmen. Die 100 fl. waren bald all. Der grosse Goethe drang in mich, machte mir Vorwürfe
+ und nun leb ich schon ein ganzes Jahr von seiner Güte – o Lenz, bin ich Ihnen nicht verächtlich? Ich wäre
+ tausendmal´lieber gestorben, kann ich Ihnen sagen was michs kostete. Aber Goethe, oh wenn ich seiner werth würde,
+ wenn ichs ihm erstatten könnte, um froh zu sterben. Ich bin nicht Herr über mich bis das geschehen ist. Und die
+ Angst er möchte sich manchmal einfallen lassen, meine Liebe zu ihm rühre aus Intresse her. Liebster, bin ich
+ nicht unglücklich? Und meine von Schulden u. Elend gedrückte Mutter, meine leidende Schwestern wovon die eine
+ ein herrliches Geschöpf ist, die alle auf mich warten etc.
+
+ doppelter, zentrierter Querstrich
+
+ Lassen Sie Goethen nicht merken gnädige Frau! daß ich Ihnen das verrathen habe.
+ L.
+ Ich danke Gott, daß Arundel lebt.
+
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+ Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 28/356, [Nr. 133] (Der Brief an Charlotte von Stein, der die
+ Abschrift eines Briefes von Friedrich Maximilian Klinger an Lenz enthält, liegt einem Brief von
+ Katharina Elisabeth Goethe an ihren Sohn vom 18. Januar 1802 bei (vgl. Briefe an Goethe.
+ Gesamtausgabe in Regestform. Bd. 4. Weimar 1988, S. 33, Nr. 22).
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